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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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wich einer Bestürzung, als sie Luke anschaute, zum ersten Mal richtig anschaute. »Lucian?«
    »Hallo, Maryse«, sagte Luke. »Lange nicht gesehen.«
     
    Maryse starrte ihn fassungslos an. In diesem Moment wirkte sie plötzlich viel älter, sogar noch älter als Luke. Vorsichtig ließ sie sich auf ihren Stuhl sinken. »Lucian«, sagte sie erneut, die Hände flach auf den Tisch gelegt. »Lucian Graymark.«
    Raphael, der den Wortwechsel mit den leuchtenden, neugierigen Augen eines Vogels beobachtet hatte, wandte sich an Luke. »Du hast Gabriel getötet.«
    Wer war Gabriel? Verwirrt starrte Clary Luke an, der nur leicht die Achseln zuckte. »Stimmt, das habe ich, genau wie er den vorherigen Rudelanführer getötet hat. So läuft das nun mal unter Lykanthropen.«
    Bei diesen Worten schaute Maryse auf. »Der Rudelanführer?«
    »Wenn du zurzeit das Rudel leitest, dann sollten wir zwei uns mal unterhalten«, sagte Raphael und neigte den Kopf liebenswürdig in Lukes Richtung, aber seine Augen schauten misstrauisch. »Allerdings vielleicht nicht unbedingt jetzt.«
    »Ich schick jemanden rüber, um ein Treffen zu vereinbaren«, sagte Luke. »In letzter Zeit ging es ziemlich hektisch zu. Möglicherweise bin ich meinen gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht immer ganz nachgekommen.«
    »Möglicherweise«, war alles, was Raphael dazu sagte. Dann wandte er sich wieder an Maryse. »Ist unsere Besprechung hiermit beendet?«
    Maryse räusperte sich. »Wenn du mir versicherst, dass die Kinder der Nacht mit diesen Morden nichts zu tun haben, dann nehme ich dich beim Wort. Dazu bin ich verpflichtet, solange keine anderen Beweise ans Licht kommen.«
    Raphael runzelte die Stirn. »Ans Licht kommen?«, fragte er. »Dieser Ausdruck gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.« Er drehte sich um und Clary stellte erschrocken fest, dass sie durch seine Konturen hindurchsehen konnte – als wäre er eine Fotografie, die an den Rändern verschwommen wirkte. Seine linke Hand war transparent und dahinter erkannte sie den großen Metallglobus, den Hodge immer auf seinem Schreibtisch hatte. Sie hörte sich selbst überrascht die Luft anhalten, als die Transparenz sich von Raphaels Händen auf seine Arme ausbreitete, dann von seinen Schultern zu seiner Brust vordrang und weiter nach unten wanderte – und im nächsten Moment war er verschwunden, wie eine ausradierte Figur in einer Zeichnung.
    Maryse seufzte erleichtert auf.
    »Ist er tot? «, keuchte Clary.
    »Wer, Raphael?«, fragte Jace. »Sehr unwahrscheinlich. Das war nur eine Projektion. Schließlich kann er nicht persönlich ins Institut kommen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil das hier geweihter Boden ist«, sagte Maryse. »Und er ist verflucht.« Ihre eisblauen Augen verloren nichts von ihrer Kälte, als sie sich wieder an Luke wandte. »Du, der Anführer des örtlichen Rudels?«, fragte sie. »Eigentlich sollte mich das nicht überraschen. Denn offenbar hast du das ja wohl zu deiner Methode entwickelt, oder?«
    Luke ignorierte die Bitterkeit in ihrer Stimme. »War Raphael wegen des Jungen hier, der heute umgebracht wurde?«
    »Ja … und wegen eines toten Hexenmeisters«, sagte Maryse. »Er wurde vor zwei Tagen in der Nähe des East River gefunden, ermordet.«
    »Aber warum war Raphael hier?«
    »Dem Hexenmeister hatte man sämtliches Blut abgezapft«, erklärte Maryse. »Und allem Anschein nach wurde der Mörder des Werwolfs gestört, bevor er auch ihm das Blut entnehmen konnte. Aber der Verdacht fiel natürlich auf die Kinder der Nacht. Der Vampir ist hierhergekommen, um mir zu versichern, dass seine Leute mit dieser Sache nichts zu tun haben.«
    »Und, glaubst du ihm?«, fragte Jace.
    »Ich habe keine Lust, Angelegenheiten des Rats hier und jetzt mit dir zu besprechen, Jace – vor allem nicht in Gegenwart von Lucian Graymark.«
    »Ich werde einfach Luke genannt«, bemerkte Luke ruhig. »Luke Garroway.«
    Maryse schüttelte den Kopf. »Ich habe dich kaum wiedererkannt. Du siehst aus wie ein Irdischer.«
    »Genau so soll es auch sein.«
    »Wir haben alle gedacht, du wärst tot.«
    »Gehofft«, erwiderte Luke, immer noch ruhig. »Gehofft, ich wäre tot.«
    Maryse sah aus, als hätte sie etwas sehr Spitzes geschluckt. »Von mir aus könnt ihr euch auch setzen«, sagte sie schließlich und deutete auf die Stühle vor dem Schreibtisch. »So«, räusperte Maryse sich, nachdem alle Platz genommen hatten, »vielleicht erzählst du mir mal, warum du hier bist.«
    »Jace will eine Anhörung vor dem

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