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Cinderellas letztes Date

Cinderellas letztes Date

Titel: Cinderellas letztes Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAVEN CROSS
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schlaflose Nächte sie wegen ihrer unerfüllten Liebe zu Owen geweint hatte. Besaß Clarissa denn überhaupt keine Skrupel? Nicht mal ihr gegenüber?
    Sie starrte das Foto ihrer Schwester an. Clarissas liebes Lächeln kam ihr plötzlich wie ein hinterlistiges, höhnisches Grinsen vor. Wutentbrannt packte sie den Bilderrahmen und schleuderte ihn quer durchs Zimmer. Er prallte gegen die gegenüberliegende Wand, und das Glas zersprang in unzählige kleine Stücke.

6. KAPITEL
    „Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe.“ Owen lächelte Ruby mit seinem umwerfenden Jungenlächeln an und küsste sie zur Begrüßung rechts und links auf die Wange.
    Es war das erste Mal, dass er sie küsste. Sonst gab er ihr nur die Hand. Die unerwartete Berührung verwirrte Ruby so sehr, dass sie kein Wort herausbekam.
    „Heute ist der erste Tag nach zwölf Monaten, an dem ich endlich wieder Auto fahren darf. Das musste ich ausnutzen. Ich bin mit meinem Porsche bis nach Cape May geheizt. Dabei habe ich die Zeit vergessen. Tut mir leid.“ Er setzte sich auf den freien Platz ihr gegenüber und winkte der Kellnerin des „Bean & Leaf“, eines Kaffee- und Tee-Ladens zu, dass er bestellen wollte. „Mein Führerschein war für ein ganzes Jahr eingezogen“, flüsterte er Ruby verschwörerisch zu. „Ich hatte auf einer Party mächtig was getrunken und bin mit 1,6 Promille in eine Polizeikontrolle gerast.“
    „Du hattest Glück, dass du keinen Unfall gebaut hast.“ Ruby fand langsam ihre Stimme wieder. Hoffentlich bemerkte Owen nicht, dass er sie mit seinen Küssen aus der Fassung gebracht hatte. Ob Clarissa ihm etwa erzählt hatte, dass ihre große Schwester jahrelang in ihn verliebt gewesen war? Ruby schoss das Blut in die Wangen. Angespannt musterte sie ihn.
    Owen studierte die Menükarte, bestellte einen Café Latte bei der Bedienung und lächelte Ruby unbefangen an.
    Nein. Er wusste es wirklich nicht. Oder er war höflich und konnte sich gut verstellen.
    „Wenn du willst, können wir nach dem Kaffee ein paar Runden in meinem Wagen drehen. Ich sag dir: Nichts geht über Porsche fahren. Einfach fantastisch!“
    „Glaub ich dir. Aber die Spritztour vertagen wir auf ein anderes Mal“, meinte Ruby, obwohl sie nur zu gern einen Trip mit ihm unternommen hätte. Aber sie musste sich Owen vom Leib halten. An ihrer Reaktion auf seine zwei schnöden Begrüßungsküsse stellte sie fest, dass sie sich etwas vorgemacht hatte, als sie glaubte, sie sei über ihn hinweg. Das war sie definitiv nicht. Seine Anwesenheit machte sie völlig nervös. Sie musste ihre zitternden Hände unter dem Tisch verstecken.
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Auf Clarissas Beerdigung hatte sie mehr Haltung bewiesen. Aber da war sie auch mit ihrer Trauer beschäftigt gewesen. Jedenfalls wollte sie keinen emotionalen Rückfall erleiden. Schon gar nicht angesichts der Tatsache, dass Owen und ihre Schwester zusammen gewesen waren. Sie musste versuchen, sich auf das Wesentliche – ihre Ermittlungen bezüglich ihrer Schwester – zu konzentrieren.
    „Schade. Dann fahren wir eben ein anderes Mal Porsche.“ Owen musterte sie interessiert. „Und, verrätst du mir, weshalb du mich hierherbestellt hast?“
    „Wegen Clarissa. Stimmt es, dass ihr eine Affäre hattet?“
    Owen schaute sie verblüfft an. Dann lachte er. „Nein, hatten wir nicht.“
    Gott sei Dank, Vincent hatte gesponnen. Ruby atmete erleichtert auf. Sie musste weder sauer auf ihre Schwester sein noch auf Owen, weil er Clarissa ihr vorgezogen hatte.
    Owen beugte sich über den Tisch und flüsterte ihr zu: „Clarissa und ich – das war die große Liebe.“ Er lächelte wehmütig.
    Ruby fühlte sich, als stürze sie in einen Abgrund. „Aber auf ihrer Beerdigung hast du so … distanziert gewirkt. Als seiest du nur … ein Zaungast“, stammelte sie.
    „Ich musste mich auf der Trauerfeier sehr zusammenreißen und bin deshalb auch nicht zum anschließenden Essen mitgekommen“, meinte Owen und nahm mit einem freundlichen Nicken den Café Latte von der Bedienung entgegen. Gedankenverloren rührte er den Milchschaum unter. „Meine Familie weiß bis heute nichts von mir und Clarissa. Mein Dad wäre ausgerastet, wenn er erfahren hätte, dass ich ein Verhältnis mit der Tochter seines besten Freundes habe. Er ist in der Beziehung sehr konservativ. Ihr Cartwrights seid für ihn Familie. Von daher sind die Cartwright-Töchter für mich tabu.“
    „Und was ist mit meinen Eltern? Wussten sie von eurer

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