Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
Vom Netzwerk:
steckte den Schlüssel ein und ließ mich am Tor raus.
    Laut kläffend verschwand ich im Grunewald. Es war mehr als befreiend, sich mal wieder die Beine zu vertreten. Ich rannte kreuz und quer im Wald herum, jagte Kleintieren hinterher und wälzte mich auf dem Waldboden. Ich hatte so viel Spaß, dass ich völlig die Zeit vergaß. Zum Schluss pirschte ich mich an zwei Jogger heran, die eine kleine Pause einlegten. Ich schlich so weit heran, dass sie mich eigentlich hätten bemerken müssen, und fing dann lauthals zu heulen an, als wäre ich ein Wolf. Die beiden Frauen kreischten und sprinteten zu Tode erschrocken davon. Ich lachte mir einen ab, als plötzlich ein Heulen in der Ferne erklang.
    Ich erstarrte und spitzte die Ohren. Es gab Wölfe im Grunewald, aber das Heulen eines Werwolfes war anders, tiefer und unheilvoller. Ein zweites Heulen gesellte sich dazu, dann ein drittes und
    viertes. Die Werwölfe antworteten auf meinen Ruf. Eine Stimme kam von Norden, die andere von Osten. Sie hatten mich gewittert. So schnell ich konnte, hetzte ich den Rückweg entlang, ohne mich auch nur einmal umzudrehen. Sie waren zwar einige Kilometer entfernt und hätten eine Weile gebraucht, um mich einzuholen, trotzdem rannte ich um mein Leben. Mit Werwölfen war wirklich nicht gut Kirschen essen, vor allem wenn man ein anderes Raubtier war. Sie hätten mich in der Luft zerfetzt.
    Als ich den Grunewald hinter mir gelassen hatte, wurde ich langsamer, doch der Schock saß immer noch tief. Seit ich im Grunewald jagte, hatte ich nie auch nur den Ruf eines Werwolfes gehört, und jetzt waren es ganze vier gewesen. Ob sie zu Romeo gehörten? Ich musste mich bei Andre erkundigen, ob kürzlich ein Rudel Werwölfe in die Nähe gezogen war, schließlich war das sein Bezirk. Ohne nähere Informationen würde ich den Grunewald so schnell nicht wieder betreten.
    Als ich nach Hause kam, war Will immer noch nicht zurück, also ging ich ins Bett, jedoch nicht ohne einen Kontrollanruf zu tätigen. Ich kuschelte mich unter die Decke und rief Stacy an.
    »Hi, Cherry.«
    »Ja, er fährt mich gerade nach Hause. Keine Sorge, ich werde schon nichts Unüberlegtes tun.«
    Ich ließ es mir versprechen und legte auf. Keine Ahnung warum ich mir neuerdings so große Sorgen um sie machte – das musste wohl daran liegen, dass sie sonst nur menschliche Freunde gehabt hatte.

Kapitel 12
    Ich wachte bereits um sieben Uhr auf und fühlte mich, als hätte ich zwei Tage durchgeschlafen. Allmählich gefielen mir die Nebenwirkungen der Dienerschaft. Da ich mit Stacy erst um fünfzehn Uhr zum Lernen verabredet war, hatte ich den halben Tag, um zu tun, was immer ich wollte. Um zehn Uhr frühstückte ich mit Philipp, dann ging ich duschen, zog mich an und verließ die Villa. Ich wollte zum Ku‘damm shoppen, musste aber vorher noch bei D.I.P vorbei, um meinen Immobilienordner abzuholen. Als ich in mein Büro ging, kam mir Louis entgegen und wollte mich prompt vollquatschen, doch ich gab ihm gleich zu verstehen, erst heute Nacht für ihn ansprechbar zu sein. Ich verließ D.I.P, holte mein Auto vom Drake ab und fuhr wieder zurück in Richtung Ku‘damm.
    Ich parkte das Auto und genoss es, den Kurfürstendamm entlangzulaufen und mir all jene Dinge anzuschauen, die ich mir nicht leisten konnte. Ich schlenderte gerade am Europacenter vorbei, als hinter meinem Rücken eine mir vage bekannte Stimme erklang.
    »Hey, Cherry!«
    Ich blieb stehen, drehte mich um und schaute zu einem wahren Hünen hinauf. »Gray! Was machst du denn hier?«, fragte ich lächelnd, und meine Blicke blieben an seinen trainierten Armen hängen, ehe ich ihm in die Augen schaute.
    Er bemerkte es und lächelte. Er musste gerade im Dienst sein, denn er trug die für Bauarbeiter so typische dunkelblaue Latzhose. Darunter trug er allerdings kein Shirt, weswegen man einen guten Blick auf Brust und Arme hatte. »Ich bin mit meinen Arbeitskollegen essen«, sagte er und deutete auf eine Schar Männer, die draußen bei Kentucky Fried Chicken saßen und genauso gekleidet waren. »Ich hab dich zufällig gesehen und …«, er wollte weiter reden, stockte aber plötzlich.
    Ich wusste weswegen – er spürte meine Aura. Daran musste ich mich langsam gewöhnen.
    »Verdammt, Cherry, was bist du?«
    »Eine Werhündin.«
    »Aber letztes Mal …«
    »Ich weiß, das ist eine lange Geschichte.«
    Einen Moment schien er nicht zu wissen, was er sagen sollte, dann lud er mich zu sich und seinen Leuten ein.
    »Äh, ich weiß nicht

Weitere Kostenlose Bücher