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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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wütend.
    »Niemand hat mir irgendetwas angetan. Das war ich selbst, als ich versucht hab, meine Hand aus der Fessel zu befreien.« Jace warf einen Blick auf sein Handgelenk und zuckte zusammen – es sah aus, als hätte er fast die gesamte Haut abgeschabt.
    »Warte, ich helf dir«, sagten Clary und Alec wie aus einem Mund und griffen nach seiner Hand. Ihre Blicke trafen sich und Clary zog ihre Hand als Erste zurück. Alec nahm Jace’ Gelenk und zückte seine Stele; mit ein paar raschen Handbewegungen zeichnete er eine Iratze – eine Heilrune – direkt unterhalb der aufgescheuerten Haut.
    »Danke«, sagte Jace und zog seine Hand zurück. Die Wunde an seinem Gelenk begann bereits, sich zu schließen. »Bruder Jeremiah …«
    »… ist tot«, sagte Clary.
    »Ich weiß.« Jace ignorierte Alecs ausgestreckte Hand und rappelte sich ohne Hilfe auf, wobei er sich an der Mauer abstützte. »Er wurde ermordet.«
    »Haben die Stillen Brüder sich gegenseitig getötet?«, fragte Isabelle. »Ich versteh es nicht … ich versteh nicht, warum sie so was getan haben …«
    »Das haben sie auch nicht«, erwiderte Jace. »Irgendetwas anderes hat sie umgebracht. Aber ich weiß nicht, was.« Erneut verzerrte ein Krampf sein Gesicht. »Mein Kopf …«
    »Vielleicht sollten wir lieber verschwinden«, sagte Clary nervös, »ehe das, was die Brüder getötet hat …«
    »… zurückkommt und auch uns anfällt?«, ergänzte Jace. Er schaute an sich herab, auf sein blutiges T-Shirt und seine verletzte Hand. »Ich glaube, es ist fort. Aber vermutlich könnte er es jederzeit wieder auftauchen lassen.«
    »Wer könnte was wieder auftauchen lassen?«, hakte Alec nach. Doch Jace schwieg; sein Gesicht war nun kreidebleich. Alec fing ihn auf, als er die Mauer hinunterzurutschen begann. »Jace …«
    »Mir geht’s gut«, protestierte Jace, aber seine Hand umklammerte Alecs Ärmel. »Ich kann stehen.«
    »Für mich sieht das eher so aus, als würdest du die Mauer dazu nutzen, dich aufrecht zu halten. Das ist nicht meine Definition von ›stehen‹.«
    »Das nennt man lehnen«, belehrte Jace ihn. »Und lehnen kommt direkt vor stehen.«
    »Hört auf zu streiten«, sagte Isabelle und trat eine verloschene Fackel aus dem Weg. »Wir müssen sehen, dass wir hier wegkommen. Wenn da draußen irgendetwas herumrennt, das in der Lage ist, die Stillen Brüder zu töten, dann wird es mit uns kurzen Prozess machen.«
    »Izzy hat recht. Wir sollten aufbrechen.« Clary nahm ihr Elbenlicht und stand auf. »Jace – kannst du gehen?«
    »Er kann sich auf mich stützen.« Alec legte Jace’ Arm um seine Schultern und Jace lehnte sich stark gegen ihn. »Komm«, sagte Alec behutsam. »Wir biegen dich schon wieder hin, wenn wir erst mal hier raus sind.«
    Langsam bewegten sie sich zur Zellentür, wo Jace stehen blieb und auf die Gestalt von Bruder Jeremiah hinabblickte. Isabelle kniete sich neben den Leichnam auf den Steinboden und zog die braune Kapuze seiner Robe über sein verzerrtes Gesicht. Als sie sich wieder aufrichtete, lag ein ernster Ausdruck auf den Mienen der vier.
    »Ich habe noch nie gesehen, dass ein Stiller Bruder jemals Angst gehabt hätte«, sagte Alec. »Ich dachte, sie könnten gar keine Furcht empfinden.«
    »Jeder empfindet Furcht.« Jace war noch immer sehr blass, und obwohl er die verletzte Hand gegen seine Brust drückte, nahm Clary nicht an, dass er dies wegen körperlicher Schmerzen tat. Er wirkte distanziert, als hätte er sich in sich zurückgezogen, als würde er irgendetwas verbergen.
    Sie machten sich auf den Weg durch den dunklen Gang und stiegen die steile Treppe hinauf, die zum Platz mit den Sprechenden Sternen führte. Als sie aus dem Tunnel traten, bemerkte Clary einen schweren Geruch von Blut und verbrannter Haut, der ihr auf dem Hinweg nicht aufgefallen war. Jace, der sich auf Alec stützte, schaute sich mit einer Mischung aus Entsetzen und Verwirrung um. Clary sah, dass er in Richtung der Wand starrte, die von oben bis unten mit Blut bespritzt war. »Jace, schau nicht hin«, sagte sie besorgt und kam sich im nächsten Moment ziemlich dumm vor. Schließlich war er ein Dämonenjäger und hatte garantiert schon Schlimmeres gesehen.
    Jace schüttelte den Kopf. »Irgendetwas stimmt hier nicht …«
    »Hier stimmt überhaupt nichts.« Alec deutete mit dem Kopf auf den Wald aus Marmorbögen, der von dem Platz fortführte. »Das da ist der schnellste Weg nach oben. Lasst uns von hier verschwinden.«
    Schweigend machten sie sich auf den

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