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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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und das, was er sagte, jagte einen Schock durch Clarys Körper, als hätte sie einen Stromschlag erhalten. »Valentin«, stieß er hervor. »Valentin hat das Schwert der Engel an sich genommen. Aus diesem Grund hat er die Stillen Brüder getötet.«
    Ein kleines, dünnes Lächeln huschte über das Gesicht der Inquisitorin, als hätte Jace etwas gesagt, das ihr sehr gefiel.
    Alec erstarrte und sah Jace mit großen Augen an. » Valentin? Aber du hast überhaupt nicht erzählt, dass er da war.«
    »Es hat mich ja keiner gefragt.«
    »Valentin kann die Brüder der Stille unmöglich getötet haben. Sie waren förmlich in Stücke gerissen. Kein einzelner Mensch ist zu so was in der Lage.«
    »Vermutlich hatte er Hilfe von irgendwelchen Dämonen«, sagte die Inquisitorin. »Das wäre ja nicht das erste Mal, dass er sie sich zunutze gemacht hat. Und dank des Schutzes des Engelskelches, der sich in seinem Besitz befindet, konnte er wahrscheinlich ein paar ziemlich gefährliche Kreaturen heraufbeschwören. Wesentlich gefährlicher als Ravener«, fügte sie mit einem verächtlichen Zug um die Lippen hinzu. Und obwohl sie dabei nicht direkt in Clarys Richtung blickte, fühlten sich ihre Worte an wie ein verbaler Schlag ins Gesicht. Clarys schwache Hoffnung, dass die Inquisitorin sie nicht bemerkt oder erkannt hätte, schwand dahin. »Oder als diese lächerlichen Forsaken.«
    »Darüber weiß ich nichts.« Jace war nun sehr blass und hatte hektische, fieberartige Flecken auf den Wangen. »Aber es war definitiv Valentin. Ich habe ihn gesehen. Er hatte das Schwert bei sich, als er in den Zellentrakt hinunterkam und mich durch das Gitter hindurch verspottete. Das Ganze war wie in einem schlechten Film – es fehlte nur noch, dass er seinen Schnurrbart zwirbelte.«
    Clary musterte ihn besorgt. Er redet zu schnell, dachte sie, und er wirkt irgendwie unsicher auf den Beinen.
    Die Inquisitorin schien davon jedoch nichts zu bemerken. »Willst du damit sagen, dass Valentin dir das alles anvertraut hat? Er hat dir erzählt, dass er die Stillen Brüder ermordet hat, weil er das Engelsschwert in seinen Besitz bringen wollte?«
    »Was hat er sonst noch gesagt? Hat er dir verraten, wohin er wollte? Oder was er mit den beiden lnsignien der Engel vorhat?«, warf Maryse rasch ein.
    Jace schüttelte den Kopf.
    Die Inquisitorin bewegte sich auf ihn zu, der Saum ihres Umhangs wirbelte um ihre Beine wie wogender Rauch. Ihre grauen Augen und schmalen Lippen waren zu dünnen waagerechten Linien zusammengekniffen. »Ich glaube dir kein Wort.«
    Jace sah sie nur an. »Das habe ich auch nicht erwartet.«
    »Und ich bezweifle, dass der Rat dir Glauben schenken wird.«
    »Jace ist kein Lügner …«, rief Alec aufgebracht.
    »Nutz mal deinen Verstand, Alexander«, schnaubte die Inquisitorin, ohne den Blick von Jace abzuwenden. »Lass einen Moment lang deine Loyalität zu deinem Freund außer Acht. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Valentin die Zelle seines Sohnes zu einem väterlichen Schwätzchen über das Schwert der Seelen aufsucht und kein Wort über seine Pläne verliert? Über das, was er damit vorhat, oder darüber, wohin er als Nächstes will?«
    »S’io credesse che mia risposta fosse« , erwiderte Jace in einer Sprache, die Clary nicht kannte, »a persona che mai tornasse al mondo …«
    »Dante«, bemerkte die Inquisitorin leicht amüsiert. »Aus seiner Göttlichen Komödie. Die Hölle , um genau zu sein. Aber du bist noch nicht in der Hölle Jonathan Morgenstern, auch wenn du dir das bald wünschen wirst, wenn du weiterhin darauf bestehst, gegenüber dem Rat zu lügen.« Dann wandte sie sich an die anderen. »Ist es nicht merkwürdig, dass das Schwert der Seelen genau in jener Nacht verschwindet, an deren Ende Jonathan Morgenstern unter ebendiesem Schwert verhört werden soll? Und das ausgerechnet sein Vater derjenige ist, der es entwendet hat?«
    Schockiert sah Jace sie an; seine Lippen öffneten sich überrascht, als wäre ihm dieser Gedanke noch nie gekommen. »Mein Vater hat das Schwert nicht für mich genommen. Er hat es für seine Zwecke entwendet. Ich bezweifle, dass er überhaupt von der Befragung wusste.«
    »Nichtsdestoweniger sehr praktisch für dich, findest du nicht? Und natürlich für ihn. Dann braucht er sich keine Sorgen zu machen, dass du irgendeines seiner Geheimnisse preisgeben könntest.«
    »Ja, genau«, konterte Jace, »denn er fürchtet sich schrecklich davor, ich könnte ausplaudern, dass er eigentlich immer

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