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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Mutter zu beerdigen.
    »Warum glauben Sie überhaupt, dass ich Ihnen helfen kann?«
    »Man spricht über Sie, Cherry. Sie konnten Ihre wahre Identität lange geheim halten, aber nun da übernatürliche Energie von Ihnen ausgeht, errät man schnell, was Sie sind. Und ich weiß, dass Sie die Einzige sind, die den Killer gesehen und gewittert hat. Sie können mich zu ihm führen, mehr will ich gar nicht.«
    »Sie werden dabei sterben, Ricarda.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein«, entgegnete sie lächelnd.
    Ich seufzte. »Hören Sie, ich weiß, dass Vampire ziemlich rachsüchtig sein können, aber …«
    »Es ist Ihre Schuld.«
    »Wie bitte?« Ich musste mich verhört haben.
    »Als Mister Drake mich nach Hause fuhr, erzählte er mir, dass der Killer es auf Sie abgesehen hatte.«
    »Und es ist meine Schuld, dass jemand nach meinem Leben trachtet?«, fragte ich fassungslos.
    Ich starrte sie an und nahm einen Schluck von der Cola, die der Kellner gerade servierte. Fragend schaute er zu Ricarda, doch sie schüttelte nur den Kopf und schickte ihn mit einer herrischen Geste fort. Sie hatte sich verändert, fand ich. Ich hatte sie zwar nicht oft getroffen, aber sie war mir immer sanftmütig erschienen. Diese Frau allerdings war abgestumpft und kalt. »Wissen Sie, was ich wegen diesem verdammten Auftraggeber durchmachen musste?«
    »Sie können Viktor ruhig beim Namen nennen«, sagte sie und musterte mich neugierig, als ich sie mit großen Augen ansah.
    Jetzt war ich wirklich alarmiert. Nur sehr wenige wussten, was ich die letzte Woche durchgemacht hatte, und Ricarda sollte definitiv nicht dazu gehören.
    »Sie haben keine Ahnung, wer ich bin, oder?«, fragte die Vampirin lächelnd und beugte sich über den Tisch.
    »Den Eindruck habe ich auch.« Meine rechte Hand wanderte zu meiner Tasche auf dem Nebensitz. Wenn es sein musste, würde ich sie vor all den Leuten hier abknallen. »Wer sind Sie?« War sie eine von Viktors Leuten, vielleicht sogar eine von der Killer Inc.?
    Sie beugte sich noch weiter zu mir herüber, sodass nur ich sie hören konnte. »Ich bin Geheimagentin und schon seit Jahren hinter der Killer Inc. her. Der Mann, den Ihr als Herrn Meier kennt, war in Wirklichkeit mein Partner.«
    Ich lehnte mich zurück in den Stuhl und zündete mir eine Zigarette an. »Und Sie wollen mich nicht auf den Arm nehmen?«
    Sie lehnte sich ebenfalls zurück. »Sehe ich so aus?«
    Das musste ich erst mal sacken lassen. Seit zehn Jahren lebten sie in Berlin und hatten sich eine perfekte Fassade zugelegt. Jeder kannte die Meiers als gutmütiges Vampirpaar, das keiner Fliege etwas zuleide tat. Ich schwieg, bis ich zu Ende geraucht hatte, und Ricarda ließ mich. »Sie sind gut«, gestand ich schließlich.
    Sie lächelte. »Das ist mein Job.«
    »Ich wusste nicht, dass man als so junge Vampirin Geheimagentin werden kann.« Immerhin war sie erst fünfundzwanzig Jahre tot. Ich nahm noch einen Schluck von der Cola.
    »Ich bin über zweihundertfünfzig Jahre alt, Cherry.«
    Ich verschluckte mich und verteilte Colaspritzer auf dem Tisch.
    Ricarda lachte aus vollem Herzen.
    »Schön, dass ich Sie so amüsiere«, keuchte ich.
    »Duzen wir uns doch!«, schlug sie vor.
    »Okay.«
    »Ich kann dir gern eine kleine Kostprobe meiner Macht geben, wenn du mir nicht glaubst«, meinte sie lächelnd, aber es war kein warmherziges Lächeln.
    »Nein, nein, schon gut!«, wehrte ich ab. Nachdem mich Wills Macht einmal in die Knie gezwungen hatte, war ich nicht noch einmal erpicht darauf. »Wie schaffst du es, deine Aura so weit runterzuschrauben, dass man dich für eine junge Vampirin hält?«
    »Das werde ich dir schon noch beibringen.« Sie wollte weiterreden, doch ich unterbrach sie.
    »Warte, was meinst du mit beibringen?«
    Sie sah sich um. »Gehen wir ein Stück.«
    »Lieber nicht«, gab ich misstrauisch zurück. Ich hatte das Café ausgesucht, weil es so gut besucht war und es mich vor dem Verschwinden bewahrte. Das Lokal zu verlassen, schien mir also keine so gute Idee.
    »Wir können auch nur auf die andere Straßenseite gehen«, schlug sie vor, als sie mein Misstrauen bemerkte, und zeigte auf die unzähligen Geschäfte auf der gegenüberliegenden Seite. »Ich möchte mich nur ungestört unterhalten können.«
    Ich sah mich um. Wir hatten wirklich nicht gerade Privatsphäre, aber das war ja auch beabsichtigt gewesen. »Also gut«, gab ich nach. Ich ließ mir die Rechnung geben und bezahlte die mickrige Cola, dann verließen wir das Café. Wir

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