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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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gehört zu haben. Ich wusste, dass mein Urgroßvater im Krieg gestorben war und dass meine Großmutter damals noch sehr jung gewesen sein musste. Eine ihrer Schwestern war an Bord eines Raumschiffs umgekommen, angeblich in einer entscheidenden Schlacht. Stand ich hier an dem Ort, den mir meine Oma vor mehr als hundertzwanzig Jahren beschrieben hatte? Möglich war es, aber mein Gedächtnis musste sehr weit zurückwandern, und was es dabei fand, war bruchstückhaft und vermischt mit anderen Erinnerungen. Ich nahm vorsichtig die Überreste meines Urgroßvaters auf und brachte sie in die nächstgelegene Kabine, wo ich ihn auf ein Bett niederlegte. Ein paar alte Decken, deren mürber Stoff zerriss, als ich sie auseinander faltete, mussten reichten. Ich legte eine Gedenkminute ein, in der ich hauptsächlich an meine Großmutter dachte, da ich den toten Menschen vor mir nicht gekannt hatte. Danach verschloss ich die Kabinentür und kramte einen Schreibstift aus dem Rucksack hervor. Ich wischte über die Tür und setzte den Stift an.
    Hier ruht mein Urgroßvater Konstantin A. Spyridon. RIP. Mein Englisch war fürchterlich, also verzichtete ich auf ein ausgefeilteres Epitaph, das wäre nur peinlich geworden. Ich steckte den Anhänger in eine der zahlreichen Taschen meiner Weste und bestieg erneut den Gleiter. Im Hangar angekommen, parkte ich ihn unter der Cheiron und fühlte ein plötzliches Verlangen, diesen Ort möglichst bald hinter mir zu lassen. Als ich den Lastenfahrstuhl der Cheiron absenkte, kamen Hunderteins und Zweiundvierzig, um mir zu helfen.
    »Verpackt alles bis auf diese beiden Kisten, die in den Ausrüstungsschrank sollen, in den Frachtraum!«
    Ich überließ das Abladen des Gleiters den Robotern und nutzte die Zeit, um auf der Cheiron einen Kaffee zu kochen, den ich in einer Isolierkanne mitnahm. Ich holte noch einmal den Anhänger hervor und reinigte ihn gründlich in der Werkstatt. Aus einer Laune heraus streifte ich mir die Kette über den Hals und ließ das Schmuckstück auf meiner Brust baumeln. Als ich zurück im Hangar war, hatten die Gaias den Gleiter entladen. Ich kehrte auf die Brücke der Musashi zurück. Susannah und Sargon arbeiteten an einem Nefilimkörper, der auf dem Boden lag und über einen dicken Kabelstrang mit einer Vorrichtung verbunden war, die unter demontierten Bodenplatten zum Vorschein gekommen war. Die vier Finger einer Hand des Nefilim-Korpus zuckten regelmäßig und Susannah schien Messungen daran durchzuführen. Ich begrüßte die beiden, die sich kaum von ihrer Tätigkeit losreißen konnten.
    »Wie sieht es aus, möchtest du einen Kaffee?«
    Sie strich sich abwesend eine Locke ihrer schwarzen Haare aus dem Gesicht. »Gern, aber erst später.«
    Ich sah den für mich rätselhaften Vorgängen um den leblosen Nefilim-Korpus eine Weile zu und schlürfte den heißen Kaffee aus meinem mitgebrachten Becher, bis mir auffiel, dass die Kalimbari nicht in Sichtweite waren.
    »Wo sind Garsun und Sieraa eigentlich?«
    »Nachdem sie die Schiffsdatenbanken nicht durchsuchen können, weil ein Zugriff darauf wegen des Bewusstseinsmatrix-Transfers nicht möglich ist, suchen sie jeden Datenträger nach Hinweisen auf die Pläne ab«, antwortete Sargon, während er gleichzeitig mit seinen vier Armen vier unterschiedliche Tätigkeiten ausführte, was mich allein beim Zusehen schwindelig werden ließ. »Ich denke jedoch, dass sie ihre Aktivität bald unterbrechen müssen, da ihr Schlafrhythmus dreizehn Stunden Schlaf nach zehn Stunden Wachsein vorsieht, nach allem, was ich beobachten konnte.«
    »Du hast darauf geachtet?«
    »Das gehört zu meinen Aufgaben.«
    Ich sah ihn fragend an und er antwortete sogleich.
    » Kenne deinen Feind! Sun Tzu: Die Kunst des Krieges, etwa 3000 vor der GR.«
    Es klang wie ein Lehrsatz. Ich wusste nicht, ob mich seine Einschätzung der Situation beruhigte oder nervös machte, doch immerhin war hier noch jemand außer mir auf der Hut. Nach drei weiteren Stunden, die ich überwiegend damit verbrachte, Sargon und Susannah bei ihrer Arbeit über die Schulter zu sehen, auf der Brücke herumzuspazieren und Kaffee zu trinken, kamen Garsun und Sieraa auf die Brücke, die offensichtlich schwer gefüllten Rucksäcke auf den Schultern.
    Ich deutete auf die prallen Taschen. »Habt ihr noch mehr Datenträger gefunden?«
    »Ja. Wir werden für heute allerdings Schluss machen, da wir jetzt eine Ruhepause brauchen. Die Datenträger nehmen wir mit, dann können wir sie ja auf der Cheiron

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