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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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der »Ersten Liebe« arbeiten würde.
    »So viel zum Thema Familienleben«, antwortete Stephanie und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    Paps tätschelte ihr die Hand – aber ich freute mich wie verrückt darauf, Daniel künftig häufiger sehen zu können.

13.
    »Du bist ein Schatz!«, rief ich und flog GG um den Hals, während La Perla aufgeregt um uns herumflatterte und lautstark »Ekelhaft, ekelhaft« schmetterte.
    »Huch, was hat der kleine Kerl denn plötzlich gegen mich?«, fragte GG irritiert. »Das gilt nicht dir, keine Sorge«, grinste ich und schob mit dem Fuß den ersten Karton mit meinen Malutensilien in den Flur. »Na dann bin ich ja beruhigt«, lachte Gernot und hob die Kiste auf. »Wie viele sind es denn insgesamt?« Zögernd antwortete ich »zehn«, worauf er zum Glück nur mit einem lässigen Schulterzucken reagierte. »Ersetzt das Fitnessstudio«, rief er fröhlich und ging zur Treppe. Ich folgte ihm mit der Staffelei unter dem Arm.
    Am späten Freitagnachmittag hatte ich meine Ecke in GGs Atelier so weit eingerichtet, dass ich eigentlich hätte anfangen können zu malen.
    Aber ich fand es viel spannender, Gernot ein bisschen bei der Arbeit über die Schulter zu gucken. Gerade legte er Motivschablonen auf mehrere Kapuzen-Shirts. »Wow! Das sieht ja cool aus«, sagte ich bewundernd und betrachtete die Bildmotive genauer. Sie erinnerten ein wenig an die Arbeiten, die in der »Ersten Liebe« hingen.
    »Ich setze in der nächsten Saison verstärkt auf den Street-Art-Style. Die Motive habe ich mir aus dem Internet kopiert, um auszuprobieren, wie sie auf den Shirts wirken. Aber ich darf sie natürlich nicht wirklich benutzen«, erklärte GG und betrachtete seine Kreation. »Wie bist du denn auf diese Idee gekommen?«, fragte ich neugierig und zog mir einen Stuhl an den Tisch. »Tja, ich gehe eben mit offenen Augen durch die Straßen, Liebchen. Das solltest du auch tun. Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen.«
    Offenbar…
    »Die ganze Stadt ist voller Graffitis, Murals, Tags und Pochoirs. Die City vibriert geradezu von kreativem Spirit, du musst dich nur dafür öffnen.«
    »Murposchwas?«, fragte ich und fühlte mich total doof. Anscheinend bekam ich die wirklich wichtigen Dinge immer nicht mit. Oder ich war eben nicht »offen« genug.
    »Okay, ich gebe dir jetzt mal eine kleine Einführung in das Street-Art-Vokabular. Was Graffitis sind, brauche ich dir ja wohl nicht zu erklären.« Ich schüttelte den Kopf und wartete gespannt. »Der Begriff Mural stammt aus Mexiko und steht für Wandmalereien. Tags sind Signaturen, die die Künstler hinterlassen, und Pochoirs, im Englischen auch Stencils genannt, sind Spray-Schablonen so wie diese hier, die ich gerade in der Hand halte.«
    In meinem Kopf rotierte es.
    »Könnte ich nicht ein paar von diesen Schablonen entwerfen und du benutzt sie dann für deine Sweatshirts?«, fragte ich und hielt vor Aufregung die Luft an. Allein die Vorstellung, jemand könne mit einem von mir gemalten Motiv auf seiner Kleidung herumlaufen…
    »Aber sicher, Liebchen«, nickte Gernot, schien aber nicht mehr ganz bei der Sache zu sein. Er befühlte verschiedene Stoffe, legte sie übereinander, hielt Strasssteine und Pailletten daran und war anscheinend komplett in sein Design-Universum abgetaucht.
    Inspiriert von meiner Idee, schlug ich den Skizzenblock auf und begann zu zeichnen. Als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, war es kurz vor zehn. Abends wohlgemerkt. Erschrocken schnappte ich mein Handy, das ich zuvor auf lautlos gestellt hatte. In der Zwischenzeit waren sechs Anrufe eingegangen. Zwei waren von Paule, einer von Louisa und die anderen drei von Paps.
    »Sorry, ich habe total die Zeit vergessen«, entschuldigte ich mich bei meinem Vater, der ziemlich besorgt klang, als ich ihn erreichte. »Ich bin in einer halben Stunde zu Hause.«
    »Dann kommst du vermutlich nicht mehr mit mir ins M & V?«, fragte GG, der nun ebenfalls seine Sachen zusammenräumte.
    »Was ist denn das?«, fragte ich, weil ich diesen Namen noch nie zuvor gehört hatte.
    »Na was schon? Eine HS-Bar, aber was für eine…«, antwortete GG und machte ein sehr geheimnisvolles Gesicht. Da ich mir für heute genug Blöße gegeben hatte, fragte ich weder nach, was das Besondere an dieser Bar war, noch wofür die Abkürzung HS stand. »Lass uns das gern ein anderes Mal machen, ich muss jetzt echt nach Hause«, antwortete ich, gab GG zum Abschied links und rechts ein Küsschen und

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