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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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mir leid. Ich wollte Sie nicht erschrecken.« Doch seine Augen blitzten amüsiert auf.
    Ich hob die Brauen. »Wenn das so ist, hätten Sie sich nicht an mich heranschleichen sollen.« Als er nicht darauf antwortete, fragte ich: »Sollen wir mit dem Rundgang beginnen?«
    Der Vampir schaute zu mir herunter und sagte: »Ich brenne geradezu darauf.«
    Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er sich über mich lustig machte, ließ mir aber nichts anmerken und begann mit der Führung. So waren Vampire nun mal. Sie sahen Menschen als unterlegen an und behandelten sie meist von oben herab. Und da ich eben die Menschlichere von uns beiden und er ein wohlhabender Kunde war, ließ ich es über mich ergehen – fürs Erste.
     
     
     
     
    Eine halbe Stunde später hatten wir sämtliche Räumlichkeiten, Etagen und die Gartenanlage besichtigt und befanden uns wieder vor dem Gemälde. Beim Rundgang hatte ich allerdings das Gefühl gehabt, er interessiere sich mehr für mich als für die Immobilie. Nicht selten hatte er mich mitten im Gespräch unterbrochen und über private Dinge ausgefragt. Ich hatte ihn dann immer freundlich daran erinnert, dass wir hier bei einer Besichtigung waren, und belustigte Blicke geerntet.
    »Nun, Mr. Healy, ich habe Ihnen jeden Winkel des Gebäudes gezeigt. Was sagen Sie?«
    »Ich muss sagen, dass dieser Ort etwas Magisches hat.« Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und schaute zur Decke.
    »Na, das passt ja«, murmelte ich und vergaß völlig, dass er mich hören konnte.
    »Wie war das?« Er wandte den Blick von der Decke ab und schaute zu mir herunter.
    Mist! »Äh … Der Stuck ist wunderschön«, versuchte ich abzulenken und deutete auf die Decke, doch es war zu spät. Ich hatte seine volle Aufmerksamkeit.
    Liam kniff die Augen zusammen und näherte sich mir. Lautlos und langsam, wie eine Raubkatze bei der Jagd. Diese geschmeidigen Bewegungen haben mir bei Vampiren schon immer Angst gemacht. Sie machten mir deutlich, wie überlegen und gefährlich sie doch waren. »Wissen Sie, ich war mir bei unserer ersten Begegnung nicht sicher, komme aber nun zu dem Schluss, dass Sie um meine magischen Fähigkeiten wissen.« Sein Tonfall war weder vorwurfsvoll noch drohend, doch genau das machte mir Angst.
    »Sie meinen richtige magische Kräfte? Wie bei einem Zauberer?« Ich hoffte, dass das glaubwürdig klang.
    »Hören Sie , Cherry. Ich weiß, dass Sie es wissen, und Sie wissen, dass ich weiß, dass Sie es wissen. Also hören wir auf mit den Spielchen. Die Frage ist, bleibt das unter uns? Ich gebe mir große Mühe, mein Geheimnis zu wahren, und das soll auch so bleiben. In gewisser Weise haben Sie Macht über mich, und das gefällt mir überhaupt nicht. Kann ich auf Sie zählen, Cherry? Bleibt das unser Geheimnis?«
    Ich spürte, wie mir heiß wurde, und wusste, dass ihm das nicht entging. Ich hoffte jedoch, dass er meine Reaktion auf seine unausgesprochene Drohung schob, denn wenn er wüsste, dass Will dabei war, die anderen Ranger von seiner verborgenen Gabe zu unterrichten, würde ihm das sicher nicht gefallen.
    »Cherry?«, sagte er mit Nachdruck, wie um mich an seine Frage zu erinnern.
    »Ich werde es niemandem erzählen«, versprach ich und formulierte die Antwort gedanklich in: Ich werde es ab jetzt niemandem mehr erzählen um.
    »Ich habe Ihr Wort. Und nun kommen Sie«, sagte er und lief die dreistufige Treppe hinunter, um sich in die Mitte des Saals zu stellen.
    Ich folgte ihm, blieb aber auf reichlich Anstand.
    Er winkte mich zu sich. »Sie müssen schon näher kommen. Keine Angst, ich beiße nicht.« Das Lächeln, das er mir dabei zuwarf, war leider überhaupt nicht ermutigend.
    »Warum überhaupt?«, fragte ich wenig begeistert. Konnte er nicht einfach eine Kaufentscheidung treffen und verschwinden?
    »Weil ich Ihnen etwas zeigen möchte«, sagte er ungeduldig. »Etwas, das ich schon sehr lange nicht mehr getan habe.«
    Aha, wie etwa jemanden umbringen? Als ich mich nicht von der Stelle bewegte, nahm er mir die Entscheidung ab, indem er mich am Handgelenk packte und zu sich heranzog.
    »Hey!«, protestierte ich, als ich gegen ihn stieß. Ganz automatisch legten sich meine Hände auf seinen Bauch, um ihn auf Anstand zu halten. Dabei fühlte ich seine harten Muskeln durch den dünnen Hemdstoff spielen.
    »Sehen Sie mir in die Augen!«, forderte er mich auf.
    Ich ließ meine Lider gesenkt und sagte: »Ganz bestimmt nicht.« Als er lachte, vibrierten seine Brust und damit auch meine Hände.

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