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Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch

Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch

Titel: Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Pepper sowie Verbrechen am Volk der Dogon. Sie werden sich vor einem französischen Gericht in der Provinzstadt Timbuktu und später in Dakar verantworten, von wo aus man Sie zur endgültigen Urteilsverkündung nach Paris überführen wird. Damit Sie nicht wieder fliehen, werde ich Sie bis zu unserer Ankunft in Timbuktu in Eisen legen lassen. Max Pepper und Harry Boswell werden mich bis dorthin begleiten. Natürlich nur, wenn Sie damit einverstanden sind, meinen Herren.«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Harrys Augen funkelten. »Und wenn ich diesen Halunken persönlich in Paris abliefern muss. Noch einmal werde ich nicht riskieren, dass er uns durch die Lappen geht.«
    Max nickte. »Je eher wir aufbrechen, desto besser.«
    Wilson lag am Boden und hielt seine gebrochene Nase. Er gab ein paar dumpfe Laute von sich, die alles andere als freundlich klangen. Die anderen ignorierten ihn einfach.
    »Dann ist es also beschlossene Sache.« Patrick ließ seine Waffe sinken. In seinen Augen war Erleichterung zu sehen. »Ach ja, fast hätte ich noch etwas vergessen.« Er riss sich die Plakette, die alle von Wilsons Leuten am Revers trugen, ab und schleuderte sie dem Meteoritenjäger vor die Füße.
    »Und ehe ich es vergesse: Ich kündige.«
    Max, der direkt neben Humboldt stand, half ihm wieder auf die Beine. »Alles klar mit Ihnen?«
    »Geht schon wieder.« Der Forscher schaute auf seine Hand. »Ist nur ein Kratzer. Die beiden Frauen sollen sich gleich darum kümmern.« Er lächelte Eliza und Charlotte zu. »Und was euch betrifft: Es tut mir in der Seele weh, euch so bald schon wieder entbehren zu müssen. Aber ich glaube tatsächlich, dass es das Beste ist, Wilson von hier wegzuschaffen. Solange er in der Nähe ist, stellt er eine Bedrohung dar. Ich bin sicher, die Dogon werden euch ein ganzes Stück begleiten. Seid ihr erst in Timbuktu, übernehmen dann die französischen Behörden. Seht zu, dass ihr den Militärgouverneur erwischt. Er wird sich sicher freuen.«
    »Und ihr?«
    Humboldt humpelte ein paar Schritte. »Nun, zuerst mal werden wir das Plateau vollständig von den Kristallen reinigen. Es dürften noch überall in den Ritzen und Spalten Überreste vorhanden sein, die wir systematisch vernichten müssen. Dann ist das Umland an der Reihe. Über die Jahrhunderte hinweg sind immer wieder Insekten oder Vögel in den Tempel gelangt, die von dem Stein verändert wurden. Nicht zu vergessen die Missionare. Auch ihnen werden wir helfen müssen. Es darf nichts übrig bleiben von dieser Kreatur. Die Sache muss hier und jetzt ein Ende haben.«
    »Aber wie wollt ihr das schaffen?« Max verstand immer noch nicht. »Das Wesen könnte sich auf einer Fläche von mehreren Quadratkilometern ausgebreitet haben.«
    Trotz seiner Schmerzen zwang sich Humboldt ein Lächeln ins Gesicht. »Aus der Luft.«

 
65
     
     
    Einige Tage später …
     
    Die Reparaturen an der Pachacútec waren so gut wie abgeschlossen. Die Dogon hatten das Schiff von der Felswand befreit und hinaus auf die Ebene gezogen. Dort war es mit Seilen und Pflöcken in der Erde verankert worden und dümpelte nun träge im Sonnenschein. Der Regen hatte aufgehört und einer leichten Bewölkung Platz gemacht, durch die hie und da bereits die Sonne strahlte. Überall grünte und blühte es.
    Wie vereinbart waren Max, Harry, O’Neill und die anderen vor einigen Tagen aufgebrochen, wobei sie von einigen der Dogonkriegern begleitet wurden. Es war ein trauriger Abschied gewesen, doch Oskar glaubte fest daran, dass er den findigen Reporter und den mutigen Fotografen nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Sein Blick ruhte auf dem mächtigen Schiff. Die Ballonhülle sah aus wie eine Patchworkdecke, doch die Näherinnen der Dogon hatten saubere Arbeit geleistet. Der Stoff war wieder dicht. Die Bogenbauer hatten die Rahmen für die Ruder- und Steuerflächen neu konstruiert und mit Ziegenhäuten bespannt. Es war ihnen sogar gelungen, sie mit ihren ursprünglichen Markierungen – Schlangen und Drachen – zu verzieren. Überall auf dem Schiff wurde geklopft und gehämmert.
    Die Scheu der Dogon vor dem Schiff war verflogen. Selbst die Kinder hatten keine Angst mehr und turnten johlend und lachend auf dem Deck und in der Takelage herum. Die Pachacútec war zum Zentrum der dörflichen Aktivitäten geworden – eine Art Rummelplatz für Jung und Alt.
    Seit die Sonne wieder schien, strömte das Wasserstoffgas wieder ungehindert aus den Brennstoffzellen in den Ballonkörper und füllte den

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