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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Transporter hält dicht, aber denkt daran, eure Helme griffbereit zu halten. Man weiß nie, was passiert.«
    Ich legte mir den zusammengefalteten Helm auf den Schoß und schaltete vier kräftige Scheinwerfer ein. Einer leuchtete starr geradeaus und drei weitere tasteten mittels einer praktischen Automatik die Umgebung ab. Durch die Restlichtverstärkung in der Frontscheibe erhielten wir einen besseren Eindruck von unserer Situation. Spuren eines gewaltigen Brandes überzogen Böden, Wände und Decke des Ganges, so weit das Auge reichte.
    »Abgesehen von der sichtbaren Zerstörung ist offenbar der Schwerefeldinduktor auf dem gesamten Deck ausgefallen. Vorsicht!«, ergänzte Sargon und schwebte plötzlich vor uns.
    »Ich schalte die Magneten ein.«
    Das Klacken der plötzlichen haftenden »Füße« des Transporters fuhr durch die Beine in die Karosserie hinauf. »Deswegen benutze ich lieber Multipods als Schwebegleiter. Die taugen nur auf konstanten Schwerefeldern, und da ich öfter in solche Situationen gerate, habe ich meinen kleinen Krabbelkäfer hier schätzen gelernt.«
    Ich streichelte die Schalterkonsole und ließ den Transporter vorwärtsgehen. Wir durchquerten ein düsteres Alptraumszenario aus verbrannten Gängen und Räumen in denen deformierte Gegenstände umherschwebten und Knochen von Menschen durch das Vakuum wirbelten, wenn wir mit dem Transporter dagegenstießen. Als wir vor einem Zwischenschott zu anhalten mussten, das Sargon nicht per Fernsteuerung öffnen konnte, hieb er kurzerhand mit seinen vier Fäusten durch das massive Metall und zerfetzte es wie Papier. Alles ohne erkennbare Anstrengung.
    Susannah beugte sich vor. »Die Legierung der Außenhaut der Nefilim besteht aus Metallen, die ausgesprochen selten sind, und nur im Weltraum gefunden werden können. Man muss eine Menge Asteroidenfelder abgrasen, um genug Erz für einen Arm zusammenzubekommen. Ich frage mich, wo die alten Terraner ausreichend Material für eine ganze Legion Nefilim herbekommen wollten.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Sieraa erstaunt.
    »Sargon offenbarte mir, dass das Metall meiner Arme und Beine Nefilim-Metall ist. Da ich mit Demis Unterstützung diese Legierung für meine Prothesen angefertigt habe, weiß ich recht genau darüber Bescheid.«
    »Wollten die Terraner wirklich eine ganze Legion Nefilim herstellen?«
    »Eine Legion? Nein, eher tausend Legionen«, sagte Susannah schnaubend und Garsun sah sie mit erstauntem Blick an.
    »Ein gewaltiges Vorhaben«, murmelte er vor sich hin.
    Ich enthielt mich einer Meinung, weil mich der Größenwahn meiner Altvorderen noch nie beeindruckt hatte.
    Sargon hielt inne. »Achtung jetzt! Hier ist ein sehr großes Loch in der Außenhülle.«
    Ich sah ihn im Licht der Scheinwerfer auf ein unheimliches Szenario deuten. Ein Raumkreuzer der Claifex hatte sich wie ein Pfeil in die Außenhaut der Musashi gebohrt und dabei Dutzende von Decks aufgerissen. Wir konnten ohne Probleme durch das entstandene Loch in den Weltraum blicken und sahen eine Unmenge Wracks umhertreiben. Wir verharrten eine Weile an diesem Ort, während jeder schweigend, möglicherweise auch so fassungslos wie ich selbst, die Zerstörung zu begreifen versuchte, die hier Unzähligen das Leben gekostet haben musste.
    »Wir sollten weiter«, sagte ich endlich.
    Sargon ging voran. »Noch etwa fünfhundert Meter bis zum Fahrstuhlschacht«
    Wir folgten dem Korridor, bis wir zu einer funktionsfähigen Schleuse kamen. Der Transporter passte eben noch so hinein. Auf der anderen Seite war die Beleuchtung eingeschaltet, einzig die Schwerefelder waren nicht intakt. Wir hielten vor einem großen Fahrstuhlschacht an.
    »Hier geht es direkt auf das Brückendeck«, sagte Sargon. Er öffnete die Türen per Funkbefehl und ich lenkte den Transporter hinein. Die Kabine schloss sich und kurz darauf stellte sich ein Schwerkraftgefühl ein. Einige Gegenstände im Cockpit fielen herab, als sich die Schwerefelder normalisierten. Der Fahrstuhl stoppte und die Türen schoben sich erneut auf. Hier sah es bedeutend besser aus als in der Nähe des Hangars oder auf dem zerstörten Deck. Rote Lampen leuchteten vor uns auf und schienen zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder ihren Dienst zu tun.
    »Wir sind fast bei der Brücke. Nur noch etwa fünfzig Meter geradeaus«, erklärte Sargon.
    Schließlich hielten wir vor einem breiten Schott, dass von mehreren, an den Wänden montierten Waffen flankiert wurde und massiv wirkte. Wir stiegen alle aus und

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