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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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die Wandungen auf größtmögliche Transparenz, lag man unter einem gigantischen Sternenzelt. Sehr romantisch - wäre nicht Truktock mitten hineingeplatzt.
    »Hallo ihr beiden! Ich kann den Zucker nicht finden. Macht doch mal Licht an, ist ja total finster«, sagte er gähnend und ließ seine Hand über das Panel gleiten, einen Kaffeebecher herumschwenkend.
    Gleißende Helligkeit fiel erbarmungslos auf unsere nackten Körper. Wir waren so überrascht, wir erstarrten mitten in der Bewegung.
    »Truktock! Wir haben Sex!«, sagte ich fassungslos, als er einfach vor uns stehenblieb uns sich reckte.
    »Ja, das sehe ich. Ich wollte nur wissen, ob wir noch Zucker haben.«
    Er gähnte und zeigte eine stattliche Anzahl großer Zähne.
    »Verdammt nochmal Truktock, ich werde echt wütend!«, schimpfte ich und stand auf, um ihn vom Aussichtsdeck zu werfen.
    Er schien völlig perplex zu sein. »Was ist denn los mit dir?«
    » Was mit mir los ist? Wir-wir-wir ... haben Sex , verdammt nochmal, und du stellst dich daneben und schaust zu?«
    Truktock musterte mich, als hätte ich zu viel getrunken.
    »Ist das so ein terranischer Brauch? Licht aus und sich irgendwohin verziehen? Findet ihr das normal?« Er machte eine Miene, als ob er etwas Ekliges berührt hätte.
    »Was? Sex haben?«, fragte ich gedehnt und Susannah kicherte.
    Sie schien bei weitem unbekümmerter. »Öffentliches Kopulieren ist bei manchen Spezies kulturell bedingt der normale Vorgang.«
    »Nun, bei mir an Bord nicht! Und jetzt geh woanders hin!« Ich wies Truktock wütend zur Tür.
    Susannah musste anschließend so laut lachen, dass es ansteckend auf mich wirkte. Sie äffte Truktocks Stimme und Mimik nach und lachte noch lauter. Wir gingen danach auf meine Kabine und blieben ungestört.
    Am nächsten Tag begegnete mir Truktock auf der Brücke und grinste mich an, weil er meinen Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Immer noch mürrisch?«
    »Nein. Aber ich muss gestehen, wir haben uns über den Vorfall halb krankgelacht.«
    Truktock grölte. »Ich habe erstmal in der Enzyklopädie über menschliches Paarungsverhalten nachgelesen. Auf Partim ist öffentlicher Sex, nun, die Regel. Keiner käme drauf, das anders zu machen. Einige schon, aber das hat dann meist etwas mit Untreue zu tun. Nur eins verstehe ich nicht«, sagte er und schaute mich einen Moment abschätzend an. »Wenn ihr Terraner so ein heimliches Getue beim Sex braucht, warum treibt ihr es dann auf dem Aussichtsdeck ?«
    Ich lief puterrot an. »Das ... das war nicht meine Idee.«
    »Irgendetwas stimmt mit deiner Gesichtsfarbe nicht. Ist alles in Ordnung?«, fragte Truktock und schien dabei auch noch ernsthaft besorgt.
    Zum Glück ging die Tür auf, doch leider kam Simeon herein.
    »Guten Morgen! Iason, alles klar?«
    »Ja. Ja. Total.«
    Truktock hielt seinen Finger auf mein Gesicht. »Seine Gesichtsfarbe ist rot geworden. Ist das normal?«
    Simeon lachte. »Kommt darauf an.«
    Ich pflückte Truktocks Finger von meiner Wange. »Schluss damit!«
    »Waren du und Ari schon auf dem Aussichtsdeck um ...«
    »Truktock! Behalt's für dich! Außerdem spricht man niemanden auf so etwas an, zur Hölle nochmal!«
    Simeon schien einen kurzen Augenblick zu überlegen, dann sah er mich an und grinste dreckig. Ein böser Blick ließ sein Grinsen verschwinden, doch nur für kurze Zeit.
    Ich stöhnte und wandte mich den Schiffskontrollen zu. »Seht zu, dass ihr was Anständiges tut!«
    Die beiden verließen plaudernd die Brücke, ich hoffte, sie fanden bald ein anderes Thema.
    Amaterasu kam einige Minuten später zu mir, ganz orangerote Flamme. »Ich möchte nach Enceladus aufbrechen. Der Zeitpunkt ist günstig, da wir in Kürze die größte Nähe zum Saturn während unseres Anfluges erreicht haben.«
    Ich sah in dieses mir immer noch ungewohnte Antlitz eines weiblichen Nefilim und freute mich darüber, dass die Nefilim es vorzogen, mich zu fragen, bevor sie handelten.
    »Ich habe nichts dagegen und kenne auch keinen Grund, der dagegenspricht, jetzt gleich nach dem Nefilim dort zu suchen. Allerdings ist äußerste Vorsicht angemessen. Es wäre klug, wenn wir einen Notfallplan erarbeiten würden, falls sich etwas Unvorhergesehenes ereignet und wir voneinander getrennt werden.«
    Amaterasu stimmte mir zu und wir sprachen uns ab, was zu tun wäre, sollten wir in eine Notfallsituation geraten. Eine halbe Stunde später war Amaterasu mithilfe ihres eigenen Feldantriebes und im Tarnzustand unterwegs nach Enceladus. Wir hatten abgemacht,

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