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Ciao, Don Camillo

Ciao, Don Camillo

Titel: Ciao, Don Camillo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanni Guareschi
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an Filottis Pflanzen einen stetigen Qualitätsgewinn feststellte, so kamen doch in die Fabrik weiterhin nur mindere Produkte.
    Cometti wollte einen Zusammenstoß mit Filotti vermeiden und versuchte es auf alle erdenkliche Art, es ihm im Guten zu verstehen zu geben. Da jedoch die Sache kein Ende zu nehmen schien und der Aderlaß die gesamte Produktion zu beeinträchtigen drohte, beschloß Cometti, mit starker Hand vorzugehen. Er rief die Feldhüter:
    »Laßt den Rest sausen und kontrolliert den Filotti Tag und Nacht.«
    Die zwei machten ein wenig erfreutes Gesicht.
    »Ist was nicht in Ordnung?« erkundigte sich Cometti.
    »Wir wagen es nicht, uns in Unannehmlichkeiten zu stürzen.«
    »In Unannehmlichkeiten?« schrie Cometti: »Ist denn Filotti nicht wie alle anderen?«
    »Er schon«, antwortete der eine, »aber da ist jemand mit im Spiel, auf den wir sehr gern einen Flintenschuß abgeben würden, dem wir aber aus persönlichen Gründen lieber nicht begegnen möchten.«
    »Also gut«, rief Cometti, »dann übernehme ich das. Ihr setzt euren üblichen Dienst fort.«
    Kaum war die Sonne hinter den Pappeln in den großen Fluß gestürzt, fuhr Cometti los. Um nicht aufzufallen, nahm er nicht das Auto, sondern sprang aufs Motorrad des Abteilungsleiters und segelte kreuz und quer. Filottis Gut befand sich am Ende der Welt, war völlig abgeschieden, und um zum Hof zu gelangen, mußte man, sobald die Gemeindestraße zu Ende war, eine Allee von mehr als einem Kilometer Länge durchfahren. Das war der einzige fahrbare Weg, der von Filottis Hof fortführte. Und als Cometti die Hälfte der Allee erreicht hatte, versteckte er das Motorrad im Straßengraben und wartete hinter dem Stamm einer jener großen Pappeln, die den Weg säumten.
    Vier volle Stunden mußte er warten, aber er wartete nicht umsonst. Denn tatsächlich kam gegen Mitternacht mit abgedrehten Scheinwerfern ein Lastwagen aus der Richtung von Filottis Hof. Cometti ließ ihn vorbeifahren, um sich zu vergewissern, daß es sich um eine Ladung Tomaten handelte, und als er sich vergewissert hatte, schwang er sich auf das Motorrad, fuhr hinter dem Lastwagen her und überholte ihn. Gestikulierend und brüllend gab er dem Fahrer zu verstehen, daß er anhalten sollte. Der Lastwagen blieb stehen, und der Fahrer streckte den Kopf aus dem Fenster der Kabine heraus.
    »Was gibt’s?«
    Cometti trat näher.
    »Stehengeblieben!« schüchterte er den Fahrer ein. »Nachts gefällt mir diese ganze Unordnung nicht.«
    Der Begleiter des Fahrers saß verteidigungsbereit am Fenster auf der anderen Seite des Lastautos. Das Licht einer Taschenlampe fiel auf Comettis Gesicht, der stehengeblieben war. Das Licht verlöschte, und der Fahrer stieg aus.
    »Was wollen Sie?« fragte er drohend.
    »Ich möchte wissen, wohin diese Tomaten gelangen.«
    »Wohin es mir gefällt. Das sind meine Angelegenheiten.«
    »Das sind doch wohl mehr meine als Ihre Angelegenheiten, denn diese Tomaten habe ich gekauft, und sie stehen mir zu.«
    »Ich weiß nicht einmal, wer Sie sind, räumen Sie den Weg.«
    »Ich dagegen weiß, wer Sie sind, Herr Bürgermeister«, antwortete Cometti.
    »Der Bürgermeister empfängt morgen im Rathaus. Hier gibt es keine Bürgermeister, und es kann auch hier keine Rede sein von solchen Bürgermeistern.«
    »Schon gut, Herr Bottazzi, reden wir über Tomaten.«
    Peppone fing an zu lachen.
    »Reden Sie darüber mit jemandem, der mit Tomaten handelt. Ich bin Fahrer und arbeite für den, der mir Arbeit gibt.«
    »Da aber derjenige, der Ihnen Arbeit gibt, Filotti heißt…«
    »Nichts da! Was hat der Filotti damit zu tun?«
    »Er hat aus dem einfachen Grund damit zu tun, weil Sie von Filottis Hof kamen, wo Sie diese Tomaten aufgeladen haben.«
    Peppone grinste:
    »Schmächtiger«, brüllte er, »da ist ein Typ, der behauptet, daß wir diese Tomaten bei Filotti aufgeladen haben!«
    »Er ist verrückt!« antwortete der Schmächtige, zum Fenster herausschauend. »Das sind Tomaten, die wir in Cremona aufgeladen haben und denen wir eine touristische Rundreise bieten, damit sie die kulturellen Sehenswürdigkeiten unserer Gemeinde bewundern können.«
    Der Witz erheiterte Peppone, der sich vor Lachen auf den Bauch klopfte.
    »Sie haben Lust zu scherzen, ich aber nicht«, erwiderte Cometti, »diese Tomaten gehören mir und müssen in meine Fabrik gebracht werden. Ich sage Ihnen, wie die Dinge stehen: Sollten die Tomaten nicht in meine Fabrik kommen, dann werden auch Sie für den Schaden

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