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Cinderellas letztes Date

Cinderellas letztes Date

Titel: Cinderellas letztes Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAVEN CROSS
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dann frag Clarissas Tutorin Melanie.“

4. KAPITEL
    „Clarissa war eine Teufelin!“ Melanie sah Ruby so finster an, als stünde deren Schwester vor ihr. „Sie hat mir das Leben zur Hölle gemacht.“
    „Das wusste ich nicht“, murmelte Ruby. Sie stand in dem zugigen Gang vor Mels Apartment und trat von einem Fuß auf den anderen. Sie war offensichtlich unerwünscht und fühlte sich entsprechend unwohl. Melanie machte keine Anstalten, sie hereinzubitten. Aber Ruby hatte noch so viele Fragen. „Ich würde gern Details über Clarissa erfahren“, startete sie einen neuen Versuch. „Nach dem, was ich über meine Schwester gehört habe, kommt sie mir wie eine Fremde vor. Ich scheine sie überhaupt nicht gekannt zu haben.“
    Melanies Gesicht nahm einen weicheren Ausdruck an. „Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich konnte es erst auch nicht fassen, als ich ihre schlechten Seiten kennenlernte.“ Sie seufzte und trat einen Schritt zurück. „Na gut. Komm rein … Was willst du wissen?“ Mel ging zum Sofa und setzte sich.
    Ruby nahm schüchtern neben ihr Platz. „Alles. Was ist zwischen dir und Clarissa vorgefallen? Mit wem ist sie ausgegangen? Hatte sie einen festen Freund? Wer war sie?!“
    „O mein Gott, du weißt ja wirklich gar nichts über sie.“ Mel seufzte, und in ihrer Stimme schwang Mitleid für Ruby. „Lass mich überlegen … Wo soll ich anfangen? … Das Schlimme ist, dass ich selbst schuld an meinem Unglück habe. Ich bin auf Clarissas charmante Girlie-Tour reingefallen. Außer ihr hatten mich mehrere Erstsemester-Studenten gefragt, ob ich ihre Tutorin sein möchte. Aber ich entschied mich wegen ihres süßen Lächelns und ihres gewinnenden Wesens für deine Schwester. Ich Idiotin!“ Mel schüttelte den Kopf. „Zuerst lief alles bestens. Ich habe ihr durch den Uni-Alltag geholfen. Ich riet ihr, welche Kurse sie zuerst besuchen sollte, um sich ein solides Grundwissen anzueignen. Ich sagte ihr, mit welchen Themen sie bei welchen Dozenten gute Noten bekommt und wo es die besten Coffee to go und Sandwichs gibt.“
    „Dann hat sie dich ausgenutzt?“
    „Nein, ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Sie benahm sich wie die beste Freundin, die sich jedes Mädchen wünscht. Sie hat mir sogar ihre Designerklamotten für ein Vorstellungsgespräch in einer Galerie geborgt.“
    „Und, hast du den Job?“
    „Ja. Und ich gebe offen zu, dass meine guten Noten zwar wichtig waren, aber wäre ich in einem Kostüm von der Stange anstatt in Clarissas Armani-Kostüm dort erschienen, hätte ich die Stelle nicht bekommen. Als ich die Zusage erhielt, hat Clarissa mich zu einem wahnsinnig tollen Essen im ‚Shalimar‘ eingeladen.“
    „In den Gourmet-Tempel auf der 6th Avenue? Da kostet eine Vorspeise einen halben Monatslohn.“
    „Genau der Laden“, bestätigte Melanie. „Ich hätte es mir nie leisten können, dort essen zu gehen. Mein neuer Studentenjob ist zwar gut bezahlt, aber ich arbeite in der Galerie nur Teilzeit und muss von meinem Gehalt meine Studiengebühren bezahlen.“
    Ruby schwieg. Sie konnte sich denken, woher das Geld für das teure indische Essen stammte.
    „Jedenfalls verstanden Clarissa und ich uns hervorragend“, berichtete Melanie weiter. „Sie gab mir Flirt- und Styling-Tipps und erzählte mir von eurer tollen Familie. Sie war so offen und ehrlich. Da habe ich ihr meine Geheimnisse anvertraut.“
    „Und sie hat sie ausgeplaudert?
    „Nein. An wen? Sie hatte ja außer mir keine Freunde. Das hätte mich eigentlich misstrauisch machen sollen. Hat’s aber nicht.“
    „Ich hab schon gehört, dass sie an der Akademie nicht sonderlich beliebt war. Aber es muss doch wenigstens noch eine andere Freundin außer dir gegeben haben?“
    Melanie schüttelte den Kopf. „Vor und nach mir gab es keine. Dafür kannte Clarissa ohne Ende Männer. Die Typen lagen ihr zu Füßen und das nicht nur wegen ihrer Schönheit. Sie hatte eine Art an sich, die die Männer verrückt machte. Wenn sie einen Jungen kennenlernte, gab sie ihm das Gefühl, einzigartig und besonders zu sein. Ganz so, als habe sie nur auf ihn gewartet. Jeder fiel auf sie rein. Selbst die Jungs, die anfangs nichts von ihr wissen wollten. Die jagte Clarissa gezielt, nur um zu beweisen, dass sie jeden haben konnte. Sobald ein Typ angebissen hatte, amüsierte sie sich mit ihm, ließ ihn nach ihrer Pfeife tanzen. Und dann servierte sie ihn von heute auf morgen ab und mimte die unnahbare Diva.“
    „Das hat gewirkt?“
    „Und wie! Die Jungs

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