Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
Vom Netzwerk:
hätten sich die Vampire absichtlich davor platziert, um sie zu bewachen. Ich rüttelte an der rechten Tür, direkt hinter Darrel. Sie war verschlossen. Die linke ging mühelos auf, war aber bis auf eine weiße Badewanne leer. Sie badet im Blut von Jungfrauen, hallten Wills Worte in meinem Kopf wider. Nur musste man differenzieren, ob sie die Mädchen wirklich tötete oder sie ihr Blut freiwillig hergaben. Ich wollte meine Mutter nicht verteidigen, aber es gibt auch Menschen, die in Milch baden, und Blut ist für Vampire eben auch nur ein Nahrungsmittel. In diesem Raum war der Farbgeruch am stärksten, und ich fragte mich, ob es Zufall war, dass dieser erst vor Kurzem gestrichen wurde. Ich würde es wohl nie erfahren.
    Ich beendete meine Erkundungstour und ging wieder nach oben ins Licht. Augenblicklich fühlte ich mich sicherer. Dann tat ich das, was ich mir vorgenommen hatte, und besuchte zuerst den Zoo, dann den Palmengarten und schlenderte schließlich an der Skyline entlang. Auch wenn Frankfurt im Verhältnis zu Berlin ziemlich klein ist, hat es doch genügend Freizeitaktivitäten zu bieten, dass einem nicht langweilig wird.
    Am späten Nachmittag lag ich dann erschöpft auf dem Sofa. Salzstangen futternd wartete ich, dass die Vampire endlich erwachten. Darrel kam als Erster aus dem Keller und funkelte mich böse an. Er war komplett in Schwarz gekleidet und trug dazu einen langen schwarzen Mantel wie Blade ihn immer trug. Ohne ein Wort über unsere Begegnung zu verlieren, verließ er das Haus mit der Erklärung, er müsse sich etwas zu essen besorgen. Als er die Wohnungstür öffnete und kalter Wind hereinkam, bauschte sich der Mantel auf. Na, seine Opfer würden sich freuen, er sah wahrlich aus wie der Sensenmann. Felicitas trug heute ein leuchtend gelbes Cocktailkleid und machte sich sofort ans Putzen, Chane trug bloß eine zerrissene Jeans und lümmelte sich barfuß und mit freiem Oberkörper zu mir aufs Sofa. Die drei konnten wirklich nicht unterschiedlicher sein.
    Als Letzte kam meine Mutter nach oben, so gestylt und frisch, als käme sie gerade aus einem Schönheitssalon. Sie trug einen cremefarbenes Top und modische weiße Khakihosen, dazu schwarze halsbrecherische High Heels. Die Haare hatte sie hochgesteckt, und nur einzelne Locken fielen auf ihre Schulter.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Und, hast du dich amüsiert?« Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und drängelte Chane beiseite, damit sie sich neben mich setzen konnte. »Hol‘ uns etwas zu trinken«, bat sie, ohne auch nur in seine Richtung zu sehen.
    Er stand auf und verschwand in der Küche.
    »Warum darf Darrel essen gehen, während die anderen arbeiten müssen?« Das war doch mehr als ungerecht.
    »Darrel ist kompliziert.«
    Ich gab ihr zu verstehen, mehr ins Detail zu gehen.
    »Ich fand ihn vor zwei Jahren auf der Straße, er war heroinabhängig, und ich bot ihm an, seine Sucht zu heilen. Ich brauchte einen Leibwächter und nahm ihn mit nach Hause. Dort offenbarte ich ihm, was ich wirklich war, und stellte ihn Chane und Felicitas vor. Er willigte ein, stellte aber eine Bedingung. Er würde mir drei Jahre lang dienen, doch danach stünde es ihm frei zu gehen. Ich willigte ein, weil ich damals dringend Schutz benötigte, doch weiß ich nicht, welche Konsequenzen mein Handeln nach sich ziehen wird. Das Erste, was er tat, als er verwandelt war, war, seine Eltern zu töten.«
    Ich schluckte.
    »Er folterte sie, dann ließ er sie verbluten.«
    »Warum?«
    »Weil sie ihn mit sechzehn auf die Straße setzten, und weil sein Vater ihn von klein auf schlug, ohne dass seine Mutter je eingegriffen hätte.«
    »Das ist ja schrecklich.« Ich stellte die Salzstangen weg, der Appetit war mir vergangen. »Und du hast ihn trotzdem behalten?«
    »Ich bin seine Meisterin und für seine Taten verantwortlich. Hätte jemand davon erfahren, wäre ich bestraft worden, nicht er.«
    »Also hast du die Sache vertuscht, nehme ich an.«
    Sie schwieg, doch das war mir Antwort genug. »Wann genau sind die drei Jahre um?« Mich schauderte bei der Vorstellung, er könnte ein freier Vampir sein.
    »In einem Jahr und zwei Monaten.«
    »Und du musst ihn dann wirklich gehen lassen?«
    »Ich habe es bei meinem Blut geschworen. Einen Bluteid kann man nicht brechen.«
    »Trotzdem verstehe ich nicht, warum dann nicht wenigstens du ihn getötet hast. Er gehört dir, du hättest ihn doch beseitigen können.«
    Meine Mutter sah mich mit großen Augen an. »Weißt du, was du da

Weitere Kostenlose Bücher