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City Crime – Vermisst in Florenz

City Crime – Vermisst in Florenz

Titel: City Crime – Vermisst in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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Mittlerweile hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge um ihn herum versammelt, wobei mindestens die Hälfte aus Touristen bestand, die Giovanni vermutlich auch nicht verstanden.
    »Er will zurück in seine Laden«, übersetzte Andrea.
    Finn konnte sich vorstellen, dass deshalb innerhalb der kleinen Menschengruppe jetzt eine lebhafte und lautstarke Diskussion entbrannt war. Die einen wollten wohl Giovannis Wunsch entsprechen und ihn zurück in sein Geschäft begleiten. Andere schienen darauf zu beharren, hier an Ort und Stelle auf den gerufenen Notarzt zu warten. Giovanni selbst war mit am heftigsten an der Diskussion beteiligt. Von außen hätte niemand mehr erkennen können, wer hier eigentlich der Verletzte war und worum es überhaupt ging. Offenbar wussten das schon nach kurzer Zeit auch einige Beteiligte der Diskussion nicht mehr. Denn plötzlich schob sich Giovanni einfach durch die Gruppe Menschen hindurch und ging zurück in Richtung seines Ladens. Die Passanten debattierten einfach weiter, obwohl der Gegenstand ihres Streits gar nicht mehr anwesend war.
    Finn und Joanna schüttelten verwundert die Köpfe.
    Ein greller Pfiff schrillte plötzlich durch die schmale Gasse. Joanna und Finn zuckten zusammen. Dann sahen sie, wie Andrea sie heftig zu sich winkte und dabei nochmals auf den Fingern der rechten Hand pfiff. Ein paar Meter weiter stand Giovanni, der ihnen ebenfalls wild gestikulierend klarmachte, dass sie ihm folgen sollten. Joanna und Finn ließen sich nicht lange bitten und liefen Giovanni nach.
    »Sag mal«, fragte Finn seine Schwester, während sie zurück zum Eiscafé gingen, »der eine der beiden Männer war doch der Typ aus dem Bus, oder nicht?«
    Joanna blieb kurz stehen. »Glaubst du?«, fragte sie nachdenklich. »Ich hab den nicht erkannt.«
    Finn war sich ziemlich sicher. Er hatte sich den Typ aus dem Bus ja sehr genau angesehen.
    »Soll das etwa heißen, dass wir verfolgt werden?«, fragte Joanna erschrocken. »Aber was wollten die Männer von Giovanni?«
    »Vielleicht weiß Giovanni das«, vermutete Finn.
    Kurz darauf saßen alle vier zusammen ganz hinten am letzten Tisch im Vivoli, wo Giovanni und die Kinder verschwörerisch die Köpfe zusammensteckten.
    »Si tratta di vostro padre!«, flüsterte er ihnen zu.
    »COSA?« Joanna sprang vom Stuhl auf. »Tu sai dove …?«
    »Psssst!«, machte Giovanni, schüttelte den Kopf, zog ihn noch tiefer zwischen die Schultern und schaute sich aus den Augenwinkeln um, als wäre sein eigener Laden nur so mit geheimen Überwachungskameras gespickt.
    Er wartete ab, bis Andrea für Finn übersetzt hatte: »Er gesagt hat, es geht um eure Papa. Vielleicht wisse er, wo …«
    Doch Giovanni redete schon weiter und Andrea konnte gleich anfügen: »Nein, er nicht wisse, wo eure Papa ist, aber Giovanni wisse, weshalb er ist … äh … verschwunden. Diese Leute suche dasse hier!«
    Während Andrea noch übersetzte, zog Giovanni seinen rechten Schuh aus, pulte daraus einen gefalteten Zettel hervor und schob ihn Joanna über den Tisch zu. Zu erkennen war ein Teil einer Karte von Florenz, aber offenbar einer sehr, sehr alten. Die Karte zeigte manche Straßen nicht nur ganz anders, als sie heute verliefen, und es fehlten nicht nur zahlreiche Gebäude, sondern sie war zudem gelb, schmutzig und fühlte sich fettig an. Entweder, weil sie schon unsagbar alt war, oder eben, weil Giovanni sie bereits wer weiß wie lange in seinem Schuh getragen hatte und darauf herumgelatscht war. Joanna hoffte einfach mal, dass die erste Vermutung zutraf. Trotzdem entfaltete sie den Zettel nur mit spitzen Fingern.
    »Questa è la prima parte di una mappa del tesoro«, erklärte Giovanni.
    Andrea war so verblüfft, dass er für einen Moment das Übersetzen vergaß.
    Auch Joanna staunte Giovanni mit großen Augen an. »Cosa?«, fragte sie.
    Und Andrea wiederholte nur ehrfürchtig: »Una mappa del tesoro?«
    »Was ist los?«, wollte Finn wissen. »Hey! Was hat er gesagt?«
    Joanna wiederholte es langsam, wobei ihr Blick auf Andrea haftete, um sich zu vergewissern, dass sie es wirklich richtig verstanden hatte: »Er sagt, das hier …« Sie strich über das nun glatt vor ihr liegende Blatt Papier: »… ist der erste Teil einer Schatzkarte!«
    »Einer SCHATZKARTE?« Aufgeregt sprang Finn auf.
    Giovanni drückte ihn sofort wieder auf seinen Platz zurück. »Psssst!« Und antwortete wieder etwas auf Italienisch. Ein verschmitztes Lächeln überzog sein Gesicht.
    »Was hat er gesagt?«
    Andrea

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