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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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flüchtiges Lächeln. „Natürlich nicht, obwohl es schnell für jeden sichtbar sein wird. Aber darüber musst du dir nicht den Kopf zerbrechen. Kennst du nicht die wichtigste Regel in Königshäusern? Niemals klagen und niemals etwas erklären. Es gibt keinen Grund, etwas anzukündigen, weil die meisten Menschen das Kind erst wahrnehmen werden, wenn es auf der Welt ist. Bis dahin wirst du ohnehin kaum in Erscheinung treten.“
    Was, zur Hölle, soll das denn bedeuten? Will Hassan mich etwa einsperren?
    Während Ella trotz ihres hinderlichen Hochzeitsgewands so graziös wie möglich aus der Limousine stieg, schrillten in ihrem Hinterkopf sämtliche Alarmglocken. Doch klären konnte sie momentan nichts mehr, weil ihr die heiße Wüstenluft regelrecht den Atem nahm. Langsam schritt sie die Reihen von Hassans Beratern entlang, die durchweg männlichen Geschlechts waren und ebenfalls lange Roben trugen. Nur unter dem Palastpersonal gab es einige Frauen, die den Blick senkten, als Ella an ihnen vorbeiging und sie schüchtern in ihrer Landessprache begrüßte, wie sie es extra für diesen Anlass gelernt hatte.
    Es gab so schrecklich viele neue Eindrücke zu verarbeiten.
    Ein pompöses Entree, unglaublich hohe, gewölbte Decken, kostbare Marmorböden und überall schimmerndes Gold und glitzernder Kristall. Ob sich Allegra ähnlich gefühlt hatte, als Alex ihr zum ersten Mal den elterlichen Palast in Santina gezeigt hatte? Buchstäblich umgehauen von so glanzvoller Tradition und Geschichte?
    Und Reichtum natürlich!
    Nicht von der Art, wie Ella ihn kannte, als sie noch klein gewesen war und entweder in einer goldenen Limousine chauffiert wurde oder zu Fuß vor Gerichtsvollziehern fliehen musste. Wohlhabend zu sein wie Hassan, versprach Solidität und Sicherheit. Es konnte das Denken und Handeln von Menschen beeinflussen. Und es war das Erbe ihres Kindes, ging es Ella plötzlich durch den Kopf. Hatte sie überhaupt das Recht, ihrer Tochter oder ihrem Sohn so ein Leben vorzuenthalten?
    „Ich nehme an, es gefällt dir?“ Aufmerksam hatte Hassan beobachtet, wie seine frischangetraute Frau ihre Umgebung wahrnahm. Vielleicht überschlug sie gerade seine finanziellen Möglichkeiten und machte sich klar, dass sie nie wieder einen Finger rühren musste, wenn sie nicht wollte.
    „Es ist wunderschön hier“, gestand Ella ehrfürchtig. „Geradezu überwältigend.“
    Hassan konnte nicht anders, als sich zu fragen, ob er nicht doch auf seinen Anwalt hätte hören und auf einem Ehevertrag bestehen sollen. Aber als das Thema auf den Tisch kam, hatte es sich für ihn irgendwie nicht richtig angefühlt. Wie hätte er der Mutter seines möglichen Erben so ein Ansinnen vortragen sollen? Egal wie übertrieben ihre Bedingungen für eine Scheidung auch ausfallen würden, er konnte es sich leisten. Außerdem würde eine Frau, die mit ihrer Abfindung zufrieden war, weniger Schwierigkeiten machen als eine frustrierte Exgattin.
    „Du bist nach der langen Reise sicher erschöpft. Soll ich dir dein Quartier zeigen?“
    „Mein Quartier?“ , echote Ella irritiert. „Du bist doch nicht mehr bei der Armee!“
    „Verzeihung.“ Sein Lächeln wirkte seltsam gezwungen.
    Und tatsächlich fühlte sich Hassan verwirrt. Normalerweise hätte er sich nach einer Auslandsreise gleich mit seinen Ministern und Beratern zusammengesetzt, alles Notwendige besprochen und wäre dann zu einem langen Ritt in die Wüste aufgebrochen, um den Kopf wieder freizubekommen. Stattdessen wurde die gewohnte Routine durch eine Frau mit weichen Lippen und eisblauen Augen unterbrochen, die offenbar von ihm erwartete, dass er sich um sie kümmerte.
    Meine Ehefrau.
    Wäre es um eine andere Person gegangen, hätte er einem der Diener aufgetragen, ihr alles zu zeigen. Doch weil es Cinderella war, die zudem noch schwanger und deshalb extrem zart besaitet war, würde er sich selbst als ihr Führer betätigen müssen.
    „Darf ich dir deine Suite zeigen?“, fragte er sanft. „Na, klingt das besser?“
    „Meine Suite …“ Wenn möglich, fühlte Ella sich noch verunsicherter als zuvor. Seit Wochen hatte sie versucht, sich so gut wie möglich auf ihre neue Rolle als Sheikha vorzubereiten. Immer wieder hatte sie zwischen Panik und trotziger Akzeptanz der nicht zu ändernden Umstände geschwankt. Aber wenigstens in einem Punkt hatte sie keine Angst, nämlich dass ihr zukünftiger Ehemann und sie im Bett nicht zusammenpassen könnten.
    „Haben wir denn keine gemeinsamen

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