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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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wenn es stimmt, hat Liam eine schwere Straftat begangen.«
    »Ich bin mir absolut sicher. Außerdem sagst du doch selbst, du traust ihm nicht. Dennoch hast du für ihn gestimmt.«
    Will trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. »Ehrlich gesagt , wollte ich jemand anderen wählen, hatte aber in letzter Sekunde so ein Gefühl gehabt, unbedingt ihn wählen zu müssen. Ich werde die anderen Ranger fragen, ob es ihnen genauso erging.«
     
     
     
    Zehn Minuten später bog er in meine Straße ein.
    »Hey!«, sagte ich, als mir etwas anderes einfiel. Ich wollte unbedingt noch eine zweite Meinung einholen, was Andres Geschenk betraf, also fragte ich: »Was schenkst du Andre zum Geburtstag?«
    »Nichts.«
    Ich sah ihn an. »Was soll das heißen, nichts? Er ist dein bester Freund«, sagte ich fassungslos.
    Will betrachtete mich mit zuckenden Mundwinkeln. »Glaub mir, nach ein paar Jahrhunderten legt man keinen großen Wert mehr auf Geschenke. Außerdem gibt es nicht mehr viel, was man ihm noch schenken könnte.«
    »Ihr Vampire schenkt euch also nie etwas?« Ich war ganz entsetzt. Ich, die ganz geschenkeverrückt war! Ich liebte es, Geschenke zu bekommen, aber mehr noch, Geschenke zu verteilen und kaufte immer zu viel, wie mir beim Jahreswechsel dann anhand meines erbärmlichen Kontostandes stets auffiel.
    Als Will meinen entsetzten Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er hinzu: »Aber wenn es dich glücklich macht, dann schenk ihm was. Erwarte jedoch keine Luftsprünge.«
    »Ich werde schon was finden, das ihm gefällt«, sagte ich überzeugt.
    »Wenn du meinst.« Er beugte sich zu mir herüber, um die Beifahrertür zu öffnen. Dabei streifte er kurz meine Schulter, und sein dichtes Haar kitzelte mi ch im Gesicht. Ob beabsichtigt oder nicht, aber diese kurze Berührung löste sofort ein Kribbeln in mir aus, das nichts mit dem Kitzeln seiner Haare zu tun hatte. Weil ich wusste, dass ihm die Reaktion nicht entging, wurde ich automatisch nervös. Ich spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Gott, konnte er sich nicht mit dem Türöffnen beeilen? Wie in Zeitlupe nahm ich wahr, wie er den Riegel hochzog und die Klinke hinunterdrückte. Zu wissen, dass er das mit Absicht tat, machte mich noch nervöser, weil er offenbar irgendeinem Zweck folgte. Ich musste hier raus!
    Kaum hatte sich die Tür geöffnet, war ich auch schon draußen. »Äh … Danke fürs Fahren«, sagte ich und wollte mich abwenden, als er mir meine Handtasche hinhielt.
    »Wolltest du ohne gehen?« Er konnte sein Grinsen nicht ganz unterdrücken.
    Ich ignorierte es, nahm wortlos meine Tasche und marschierte zur Haustür. Jetzt wusste ich wieder, warum ich ihm aus dem Weg gegangen war. Er hupte zwei Mal, dann gab er Gas und sauste um die Ecke. Als ich die Wohnungstür aufschloss fragte ich mich, ob ich es wirklich so nötig hatte. Oder wie kam es, dass eine flüchtige Berührung derartige Gefühle in mir weckte? Und was noch viel wichtiger war: Hätte ich bei jemand anderem genauso heftig reagiert? Oder weil es eben Will gewesen war?
    In der Wohnung angekommen, steuerte ich direkt das Bad an, putzte mir die Zähne, zog mich aus und ging ins Bett. Ich schlief sofort ein.
     
     
     
     
     
                                                            Kapitel 3
    Am nächsten Tag fuhr ich meinen Wagen zur Waschanlage und danach Lebensmittel einkaufen. Mit Liam traf ich mich erst um 19 Uhr, ich hatte also jede Menge Zeit. Nachdem ich den Einkauf im Auto verstaut hatte, schlenderte ich den Ku’damm entlang. Ich hatte mir nur ein paar Geschäfte anschauen wollen, war dann aber in einen Shoppingrausch verfallen, an dessen Ende ich mich mit zwei vollen Zara- und H&M- Tüten wiederfand. Na ja, wie das ebenso war. Um 15 Uhr war ich wieder zu Hause. Ich machte mir Sandwichs und schaute meine geliebten Tiersendungen an, dann nickte ich ein.
    Als ich das nächste Mal erwachte, war es kurz vor sechs. Höchste Zeit, sich fertig zu machen, zumal ich eine halbe Stunde früher dort sein wollte, um mir die Immobilie anzusehen. Normalerweise führte ich meine Kunden virtuell am Computer herum. Vampire waren da nicht so genau wie Menschen, aber Liam hatte mir gestern erst Bescheid gegeben, und ich war damit beschäftigt gewesen, in einem Verhörraum zu hocken. Zeit, die Immobilie anzusehen, hatte ich also nicht gehabt. Ich putzte mir die Zähne, wusch und föhnte meine Haare, wobei Letzteres dank meiner wasserabweisenden

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