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Cinderella kehrt zurück

Cinderella kehrt zurück

Titel: Cinderella kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
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jemand vielleicht daran erinnert. Sie hat auch das Körpergewicht variiert. Ich würde Ihnen jetzt gern die restlichen Bilder zeigen. Dann denken Sie bitte darüber nach, ob Ihnen in den letzten Jahren oder Jahrzehnten irgendwo eine Frau begegnet ist, die Ähnlichkeit mit einem der Fotos hat.“
    Der Pfarrer verzog den Mund, schaute aber bereitwillig in Cams Richtung. Kaum hatte der ihm allerdings ein Gesicht gezeigt, wollte der alte Mann auch schon das nächste sehen.
    Als sie mit dem Stapel durch waren, schüttelte Armand Perry den Kopf. „Nichts dabei“, sagte er. Leise fügte er hinzu: „Völlig sinnlos das Ganze.“
    „Kann sein, aber ich habe nun mal den Auftrag, das durchzuziehen.“ Cam fügte die Ausdrucke wieder zu einem ordentlichen Stapel zusammen und legte sie vor den Pfarrer hin. „Ich lasse die Fotos einfach hier. Vielleicht fällt Ihnen ja noch etwas dazu ein.“
    Der alte Mann weigerte sich strikt, einen weiteren Blick darauf zu werfen.
    Obwohl sie wenig Hoffnung hatte, versuchte Eden es jetzt auch. „Du wärst mir wirklich eine große Hilfe, wenn du sie dir noch einmal anschauen würdest. Vielleicht kannst du mir sagen, was ich bei der Bearbeitung übersehen habe, du kanntest doch Celestes Familie …“
    „Als ob ich mich an Leute erinnern könnte, die ich vor vierzig Jahren zuletzt gesehen habe“, sagte ihr Großvater mürrisch. „Außerdem sehe ich nicht ein, wieso ich deinen Job erledigen soll. Schließlich bist du doch die Expertin auf diesem Gebiet oder tust wenigstens so.“
    „Stimmt schon“, sagte Eden und bemühte sich dabei mit aller Kraft, ruhig zu bleiben. „Es gehört aber auch zu meinem Job, Menschen zu befragen, die die betreffende Person persönlich kannten oder Kontakt zu anderen Familienmitgliedern hatten. Und immerhin kanntest du Celestes Schwie germutter persönlich, das kann ich nicht von mir behaupten. Erinnerst du dich noch daran, wie sie in Celestes jetzigem Alter aussah? Hatte sie Hängebacken? Dünnes Haar? Hatte sie zugenommen? Das wäre mir eine große Hilfe.“
    „Dazu kann ich nichts sagen.“
    Jetzt schaltete sich Cam noch einmal ein. „Können Sie uns denn wenigstens verraten, ob Sie sich vorstellen können, dass Celeste inzwischen so aussieht wie auf einem der Bilder?“
    „Woher soll ich denn das wissen?“
    Cam zuckte mit den Schultern. „Ich zum Beispiel hätte mir ungefähr vorstellen können, wie meine Exfrau in vierzig Jahren aussieht … weil ich einige ältere Verwandte von ihr kannte.“
    Dann war Cam also schon einmal verheiratet gewesen? Das hätte Eden nicht gedacht.
    „Ja, aber in vierzig Jahren wüssten Sie das bestimmt nicht mehr“, wandte der Pfarrer ein. Der alte Mann war völlig unkooperativ.
    Trotzdem stellte Cam ihm unbeirrt weitere Fragen: ob Celeste ihm oder ihren Söhnen jemals geschrieben oder etwas geschickt habe, das auf ihren derzeitigen Aufenthaltsort hätte schließen lassen können. Armand Perry stritt alles ab. „Ich verstehe die Aufregung nicht. Die beiden Bankräuber sind längst tot, und mit Celeste hat das alles nichts zu tun. Mit dieser Aktion erreichen Sie nur eins: Sie ziehen unsere ganze Familie durch den Dreck.“
    „Das habe ich Ihnen doch vor ein paar Monaten schon mal erklärt“, seufzte Cam. „Es geht hier um den Mord an Mickey Rider, sogar die Bundespolizei hat sich inzwischen eingeschaltet. Da müssen wir schon etwas im Dreck wühlen.“
    Jetzt richtete der Pfarrer seinen wütenden Blick wieder auf Eden. „Und du hilfst denen auch noch dabei. Dafür solltest du dich schämen!“
    Was erwartete er jetzt wohl von ihr? Wenn sie sich damals als Kind in der Kirche nicht anständig benommen hatte, hatte sie sich immer dafür entschuldigen müssen. Inzwischen war sie allerdings erwachsen, außerdem schämte sie sich nicht für das, was sie getan hatte.
    Mit einem Seitenblick auf Cam sagte sie: „Ich glaube, wir gehen jetzt lieber. Es sei denn, du hast noch Fragen.“
    „Gute Idee“, erwiderte ihr Großvater sofort, bevor Cam etwas dazu sagen konnte. „Und wenn du das nächste Mal vorbeikommst, dann hoffentlich nur, um mich zu besuchen, und nicht, um hier jemanden einzuschleusen.“
    „Ich wollte Cam doch nicht einschleusen“, verteidigte sich Eden.
    Die beiden standen auf.
    „Wir finden schon selbst raus“, sagte Eden zu dem alten Mann, der sowieso keine Anstalten machte, sie zur Tür zu begleiten.
    Sobald sie draußen waren, wandte sich Cam an Eden. „Das tut mir wirklich leid, ich hätte nicht

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