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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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der Notwendigkeit. John und Ding waren
jetzt ganz offiziell aus der Rainbow-Einheit ausgeschieden. Außerdem war ja
auch Stanley in Tripolis dabei gewesen. Clark hatte also außer dem üblichen persönlichen
Operationsresümee, das er nach jedem Einsatz erstellte, nur wenig zum
offiziellen Bericht beizutragen.
    »Wie
fühlst du dich?«, erkundigte er sich jetzt bei seiner Frau.
    »Ich muss
mich einfach mal so richtig ausschlafen.« Der Jetlag war weit weniger schlimm,
wenn man den Atlantik von Ost nach West überquerte. Andersherum war er schon
äußerst unangenehm. Sie reckte sich. Selbst die Sitze in der ersten Klasse von
British Airways wurden mit der Zeit etwas unbequem. Flugreisen waren
vielleicht praktisch, aber bestimmt nicht förderlich für die Gesundheit. »Habt
ihr die Pässe und alles?«
    »Hier
drin, Babe«, versicherte Ding und klopfte auf die Tasche seines Jacketts. J. C.
war wahrscheinlich einer der jüngsten Amerikaner, die jemals einen schwarzen
Diplomatenpass bekommen hatten. Aber Ding hatte neben seiner .45er Beretta auch
das goldene Abzeichen und den Ausweis dabei, die ihn als Deputy U. S. Marshal
identifizierten, was äußerst nützlich war, wenn man mit einer solchen Waffe auf
einem großen Verkehrsflughafen herumspazierte. Er hatte sogar noch seinen
britischen Waffenschein in der Tasche, ein so seltenes Dokument, dass er sich
fragte, weshalb es nicht die Königin persönlich unterzeichnet hatte.
Tatsächlich gelangten sie mit Hilfe seiner Marshal-Marke in Rekordzeit durch
die Passkontrolle und den Zoll.
    In der
Empfangshalle hielt ein unbekannter Mann ein Pappschild hoch, auf dem in
Großbuchstaben CLARK stand. Die fünf Rückkehrer gingen zu ihm hinüber.
    »Wie war
der Flug?« Die übliche Frage.
    »Gut.« Die
übliche Antwort.
    »Ich parke
draußen. Ein blauer Plymouth Voyager mit einem Virginia-Kennzeichen. Sie wohnen
im Key Bridge Marriott. Sie haben zwei Suiten auf der obersten Etage.« Die zuvor natürlich genau untersucht worden sind, hätte er
noch hinzufügen können. Die Marriott-Kette beherbergte nicht selten solche
»Regierungsgäste«, besonders das Hotel an der Key Bridge, von dem aus man ganz
Washington überblicken konnte.
    »Und
morgen?«, fragte John.
    »Sie haben
einen Termin um 8.15 Uhr.«
    »Bei
wem?«, erkundigte sich Clark.
    Der Mann
zuckte die Achseln. »Ich weiß nur, dass das Treffen im siebten Stock
stattfindet.«
    Clark und
Chavez tauschten einen 0 scheiße-Blick aus. Allerdings waren sie auch nicht überrascht. Beide würden also
spätestens um 5.30 Uhr aufstehen müssen, ohne allerdings danach ihren gewohnten
Morgenlauf über fünf Kilometer und ihr tägliches Dutzend gymnastische Übungen
absolvieren zu können.
    »Wie war's
in England?«, fragte ihr Abholer auf dem Weg nach draußen.
    »Ganz
nett. Allerdings zwischendurch auch ziemlich aufregend«, erwiderte Chavez, bis
ihm klar wurde, dass ihr offizieller Empfangsmann ein kleiner Field Officer
war, der keine Ahnung hatte, was sie im guten, alten England getrieben hatten.
Aber das war wohl auch besser so. Er sah nicht wie ein früherer Militär aus,
obwohl man das nie genau sagen konnte.
    »Haben Sie
dort auch ein Rugby-Spiel gesehen?«, fragte ihr Fahrer.
    »Im
Fernsehen. Man muss verrückt sein, so ein Spiel ohne Schulterpolster zu
spielen«, antwortete Clark. »Aber sie sind schon ein bisschen merkwürdig da
drüben.«
    »Vielleicht
sind sie auch nur härter im Nehmen als wir.«
    Die Fahrt
nach D. C. verlief glatt. Es half, dass die abendliche Rushhour noch nicht
angefangen hatte und sie nicht in die Innenstadt hineinmussten. Die Auswirkungen
des Jetlags machten inzwischen selbst diesen abgehärteten Reisenden zu
schaffen. Als sie im Hotel ankamen, waren sie deshalb froh, dass die Portiers
sich um ihr Gepäck kümmerten. Innerhalb von fünf Minuten hatten sie ihre
beiden Suiten im obersten Stock bezogen. J. C. betrachtete bereits tief
beeindruckt das riesige Bett, in dem er ganz allein schlafen würde. Patsy
freute sich derweil über die Badewanne. Sie war zwar kleiner als die Monster,
die die Briten herstellten, aber es gab genug Platz, um sich bequem
hineinzusetzen, und dazu auch noch einen unbeschränkten Nachschub an heißem
Wasser. Dick holte sich einen Stuhl, griff sich die Fernbedienung und begann,
sich wieder mit dem amerikanischen Fernsehen vertraut zu machen.
     
    I m Nachbarzimmer überließ John Clark Sandy das Auspacken
der Koffer. Er selbst holte sich aus der Minibar ein Fläschchen Jack

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