Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
Vom Netzwerk:
paar Sekunden.
    »Big
John«, begrüßte Hardesty überrascht seinen alten Kameraden.
    »He,
Jimmy. Was machst denn du in diesem Rattenloch?«
    »Ich
schreibe eine Geschichte der CIA-Operationen, die niemand jemals lesen wird,
zumindest nicht zu unseren Lebzeiten. Sind Sie Chavez?«, fragte er Ding.
    »Jawohl,
Sir.«
    »Kommt
herein.« Hardesty winkte sie in sein Kabäuschen, in dem gerade einmal zwei
Extrastühle standen und es sogar fast genug Platz für die Besucherbeine gab.
Ein kleines Arbeitstischchen musste als Ersatzschreibtisch herhalten.
    »In
welchem Jahr bist du denn gerade?«, fragte John.
    »Inzwischen
bin ich im Jahr 1953 angelangt. Die ganze letzte Woche habe ich mich mit Hans
Tofte beschäftigt und wie er im Koreakrieg diesen norwegischen Frachter mit
Hilfsgütern für die Mandschurei in internationalen Gewässern aufbrachte. Dabei
mussten zahlreiche Menschen daran glauben, und es waren nicht nur die
>Bösen<. Aber so ging man eben damals vor, glaube ich, und die Matrosen
hätten einfach noch einmal darüber nachdenken sollen, bevor sie auf einem
solchen Schiff anheuerten.«
    »Das war
vor unserer Zeit, Jimmy. Hast du schon mit Judge Moore darüber gesprochen? Ich
glaube, er war auch an dieser Operation beteiligt.«
    Hardesty
nickte. »Er hat mich letzten Freitag besucht. Der Judge muss in seinen jüngeren
Tagen ein harter Knochen gewesen sein, bevor er seinen Platz auf der
Richterbank einnahm. Er und Ritter.«
    »Was macht
Bob Ritter eigentlich gerade?«
    »Hast du
das nicht gehört? Scheiße. Er ist vor drei Monaten drunten in Texas gestorben,
Leberkrebs.«
    »Wie alt
war er?«, fragte Chavez.
    »Siebenundfünfzig.
Er lag im MD-Anderson-Krebszentrum in Texas, bekam also die bestmögliche
Behandlung, aber es hat alles nichts genützt.«
    »Jeder
stirbt an irgendwas«, meinte Clark lapidar. »Früher oder später. Niemand hat
uns das von Ritter drüben in England erzählt. Ich frage mich, wieso.«
    »Die
gegenwärtige Führung mochte ihn nicht besonders.«
    Das ergab
einen Sinn, dachte John. Er war noch ein Krieger aus den schlimmsten der bösen
alten Tage, der in Rotland gegen den damaligen Hauptfeind gearbeitet hatte, und
Kalte Krieger wie er änderten sich nicht so leicht. »Ich werde mir einen Drink
auf sein Andenken genehmigen. Wir sind zwar gelegentlich hart zusammengekracht,
aber er ist mir nie in den Rücken gefallen. Ich frage mich, was ich in dieser
Hinsicht von diesem Alden halten soll.«
    »Diese
Leute sind nicht von unserem Schlag, John. Ich soll ihm einen ausführlichen
Bericht über Leute schreiben, die wir während des Einsatzes umgelegt haben,
und ob dabei gegen Gesetze verstoßen worden sei, solches Zeug.«
    »Also, was
kann ich für dich tun?«, fragte ihn Clark.
    »Hat Alden
dir den Abschied nahegelegt?«
    »Neunundzwanzig
Jahre. Und ich lebe immer noch. Eigentlich ein Wunder, wenn ich darüber
nachdenke«, meinte John in einem Augenblick nüchterner Betrachtung.
    »Also,
wenn du eine Beschäftigung brauchst, habe ich da eine Telefonnummer, die du
anrufen solltest. Deine Kenntnisse sind ein Aktivposten, mit dem du eine Menge
Geld machen könntest. Vielleicht braucht Sandy ja einen neuen Wagen.«
    »Was für
eine Art von Arbeit?«
    »Etwas,
das du interessant finden wirst. Ich weiß zwar nicht, ob das Ganze dein Fall
ist, aber schlimmstenfalls kommt dabei nur ein Arbeitsessen heraus, das sie
ganz bestimmt bezahlen werden.«
    »Und wer
sind diese Leute?«
    Hardesty
ließ die Frage unbeantwortet. Stattdessen reichte er ihm ein Stück Papier, auf
dem eine Telefonnummer stand. »Ruf sie an, John. Außer, du willst deine
Memoiren schreiben und sie dann an den Leuten im siebten Stock vorbeimogeln.«
    Clark
musste lachen. »Bloß nicht.«
    Hardesty stand
auf und streckte ihm die Hand hin. »Tut mir leid, dass ich das jetzt abkürzen
muss, aber ich habe heute noch eine Menge zu tun. Ruf sie an - oder ruf sie
nicht an, ganz wie du gerade aufgelegt bist. Das ist allein deine Entscheidung.
Vielleicht gefällt dir das Rentnerleben ja.«
    Clark
stand ebenfalls auf. »In Ordnung. Danke.«
    Danach
fuhr er mit Ding mit dem Aufzug ins Erdgeschoss hinunter. Bevor sie das
Gebäude verließen, sahen sie sich noch die Gedenkwand an. Für einige Angehörige
der CIA repräsentierten diese Sterne nicht weniger die »ehrenvoll Gefallenen«
wie der Ehrenfriedhof in Arlington, nur dass diesen auch Touristen besuchen
durften.
    »Was ist
das für eine Nummer, John?«, fragte Chavez.
    »Laut
Ortsvorwahl

Weitere Kostenlose Bücher