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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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heulte der Dämon auf und zuckte zurück. Clary rollte sich blitzschnell zur Seite und rappelte sich auf, doch der Höllenhund duckte sich bereits mit blutunterlaufenen Augen auf den Steinplatten und setzte erneut zum Sprung an. Verzweifelt tastete Clary nach der Kette, die ihr beim Abrollen aus der Hand gerutscht war, als der Hund sich vom Boden abdrückte …
    Eine strahlende Klinge zerteilte die Nacht, sauste nur Zentimeter an Clarys Gesicht vorbei und trennte der Bestie den Kopf vom Rumpf. Der Höllenhund heulte ein letztes Mal auf und löste sich dann in Luft auf, wobei nur ein schwarzer Brandfleck und fauliger Dämonengestank zurückblieben.
    Zwei Hände streckten sich Clary entgegen und zogen sie behutsam auf die Füße — Jace. Er hatte sein flammendes Engelsschwert in den Gürtel zurückgesteckt, hielt sie an beiden Händen und betrachtete sie mit einem ganz eigenartigen Ausdruck in den Augen. Clary hätte den Blick weder beschreiben noch zeichnen können — es schien eine Mischung aus Hoffnung, Schock, Liebe, Sehnsucht und Wut zu sein. Jace’ Hemd war an mehreren Stellen gerissen und blutgetränkt, sein Jackett hatte er scheinbar verloren und in seinen hellen Haaren klebten Blut und Schweiß. Einen kurzen Moment sahen sie einander einfach nur an, während seine Hände ihre Finger fast schmerzhaft fest umklammerten. Dann sprudelten ihnen die Worte gleichzeitig über die Lippen.
    »Bist du verletzt …«, setzte Clary an.
    »Clary«, stieß Jace hervor — und schob sie im nächsten Augenblick von sich fort, aus dem Kreis hinaus, in Richtung der Aufzüge. »Geh«, rief er atemlos. »Lauf weg von hier. Bring dich in Sicherheit!«
    »Jace …«
    Gequält holte er Luft. »Bitte«, flehte er, gab ihre Hände frei, zückte erneut die Seraphklinge und wandte sich wieder dem Kreis zu.
    »Steh auf«, zischte Lilith. »Steh endlich auf.«
    Eine Hand rüttelte an Simons Schulter und jagte einen stechenden Schmerz durch seinen Kopf. Er war von tiefer Dunkelheit umfangen gewesen, doch jetzt schlug er die Augen auf und sah den Nachthimmel, Sterne und Liliths weißes Gesicht, das drohend über ihm aufragte. Ihre Augen waren verschwunden und durch zuckende schwarze Schlangen ersetzt. Dieser grässliche Anblick reichte, um Simon mit einem Schlag auf die Beine zu bringen.
    Doch in dem Moment, in dem er aufrecht stand, musste er heftig würgen und fiel fast wieder auf die Knie. Während er die Augen schloss, um gegen die Übelkeit anzukämpfen, hörte er, wie Lilith seinen Namen knurrte. Und dann spürte er ihre Hand auf seinem Arm und fühlte, wie sie ihn vorwärtsschob. Widerstandslos ließ er sie gewähren. Er nahm den ekligen, bitteren Geschmack von Sebastians Blut in seiner Kehle wahr und registrierte, wie sich dieses Blut durch seine Adern verteilte, ihm Übelkeit bereitete, ihn schwächte und am ganzen Körper zittern ließ. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er eine halbe Tonne wiegen, und ein Schwindelanfall nach dem nächsten rollte über ihn hinweg. Plötzlich war Liliths kalte Hand an seinem Arm verschwunden. Simon öffnete die Augen und stellte fest, dass er über den Sarg gebeugt stand, genau wie kurz zuvor. Sebastian schwebte in der dunklen, trüben Flüssigkeit, mit unverändert reglosem Gesicht und ohne sichtbaren Pulsschlag. An der Seite seines Halses — dort, wo Simon ihn gebissen hatte — schimmerten zwei dunkle Einstichwunden.
    Gib ihm dein Blut, dröhnte Liliths Stimme in seinem Kopf. jetzt sofort.
    Benommen schaute Simon auf. Seine Sicht war verschwommen und er musste sich anstrengen, um Clary und Jace durch die Dunkelheit, die ihn erneut zu überwältigen drohte, erkennen zu können.
    Benutze deine Fangzähne, forderte Lilith. Reiß dir damit die Schlagader am Handgelenk auf. Gib Jonathan dein Blut. Heile ihn.
    Simon hob seine Hand an den Mund. Heile ihn. Jemanden von den Toten wiederzuerwecken, war etwas anderes, als ihn zu heilen, überlegte er. Vielleicht würde Sebastians Hand ja wieder nachwachsen. Vielleicht war es ja das, was sie meinte. Er wartete darauf, dass seine Fangzähne zum Vorschein kamen, doch nichts geschah. Ihm war einfach zu übel, um Hunger zu verspüren, dachte er und musste gegen den absurden Drang ankämpfen, in hysterisches Lachen auszubrechen. »Ich kann nicht«, stieß er halb prustend, halb keuchend hervor. »Ich kann einfach nicht …«
    »Lilith!« Jace’ Stimme schnitt durch die Nachtluft.
    Mit einem ungläubigen Zischen fuhr die Dämonin herum.
    Simon ließ

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