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Ciao, Don Camillo

Ciao, Don Camillo

Titel: Ciao, Don Camillo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanni Guareschi
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einem bestimmten Augenblick doch an etwas denken. Denn ins Zimmer drangen mit einem Mal sehr aufgeregte Männer und Frauen ein:
    »Hochwürden, sie haben die Statue herausgefischt!…«
    »Hochwürden, eine große Prozession hat sich am Uferdamm gebildet!…«
    »Sie sind hierher unterwegs, um Euch die Statue zu übergeben!…«
    »Das ganze Dorf ist dabei und auch Leute von den Nachbardörfern!… «
    »Hochwürden, bringt ein Opfer und steht auf: Ihr solltet hinuntergehen und die Statue in Empfang nehmen!…«
    Die große Prozession näherte sich tatsächlich, und Don Camillo, der sich im Bett aufgesetzt hatte, guckte aus dem Fenster und sah die ungeheure Menge von Leuten, die herankam. Er hörte »Schau auf Dein Volk, Du schöne Frau« singen, und auch die Musikkapelle der Gemeinde war dabei.
    Don Camillo mußte aus dem Bett springen, sich anziehen und hinuntergehen. Er stieg also die Treppe hinab, machte das Kirchentor weit auf, blieb an der Schwelle stehen und erwartete die Heilige Babila.
    Und die Heilige Babila kam: Sie hatten die Statue auf eine Sänfte gestellt, die von Peppones acht kampfeslustigsten Teufeln geschultert wurde. Peppone schritt, von seinem Befehlsstab umgeben, vor der Heiligen Babila einher. Hinter der Statue dann die Musikkapelle und zwei- bis dreitausend Leute. Von den Fenstern, die alle geschmückt waren, warf man Blumen.
    Die Spitze der Prozession erreichte den Pfarrbezirk, und als die Träger die Schwelle des Kirchentors berührten, gab Peppone ein Zeichen, und die Statue wurde sanft auf den Boden gestellt. Die Prozession löste sich auf, und die Menge staute sich vor der Tür.
    Als also alle dort herumstanden, trat Peppone vor, wandte sich an Don Camillo und sagte mit tönender Stimme:
    »Hochwürden, die schwieligen, ehrlichen Hände des Volkes erstatten Euch die verehrungswürdige Statue der Heiligen Babila zurück, die von den ruchlosen Händen eines unbekannten, verbrecherischen Lästerers entweiht, aber von den Wassern des größten Flusses unseres Vaterlandes gereinigt wurde! Hochwürden, indem es Euch diese verehrungswürdige Statue zurückgibt, sagt Euch das Volk: Bewahrt sie gut und betet für die unglückliche Seele des verbrecherischen Lästerers!«
    Don Camillo hätte an Stelle der Augen gern zwei munitionsgeladene Maschinengewehre gehabt. Da er aber nicht anders konnte, neigte er leicht das Haupt, als ob er sagen würde: »Tausendfachen Dank, Herr Bürgermeister, der Himmel möge dich mit Blitzen strafen!«
    Eine Truppe von Gläubigen löste Peppones Truppe ab, und die Heilige Babila betrat triumphal die Kirche.
    Natürlich konnte man die Statue nicht wieder in die Sakristei stellen, und so wurde der Heilige Lucius, der Schutzpatron der Meiereibesitzer, aus einer kleinen Kapelle delogiert, und die Heilige Babila nahm dessen Platz ein.
    Eine Stunde später, als es in der Kirche wieder ruhig geworden war, kam die Frau des Grauen, um ihr jüngstes Produkt zu taufen.
    Es war ein Mädchen, und wenn es nicht das Mädchen eines verdammten Gottlosen gewesen wäre, so hätte man sagen können, daß es ein schönes Kind war.
    »Wie nennen wir sie?« fragte Don Camillo mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Babila«, antwortete die Mutter herausfordernd.
    »Nein!« sagte Don Camillo.
    »Das ist gut!« grinste die Frau sarkastisch. »Warum wollt Ihr sie nicht Babila taufen? Vielleicht weil wir Euch die Heilige Babila wieder herausgefischt haben?«
    »Nein!« rief Don Camillo und blickte scheel, »weil Babila ein Männername ist!«
    Die Frau schüttelte den Kopf und drehte sich um. Die Statue der Heiligen Babila stand dort, und die Inschrift auf dem Sockel war ausgezeichnet lesbar: »S. Babila v.«
    »Santa Babila vergine – Heilige Babila, Jungfrau«, grinste die Frau, »da steht es geschrieben!«
    »Nein«, muhte Don Camillo: »Da steht geschrieben:>San Babila vesevo – Heiliger Babila, Bischof<.«
    Die Frau des Grauen, die Taufpatin und die anderen der kleinen Tauf gemeinde sahen einander enttäuscht an.
    »Ein Bischof!…« murmelte mißmutig die Frau des Grauen. »Da war es doch besser gewesen, wenn wir ihn unten auf dem Grund gelassen hätten… «
    Don Camillo biß die Zähne zusammen:
    »Nun«, sagte er finster, »wie nennen wir sie also?«
    Die Mitglieder der kleinen Runde sahen einander an.
    »Palmira?« schlug einer vor, an den KP-Chef Palmiro Togliatti denkend.
    »Topazia ist besser«, schlug die Taufpatin vor und dachte dabei an die gleichnamige Heldin eines Comics, dessen

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