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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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anwenden? Daran hab ich nicht den geringsten Zweifel, aber ich fürchte, das löst nicht das eigentliche Problem.« Luke trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. »Du hast eine besondere Fähigkeit, Clary. Eine großartige Gabe. Aber du hast absolut keine Ahnung, was das bedeutet. In dieser Hinsicht bist du vollkommen ungeschult. Du weißt so gut wie gar nichts über die Geschichte der Runen oder welche Bedeutung sie für die Nephilim im Laufe der Jahrhunderte hatten. Und du kannst eine potenziell positive Rune nicht von einer unterscheiden, die dazu dient, großen Schaden anzurichten.«
    »Als es um die Vereinigungsrune ging, da hattest du aber keine Bedenken, dass ich meine Fähigkeit einsetze«, erwiderte Clary verärgert. »Da hast du mir nicht gesagt, ich solle keine Runen erschaffen.«
    »Ich sage dir auch jetzt nicht, dass du deine Gabe nicht nutzen sollst. Im Gegenteil, denn meines Erachtens liegt genau da das Problem: Du setzt deine Fähigkeiten nur sehr selten ein. Es ist ja nicht so, als ob du damit die Farbe deines Nagellacks ändern würdest oder die U-Bahn in die Station einrollen lässt, wenn du sie mal brauchst. Du nutzt deine Gabe immer nur in diesen außergewöhnlichen, lebensbedrohlichen Situationen.«
    »Die Runen fallen mir aber eben nur in solchen Momenten ein.«
    »Vielleicht liegt das daran, dass du bisher noch nicht gelernt hast, wie deine Gabe funktioniert. Schau dir einmal Magnus an: Seine Kraft ist Teil seiner selbst. Aber du scheinst deine Gabe von dir getrennt zu sehen … als etwas, das dir widerfährt. Und genau das ist es nicht. Es ist vielmehr ein Werkzeug, dessen Nutzung du lernen musst.«
    »Jace meinte, Maryse wolle einen Runenexperten anstellen, der mich unterrichten soll, aber bisher ist in dieser Richtung nicht viel passiert.«
    »Ja«, nickte Luke, »das kann ich mir vorstellen. Maryse hat im Moment andere Sorgen.« Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und lehnte sich einen Augenblick schweigend zurück. »Ein Kind zu verlieren, auf eine Weise wie sie Max verloren hat … ich mag mir das gar nicht ausmalen«, seufzte er schließlich. »Eigentlich sollte ich viel nachsichtiger mit ihr sein. Denn wenn ich mir vorstelle, dass dir etwas zustoßen würde …« Er verstummte.
    »Ich wünschte, Robert käme endlich aus Idris zurück«, sagte Clary. »Ich versteh nicht, wie sie mit diesem Verlust ganz allein fertig werden soll. Das muss einfach schrecklich sein.«
    »Manche Ehen zerbrechen daran, dass ein Kind stirbt. Die Eheleute können einfach nicht damit aufhören, sich selbst Vorwürfe zu machen … oder sich gegenseitig. Vermutlich ist Robert genau deshalb gegangen … weil er Zeit und Abstand benötigt … er oder Maryse.«
    »Aber sie lieben sich doch«, warf Clary bestürzt ein. »Genau das bedeutet ›Liebe‹ doch, oder? Dass man für den anderen da ist, egal in welcher Situation, oder etwa nicht?«
    Luke blickte auf den Fluss, auf die schwarzen Fluten, die im Schein des Herbstmondes träge dahinschwappten. »Manchmal reicht Liebe allein einfach nicht aus, Clary«, sagte er schließlich.

7
    PRAETOR LUPUS
    Die Flasche rutschte Simon aus der Hand und knallte krachend auf den Boden, wo sie zerschellte und Glassplitter und Scherben in alle Richtungen schickte. »Kyle ist ein Werwolf?«, stieß er ungläubig hervor.
    »Natürlich ist er ein Werwolf, du Schwachkopf«, erwiderte Jace und schaute dann Kyle an. »Oder etwa nicht?«
    Kyle schwieg. Seine freundlich-entspannte Miene war schlagartig verschwunden und seine grünbraunen Augen hatten einen harten, kalten Ausdruck angenommen. »Wer will das wissen?«, konterte er.
    Langsam löste Jace sich vom Fenster. Obwohl aus seiner Haltung keine unverhohlene Feindseligkeit sprach, verströmte alles an ihm eine klare Drohung. Seine Hände hingen zwar locker an den Seiten herab, aber Simon erinnerte sich daran, dass er schon miterlebt hatte, wie Jace wie aus dem Nichts zur Tat schreiten konnte, scheinbar im Bruchteil einer Sekunde. »Jace Lightwood«, sagte er nun. »Vom Lightwood-Institut. Welchem Rudel hast du dich verschworen?«
    »Oh Mann«, stöhnte Kyle. »Du bist ein Schattenjäger?« Dann schaute er zu Simon. »Und die niedliche Rothaarige, die mit dir in der Garage war, die ist auch eine Schattenjägerin, stimmt’s?«
    Simon nickte verblüfft.
    »Manche Leute halten Schattenjäger ja für einen Mythos. Genau wie Mumien und Flaschengeister«, wandte Kyle sich grinsend an Jace. »Kannst du auch drei Wünsche

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