Claifex: Nefilim KI
hatte. Jetzt bekam man es auf jedem halbwegs zivilisiertem Planeten, auch wenn es häufig synthetisierter Kaffee war, der nicht ganz so gut schmeckte, wie der frisch gemahlenene Bohnenkaffee, den wir gerade tranken. Ein akustischer Hinweis verkündete den Abschluss der Nanokonservierung und der Greifarm entfernte die Karte aus dem Sicherungsfeld, wobei einige der Naniten darin blau leuchtend verglühten. Eine abschließende Entseuchungsroutine lief durch und schließlich konnte ich die Karte an mich nehmen.
»Hier«, sagte Susannah und hielt mir die Öffnung des Kartenlesegerätes hin.
»Nein, andersherum«, sagte sie, als ich die Karte falsch herum hielt. Sie lächelte mich schelmisch an, als ich die Karte in den Schlitz des Lesegerätes schob und ich musste husten, als ich mich plötzlich verschluckte.
Susannah lachte leise. »Nervös?«
Ich schluckte und atmete tief durch.
Sie schaltete grinsend das Gerät ein und las das Display ab. »Bilder und Tondaten. Auch ein paar Texte«
»Zeig mal was, dann wissen wir, ob es funktioniert.«
Ich konnte Susannas Gesichtsausdruck entnehmen, dass mit den Daten etwas nicht stimmte.
»Was ist?«, fragte ich und trat hinter sie, sodass ich auf den Sichtschirm des Gerätes blicken konnte.
»Das sind ja ... oder?«
Susannah lachte. »Einigen wir uns darauf, dass es sich um sehr ... private Bilder handelt.«
Sie wählte noch ein paar der Textdaten an, aber diese konnten wir beide nicht lesen. Audiodaten enthielten Lieder, die schon lange niemand mehr hörte und einige Aufnahmen von der Mannschaft waren ebenfalls darunter.
»Gut. Scheint zu funktionieren.«
sagte ich.
Ich bediente erneut das Gerät. »Dann jetzt die Karte aus der Hand der Toten.«
Nach Ablauf der vollen Routine hielt ich die konservierte Karte in der Hand. Susannah, nahm sie und steckte sie in das Lesegerät. Wir starrten gebannt auf den Sichtschirm.
Susannah runzelte die Stirn. »Da ist nur eine Datei, sehr klein, verglichen mit den Dateien, die wir eben gesehen haben.«
»Das können keine komplexen Konstruktionspläne sein.«
Susannah wählte die Datei aus und öffnete sie. Eine Überschrift zeigte uns das alte Symbol Terras und enthielt einen schriftlichen Hinweis. Darunter liefen Zahlenkolonnen über den Bildschirm.
»Cheiron, Funkverbindung zu Sargon herstellen!«
»Hergestellt, Kapitän!«
Sargons tiefe Stimme dröhnte aus dem Audiosystem. »Habt ihr etwas gefunden?«
»Nun, etwas ja, aber wohl keine Konstruktionspläne. Ich übermittelte die Daten.«
Sargon Bestätigte den Empfang. »Es handelt sich um eine kodierte Nachricht. Die Kryptografie ist komplex. Der Code muss von einem Experten entschlüsselt werden.«
»Kannst du das nicht machen?«
»Ich sehe mich leider außerstande, diesen Code zu brechen. Möglicherweise eine Kollision mit meiner Programmierung. Womöglich kann euch die Bruderschaft weiter helfen, sie können gut mit Zahlen umgehen.«
»Na toll«, maulte ich.
Susannah starrte überlegend auf die Zahlenfolge. »Das könnte alles Mögliche sein. Ohne einen Anhaltspunkt kommen wir nie dahinter«, überlegte sie laut und legte schließlich das Kartenlesegerät resigniert auf den Labortisch.
Ich überdachte kurz unsere Situation und kam widerstrebend zu dem Schluss, dass wir, um unseren zeitlichen Vorsprung nicht zu verlieren, so schnell es ging zur Bruderschaft zurückkehren mussten.
»Sargon, wir sollten bald ins Akarost-System aufbrechen. Brauchst du noch lange?«
»Ich bin fast fertig. Noch etwa eine halbe Stunde, um ein paar Sicherheitsüberprüfungen zu machen. Danach würde ich gerne die Station zerstören, um den Agenten der Claifex nichts zu hinterlassen, was ihnen zum Vorteil gereichen könnte.«
Susannah zuckte mit den Schultern, aber ich hatte Bedenken.
»Das dauert doch bestimmt recht lange. Die Panzerung ist zu dick für die Bewaffnung an Bord der Cheiron und ich habe auch nicht genügend Sprengladungen dabei.«
»Das Zerstören dieser Station dauert nicht länger als ein paar Minuten.«
»Wenn du meinst.«
Susannah und ich tauschten einen zweifelnden Blick.
»Wenn ich das Signal gebe, dann entfernt ihr euch bis zu den Koordinaten, die ich an den Bordrechner übermittle. Anschließend wartet ihr, bis ich zu euch zurückkomme«, sagte Sargon und beendete dann das Gespräch.
Ich begab mich auf die Brücke und Susannah folgte mir. Mit den Außenkameras verfolgte ich Sargons Arbeit. Die beiden Jäger waren hintereinander auf der Hülle der Cheiron
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