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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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vertrackten Situation.
    Ich konnte etwa fünf Meter über mir ein Schott erkennen und ließ den Gleiter darauf zu schweben. Da es sich nicht um eine automatische Tür handelte, fummelte ich mit der Fernbedienung herum, bis sich endlich eine Öffnung vor mir zeigte. Ein schmaler Versorgungsschacht bot ausreichend Platz, doch leider war es im Schacht selbst dunkel. Ich überlegte nicht lange und steuerte hinauf, bis ich an eine Tür gelangte, die aussah, als führte sie auf einen regulären Gang hinaus. Die Fernbedienung verschaffte mir Zugang, und als sich die Tür öffnete, glitt ich in einen spärlich erleuchteten Korridor. Der Rest funktionsfähig gebliebener Notlampen erzeugte ein unheimliches Dämmerlicht, das nicht ausreichte, um die tiefschwarzen Schatten in den Ecken zu vertreiben. Weitere Gänge mündeten auf den breiten Korridor, auf dem ich mich bewegte. Das Navigationssystem, das die Route neu berechnet hatte, wies mich vorbei an zahlreichen Türen, die zum Teil offenstanden. Mein Blick fiel auf die Räume dahinter. Anscheinend war ich im Mannschaftsquartier, jedenfalls ließen die kleinen Kabinen, die mit mehreren Betten ausgestattet waren, nur diese Vermutung zu. Persönliche Einrichtungsgegenstände lagen verstreut und auf dem Boden des Ganges herum, begraben von Schichten uralten Staubs. Schließlich musste ich vor einem Sicherheitsschott halten, das verschlossen war und sich nicht mit der Fernbedienung öffnen ließ. Ich nahm also einen Nebengang und das Navigationssystem stellte sich darauf ein. Nach zwei weiteren Abzweigungen kam ich an einem breiten Fenster vorbei, das ich zunächst für Milchglas hielt. Als ich feststellte, dass das Glas von der anderen Seite her mit einer Schicht Kalk überzogen war, so als ob über viele Jahre hinweg immer wieder Wasser darauf kondensiert wäre, wurde ich neugierig. Ich suchte den Eingang, der sich hinter einer Ecke befand. Breite Glastüren versperrten mir den Zugang und die Fernbedienung rief lediglich ein Zucken in den Türen hervor, das von defekten Motoren kündete. Ich entnahm meinem Rucksack eine Teleskopbrechstange und nach ein paar Mal Hebeln hatte ich die Türen weit genug auseinandergedrückt, dass ich in den unbeleuchteten Raum dahinter gelangen konnte. Ein leises Geräusch war durch den Helm kaum zu hören und ich warf einen Blick auf mein Scannerarmband. Die Atemluft war in Ordnung, also klappte ich den Helm wie eine Kapuze nach hinten. Jetzt hörte ich das Geräusch besser. Feuchter Moder lag in der Luft und ließ mich an Schimmelsporen und Algen denken, als ich dem Laut den Gang hinab folgte. Ich schaltete eine Taschenlampe ein, die am Anzug montiert war, und inspizierte meine Umgebung. Scheinbar war ich in einem Schwimmbad, denn ich durchschritt nun eine lange Reihe von Umkleidekabinen und Spinden, die zum Teil von Pilzgeflechten überzogen waren. Wäre der Laut nicht gewesen, überlegte ich naserümpfend, hätte ich den Helm bestimmt nicht abgenommen. Ich rieb mir den juckenden Riechkolben und hörte das Geräusch plötzlich deutlicher - nicht dass es etwas mit meiner Nase zu tun gehabt hätte. Ein Plätschern und Klatschen, als würde sich etwas im Wasser bewegen, kam aus einer Richtung, in der ich die Schwimmhalle vermutete. Ich wunderte mich darüber, wieso das Wasser nach so langer Zeit nicht verdunstet war. Vermutlich war das Schwimmbad-System einfach noch eine ganze Zeit aktiv gewesen und hatte das Becken gereinigt und aufgefüllt, bis es selbst dem unausweichlichen Verfall ausgesetzt gewesen war. Das Plätschern und Gluckern war mittlerweile deutlich zu hören und ich zog meine TQ Phase IV, als ich langsam und leise den Gang zur Schwimmhalle folgte. Ich schaltete die Taschenlampe aus und ging einem blau-grünen Lichtschimmer entgegen. Er kam aus der jetzt vor mir liegenden Halle, in der scheinbar noch einige Unterwasserscheinwerfer aktiv waren. Ein widerwärtiger Modergeruch hüllte mich ein und ich atmete flach durch die Nase, wollte aber auch den Helm nicht aufsetzen, da das Geräusch sonst nicht deutlich auszumachen war. Etwas war in dem mehr als tausend Quadratmeter großen Becken vor mir und bewegte sich. Ich schlich seitlich an der Wand entlang und zielte mit der TQ auf alles, was sich aus dem Schwimmbecken erheben mochte. Endlich kam ich nahe genug an das Wasser heran und konnte einen Blick auf die trübe Suppe werfen, die durch die Scheinwerfer in einem unheimlichen Licht leuchtete. Die Hälfte des Wassers schien verdunstet zu

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