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Ciao Papa

Ciao Papa

Titel: Ciao Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Damonte
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es für sie kein Problem, dich ins Loch zu werfen. In diesem Fall würden der Onkel oder der Kleine deinen Nebenficker abknallen und dich für ein kleines Vergehen anklagen lassen, Straßenstrich zum Beispiel. So hätten sie dich für ein, zwei Monate auf Eis gelegt. Aber da gibt es etwas, das ich nicht verstehe.«
    »Das mit dem Strich gefällt mir nicht, Dicker. Wie wäre es mit Vergewaltigung von verkoksten Mechanikern?«
    »Das gilt nicht als Delikt, mein Liebster. Und außerdem, du weißt, würde ich nie gegen dich aussagen.«
    »Dicker. Weißt du, was du tun solltest? Atomingenieur studieren.«
    »Warum? Ich weiß jetzt schon mehr als all die Ingenieure, die ich kenne.«
    »Dicker, hör mir zu. Wenn du Atomenergie studieren würdest, könnten wir einen Atomknaller basteln.«
    »Und wozu? Ich habe nichts gegen die Chilenen.«
    »Nein, du Idiot, um Caputo damit zu ticken.«
    Wir mussten lachen. Wir zogen noch ein paar Linien und umarmten uns vor Freude.
    »Da kommen sie!«, sagte Tito angespannt wie eine Katze auf der Lauer. »Zieh diesen Anzug und die Krawatte aus und mach auf peronistischen Arbeiter! Und wirf die verfluchten Pistolen weg, verdammt noch mal! Dann klettere auf diese Fernsehantenne und tu so, als würdest du arbeiten.«
    Es waren zwei Falcons und ein Valiant. Ohne Nummernschilder. Vier Bullen in Zivil in jedem Wagen. Sie hielten an und die Typen stiegen aus, schnell und ihrer Sache sicher. Ein paar von ihnen, mit Maschinenpistolen bewaffnet, postierten sich auf beiden Seiten des Eingangs, während die anderen in das Restaurant des Spaniers eindrangen. Caputo stieg aus. Er sah aus wie immer: müde, gelangweilt, schmutzig, fettig und schwammig. Er ließ das Haar auf der Seite des Kopfes wachsen, um seine Kahlheit zu kaschieren. Er trug denselben gelb-braun karierten Anzug wie immer. Er trug eine Uzi, lehnte sich gegen das Auto und steckte sich einen Finger in die Nase.
    »Sie sind alle bis auf die Zähne bewaffnet. Caputo trägt eine Uzi«, informierte mich der Dicke. »Sie gehen davon aus, dass du bewaffnet bist.«
    Einen Augenblick später kamen zwei von ihnen mit dem Spanier heraus und setzten ihn in eines der Autos. Eine Minute später kam einer der Offiziere raus, ein Gewehr in den Händen, und sprach mit Caputo. Das Schwein sagte ihm etwas, der Typ ging wieder in das Restaurant hinein, und wie Ameisen kamen sie alle sofort wieder raus, stiegen in die Wagen und fuhren davon.
    »Sie sind weg«, sagte ich.
    »Brillante Schlussfolgerung, Kumpel.«
    Der Dicke setzte sich auf den Boden der Terrasse. Jetzt, mit gekreuzten Beinen, sah er aus wie ein schmutziger, ölverschmierter Buddha.
    »Wir schließen die Werkstatt, bis sie den Franzosen geschnappt haben, und dann verduften wir nach Uruguay, Junge. Gibt es dort all die schönen Häuser noch?«
    »Ich glaube schon. Einige müssen noch da sein, in Punta del Este, dem Badeort der großen Tiere und der Halbwelt, der um diese Zeit ziemlich verlassen ist. Im Moment gibt es da nichts weiter als Fischer und Hunde, die die Touristen zurückgelassen haben. Wir nehmen die alte Straße, die ist kaum überwacht. In Montevideo beschaffen wir uns ein sauberes Auto.«
    »Du lernst schnell, mein Junge, du lernst schnell. Sprich mit dem Kleinen. Aber erzähl dem Onkel nichts davon, sicherheitshalber. Der Kleine soll mit dem Onkel reden. Wenn sie schon transportfähig ist, nehmen wir deine Tante Berta mit. Innerhalb von ein, zwei Monaten ist Gras über die Sache gewachsen.«
    »Dicker, hilf mir in der Sache mit dem Franzmann.«
    »Du fantasierst zu viel auf deinem Kokstrip, Carlitos. Um den Franzosen kümmern sich andere und der Typ wird ihnen nicht entkommen. Sei nicht so selbstsüchtig, mein Junge. Möge uns der Schwanz des großen Admirals beschützen. Du gehst nicht in deine Wohnung zurück. Wir nehmen uns ein Zimmer im Hotel eines Freundes in Tigre. Von dort aus setzen wir nach Colonia über.«
    »Wie heißt dein Freund?«
    »Lizárraga. Er war ein Freund deines Großvaters und mit ihm in der Gewerkschaft. Er hat mir die ganze Primär- und Sekundärschule bezahlt.«
    »Das muss ihn ein Vermögen gekostet haben, Dicker. Vierzig Jahre Spezialunterricht.«
    »Fick deine Schwester, Carlitos.«
    »Eine Schwester hab ich keine, drum öffne du mir deine Beine.«
    »Falls du es nicht bemerkt haben solltest, Carlitos, ich hab all den Koks.«
    »Dreckschwein. Scheißreaktionär. Ich warne dich, ich bin bis an die Zähne bewaffnet.«
    Wir krümmten uns vor Lachen und

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