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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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etwas einzunehmen? Etwas, das Halluzinationen hervorruft?« Sie schien seine Antwort kaum wahrgenommen zu haben.
    »Nein. Mom, das hier ist die Realität.«
    »Das ist nicht die Realität«, wisperte sie. »Du glaubst nur, es wäre real. Oh, Gott. Simon. Es tut mir so leid. Ich hätte etwas bemerken müssen. Wir werden dir Hilfe besorgen. Wir werden irgendjemanden finden, der dich behandeln kann. Ein Arzt. Ganz egal, was es kostet …«
    »Mom, ich kann zu keinem Arzt gehen.«
    »Doch, natürlich kannst du das. Du musst irgendwo untergebracht werden. Vielleicht in einem Krankenhaus …«
    Ruhig streckte Simon ihr seine Hand entgegen. »Fühl mal meinen Puls«, sagte er.
    Verwirrt schaute sie ihn an. »Wie bitte?«
    »Mein Puls«, wiederholte er. »Fühl ihn. Wenn ich einen Herzschlag habe, werde ich mit dir zum Krankenhaus fahren. Wenn aber nicht, dann musst du mir einfach glauben.«
    Elaine Lewis wischte sich die Tränen aus den Augen und griff zögerlich nach Simons Handgelenk. Nachdem sie Simons Vater über so lange Zeit gepflegt hatte, wusste sie so gut wie jede Krankenschwester, wie sie den Pulsschlag überprüfen musste: Sie drückte die Kuppe ihres Zeigefingers gegen die Innenseite seines Handgelenks und wartete.
    Simon sah zu, wie sich der Ausdruck auf ihrem Gesicht veränderte — von Kummer und Sorge zu Verwirrung und dann zu schierem Entsetzen. Sie sprang auf, ließ seine Hand fallen und wich vor ihm zurück. Ihre Augen wirkten riesig und dunkel in ihrem kreidebleichen Gesicht. »Was bist du?«, stieß sie hervor.
    Simon fühlte sich elend. »Das hab ich doch schon erklärt. Ich bin ein Vampir.«
    »Du bist nicht mein Sohn. Du bist nicht Simon.« Seine Mutter zitterte am ganzen Körper. »Welche Sorte von Lebewesen hat denn keinen Puls? Was für eine Art von Monster bist du? Was hast du mit meinem Kind gemacht?«
    »Mom, ich bin’s, Simon …« Zaghaft ging er einen Schritt auf sie zu.
    Doch seine Mutter stieß einen Schrei aus. Nie zuvor hatte Simon sie so kreischen gehört und er hoffte, dass er das auch nie wieder erleben musste. Es war ein grauenhafter Schrei.
    »Geh weg!« Ihre Stimme brach. »Komm ja nicht näher.« Und dann wisperte sie: »Barukh atah Adonaj shome’a Tfilah …«
    Mit einem Schlag wurde Simon klar, dass sie ein Gebet haspelte. Sie fürchtete sich so sehr vor ihm, dass sie betete, er möge verschwinden … für immer verbannt werden. Und das Schlimmste daran war, dass er es förmlich spüren konnte. Der Name Gottes bereitete ihm ein mulmiges Gefühl im Magen und ließ seine Kehle brennen.
    Sie hatte allen Grund zu beten, dachte er, bis ins Mark erschüttert. Denn er war verflucht. Er gehörte nicht in diese Welt. Welche Sorte von Lebewesen hat denn keinen Puls?
    »Mom«, wisperte er. »Mom, hör auf.«
    Mit großen Augen schaute sie ihn an, während ihre Lippen sich weiterhin bewegten.
    »Mom, du brauchst dich nicht aufzuregen.« Simon hörte seine eigene Stimme wie aus weiter Ferne, sanft und beruhigend — die Stimme eines Fremden. Er schaute ihr direkt in die Augen, während er mit ihr sprach, und hielt sie durch den engen Blickkontakt gefangen, so wie eine Katze eine Maus hypnotisiert. »Es ist nichts passiert. Du bist in deinem Sessel im Wohnzimmer eingeschlafen. Und du hattest einen Albtraum. Du hast geträumt, ich wäre nach Hause gekommen und hätte behauptet, ich sei ein Vampir. Aber das ist natürlich Unsinn. So etwas würde niemals geschehen.«
    Seine Mutter hatte aufgehört zu beten, blinzelte nun einmal und starrte ihn gebannt an. »Ich träume«, wiederholte sie.
    »Ja, ein schlechter Traum«, bestätigte Simon, ging langsam auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Dieses Mal wich sie nicht zurück; stattdessen sackte ihr Kopf nach vorn, wie bei einem müden Kind. »Alles nur ein Traum. Du hast in meinem Zimmer rein gar nichts gefunden. Es ist nichts passiert. Du hast einfach nur geschlafen, das ist schon alles.«
    Behutsam nahm er ihre Hand. Widerstandslos ließ sie sich von ihm ins Wohnzimmer führen, wo er sie sanft in einen Sessel drückte. Sie lächelte, als er ihr eine Decke über die Beine legte, und schloss dann die Augen.
    Simon kehrte in die Küche zurück und stopfte die Flaschen und leeren Blutbeutel schnell und methodisch in einen Müllbeutel, den er zuknotete und mit in sein Zimmer nahm. Dort wechselte er seine blutbespritzte Jacke rasch gegen eine saubere aus und warf ein paar Klamotten in eine Reisetasche. Dann schaltete er das Licht aus

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