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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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auf und ab, sodass mir nach einiger Zeit schwindlig wurde. Es machte einen Heidenspaß, und ich hatte auch keinen schwachen Magen, aber irgendwann hatte auch ich genug.
    Als wir wieder zig Meter über dem Boden schwebten, sagte ich atemlos: »Ich brauche eine Auszeit ... kann nicht mehr .«
    Liam setzte mich auf dem Dach eines nahegelegenen Gebäudes ab und ließ mich kurz los, doch war mir noch so schwindlig, dass ich taumelte und über den Rand des Dachs purzelte. Liam versuchte, mich noch zu fassen, doch er verfehlte mich, und ich stürzte in die Tiefe.
    Ich kreischte und streckte die Arme nach ihm aus, doch ich fiel immer tiefer , und Liam sprang mir auch nicht hinterher. Wenn man jemanden im Film von irgendwo herunterspringen sieht, hat es immer den Anschein, derjenige habe noch genügend Zeit, darüber nachzudenken, doch es vergingen nur wenige Sekunden, bis ich den Boden erreichte. Anders als erwartet, schlug ich jedoch nicht auf der Erde auf, sondern stand stattdessen wieder in der Mitte des Saals. Da mein Gleichgewichtssinn aber nicht damit zurechtkam, wieder auf festem Boden zu stehen, legte ich mich der Länge nach auf den Rücken. Liam langte nach mir und zog mich hoch, bevor ich den Boden erreichte. Als ich jedoch keine Anstalten machte, von alleine zu stehen, legte er mir eine Hand auf den Rücken und hielt mich in der Senkrechten.
    »Verzeihung«, sagte er. »Das war unvorsichtig von mir.«
    Mir war so schwindlig, dass ich kein Wort herausbrachte. Ich versuchte , ihm zu sagen, dass er mich hinsetzen solle, aber ich nuschelte nur irgendetwas zusammen. Er schien trotzdem zu verstehen, denn er hob mich kurzerhand hoch und trug mich auf beiden Armen zur Treppe. Dabei bewegte er sich so leichtfüßig und flink, als wöge ich nichts. Gut, er konnte auch Autos stemmen. Für ihn war ich wahrscheinlich federleicht. Liam legte mich auf der untersten Stufe ab und hielt mich in einer sitzenden Position.
    Ich schloss die Augen und wartete, dass der Schwindel nachließ. Als es mir ein paar Minuten später besser ging und ich die Augen öffnete, sah ich, dass er mich belustigt betrachtete. »Schön, dass ich Sie amüsiere«, sagte ich mit brüchiger Stimme und schaute gleichzeitig nach meiner Tasche. Sie lag immer noch an der Terrassentür.
    Liam folgte meinem Blick und erhob sich. Ich spürte einen Windzug, dann war er mit der Tasche wieder bei mir. »Wir wollten uns doch duzen«, erinnerte er mich und hielt mir meine Tasche hin.
    Ich nickte und nahm sie entgegen. »Danke.« Als ich mein Handy gefunden hatte und auf die Uhrzeit schaute, traute ich meinen Augen nicht. »Was? Es sind erst zehn Minuten vergangen?«, fragte ich verwirrt. »Wir sind doch mindestens eine halbe Stunde lang in der Stadt herumgeflogen?« Da ich sonst ein ausgezeichnetes Zeitgefühl besaß, glaubte ich nicht, dass ich mich irrte.
    »Es sei denn, ich hätte dich nur glauben lassen, dass es so lange dauerte.« Mit verschränkten Armen stand er am Treppengeländer gelehnt und starrte zu mir herunter.
    »Also war nichts von dem echt !«, stellte ich fest und klang ein klein wenig enttäuscht.
    »Nur eine Illusion«, bestätigte er.
    »Das war wirklich ... unglaublich«, sagte ich und zog mich am Geländer hoch. Als ich wieder sicher auf den Beinen stand, ließ ich es los. »Also, Mr. Healy. Verraten Sie mir, was Sie sind?«
    »Nur wenn du mich nicht mehr siezt!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Also schön. Was bist du?«
    Grinsend breitete er die Hände aus. »Na, also. Ist es so nicht viel privater?«, fragte er und kam plötzlich auf mich zu.
    Viel zu privat , dachte ich und wich ihm aus, indem ich auf die Terrassentür zusteuerte und sie schloss. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er mir nicht folgte. Gut.
    »Du willst wissen, was ich bin?«, fragte er.
    Ich drehte mich zu ihm um und sah, dass er wieder am Geländer lehnte.
    »Ich bin ein Vampir, Cherry.« Irgendwie klang er verärgert. Wahrscheinlich weil ich ihn abgewimmelt hatte.
    »Nein, Sie … Du bist mehr als das.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Genau wie du. Du bist ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten. Das Gleiche gilt für mich, nur dass ich ein Vampir bin.« Er entfernte sich vom Geländer und kam wieder auf mich zu. Diesmal rührte ich mich nicht von der Stelle, und als er vor mir stand, schaute ich wachsam zu ihm auf.
    Das schien ihn zu amüsieren. »Hast du Angst?«
    Einen Moment war ich wirklich gewillt, ihn zu fragen, ob es ihn denn aufgeile, wenn ich ‚ja‘ sagte. Ich

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