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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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eindringliche Klang in ihrer Stimme jagte Simon fast einen Schauer über den Rücken. »Ich kann ja mal an die Tür klopfen«, meinte er schließlich; er kam sich plötzlich etwas lahm vor. »Falls du mit Luke reden willst.«
    Maia zuckte die Achseln. »Sag ihm einfach, dass Magnus da ist und sich den Tatort in der Gasse ansieht.« Als Simon sie verblüfft anstarrte, fuhr sie fort: »Magnus Bane. Er ist ein Hexenmeister.«
    Ich weiß , wollte Simon erwidern, schwieg stattdessen aber. Ihr ganzes Gespräch war ohnehin schon merkwürdig genug gewesen. »Okay.«
    Maia drehte sich um, als wollte sie gehen, blieb dann aber noch einen Moment stehen, eine Hand gegen den Türpfosten gelehnt. »Glaubst du, sie wird ihn zur Vernunft bringen können?«, fragte sie. »Seine Schwester?«
    »Wenn er überhaupt auf jemanden hört, dann auf sie.«
    »Wie süß«, sagte Maia, »dass er seine Schwester so liebt.«
    »Ja«, erwiderte Simon. »Echt klasse.«

3
    I NQUISITION
    Als Clary das Institut zum ersten Mal gesehen hatte, war ihr das Gebäude wie eine verfallene Kirche erschienen, mit eingefallenem Dach und gelbem Absperrband vor den Türen. Inzwischen brauchte sie sich nicht mehr zu konzentrieren, um den Zauberglanz zu durchschauen. Selbst von der gegenüberliegenden Straßenseite aus konnte sie sie genau sehen – die imposante Kathedrale, deren spitze Türme wie Messer in den dunkelblauen Himmel aufragten.
    Luke blieb einen Moment schweigend stehen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ erkennen, dass sich in seinem Inneren eine Art stummer Widerstreit abspielte. Während sie die Stufen hinaufstiegen, griff Jace aus alter Gewohnheit unter sein T-Shirt, doch als er die Hand wieder hervorzog, war sie leer. Er stieß ein freudloses Lachen aus. »Das hatte ich ja ganz vergessen. Maryse hat mir meinen Schlüssel abgenommen, bevor ich gegangen bin.«
    »Das war nicht anders zu erwarten.« Luke stand nun unmittelbar vor der Tür des Instituts und berührte sanft die Symbole, die direkt unterhalb des Sturzes in das Holz geschnitzt waren. »Diese Doppeltür gleicht der Tür der Großen Halle in Idris. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas jemals wieder zu sehen bekomme.«
    Clary hatte fast ein schlechtes Gewissen, Luke aus seinen Erinnerungen zu reißen, aber hier galt es, sich praktischeren Dingen zu widmen. »Wenn wir also keinen Schlüssel haben …?«
    »Eigentlich dürften wir keinen brauchen. Ein Institut sollte jedem Nephilim offen stehen, der seinen Bewohnern keinen Schaden zufügen will«, erklärte Luke.
    »Und was ist, wenn sie uns Schaden zufügen wollen?«, murmelte Jace.
    Lukes Mundwinkel zuckten amüsiert. »Ich glaube nicht, dass das einen Unterschied macht.«
    »Ja, denn der Rat spielt sowieso immer nach seinen eigenen Regeln.« Jace’ Stimme klang gedämpft; seine Unterlippe war angeschwollen und sein linkes Augenlid schimmerte violett.
    Warum hat er sich nicht selbst geheilt? , fragte Clary sich plötzlich. »Hat sie dir deine Stele etwa auch abgenommen?«
    »Als ich das Institut verließ, habe ich alles zurückgelassen«, sagte Jace. »Ich wollte nichts von dem mitnehmen, was die Lightwoods mir jemals gegeben haben.«
    Luke musterte ihn ziemlich besorgt. »Jeder Schattenjäger braucht eine Stele.«
    »Dann werde ich mir eben eine neue besorgen«, erwiderte Jace und legte eine Hand auf die Tür des Instituts. »Im Namen des Rats«, sagte er, »erbitte ich Zugang zu diesem Geweihten Boden. Und im Namen des Erzengels Raziel erbitte ich Euren Segen bei meiner Mission im Kampf gegen …«
    Die Doppeltür schwang auf. Dahinter konnte Clary das Innere der Kathedrale sehen, die schattige Dunkelheit, die hier und da von Kerzen in hohen Eisenleuchtern durchbrochen wurde.
    »Na, das ist ja praktisch«, sagte Jace. »Anscheinend sind Segen leichter zu haben als ich dachte. Vielleicht sollte ich einen Segen bei meiner Mission im Kampf gegen all jene erbitten, die nach Herbstanfang noch Weiß tragen.«
    »Der Erzengel kennt deine Mission«, sagte Luke. »Du brauchst die Worte nicht laut auszusprechen, Jonathan.«
    Einen Moment lang glaubte Clary, ein Zucken in Jace’ Gesicht zu sehen – Unsicherheit, Erstaunen … oder vielleicht sogar Erleichterung? Aber er entgegnete lediglich: »Nenn mich nicht so. Das ist nicht mein Name.«
    Gemeinsam gingen sie durch das Erdgeschoss der Kathedrale, vorbei an den leeren Kirchenbänken und dem ewigen Licht am Altar. Neugierig sah Luke sich um und schien sogar überrascht, als sie den

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