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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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und
jetzt das amerikanische Militär gelernt. Driscoll und ihr Captain mit dem
gebrochenen Bein hatten diese Mission immer wieder neu durchgeplant, jedes Mal
auf der Suche nach einer besseren Exfiltrationsroute, hatten aber keine Alternative
gefunden, zumindest nicht im Umkreis von zehn Kilometern. Ein längerer Umweg
hätte den Abmarsch bis ins Tageslicht ausgedehnt.
    Driscoll
drehte sich um und zählte schnell durch: 15 und zwei. Er brachte alle wieder
mit heraus, die er mit hineingenommen hatte, das stellte schon an sich einen
Sieg dar. Er gab Tait ein Zeichen - weiter -, der es
den anderen weitergab. Driscoll stand auf und begann den Pfad hinabzusteigen.
Zehn Minuten später waren sie nur noch einen Steinwurf von der Talsenke
entfernt. Er hielt kurz an, um sicherzugehen, dass die Leute sich nicht
zusammendrängten, ging weiter, hielt wieder an.
    Da stimmt was nicht...
    Driscoll
brauchte einen Moment, um den Grund zu erkennen: Einer der Gefangenen, der auf
Position vier bei Peterson, wirkte auf einmal nicht mehr so müde. Seine
Haltung war angespannt, er drehte den Kopf hin und her. Er ist beunruhigt. Warum? Driscoll ließ wieder anhalten und
die Männer sich hinhocken. Ein paar Augenblicke später war Tait neben ihm.
    »Was
gibt's?«
    »Petersons
Gomer ist wegen irgendetwas nervös.«
    Driscoll
spähte mit dem Nachtsichtgerät voraus, sah aber nichts. Der Talboden, eben und
bis auf einen gelegentlichen Felsblock ohne Hindernisse, wirkte leer. Nichts
bewegte sich, nichts war zu hören außer dem leisen Pfeifen des Windes.
Trotzdem hatte Driscoll kein gutes Gefühl.
    Tait
fragte: »Was gesehen?«
    »Nicht das
Geringste, aber irgendwas macht Wie-heißt-er-noch nervös.«
    Driscoll
überlegte kurz. »Nimm dir Collins, Smith und Gomez. Geht fünfzig Meter zurück,
und sucht euch einen Weg am Hang. Sag Peterson und Flaherty, die Gefangenen
sollen sich hinlegen und sich so ruhig wie möglich verhalten.«
    »Alles klar.«
    Tait
verschwand auf dem Pfad nach hinten und flüsterte den Männern ihre
Instruktionen zu. Durch das Nachtsichtgerät verfolgte Driscoll, wie Tait und
die anderen drei sich den Hang hinaufarbeiteten, den Pfad verließen und
parallel zum Talboden von Felsblock zu Felsblock vorrückten.
    Zimmer war
nach vorn zu Driscoll gekommen. »Spricht die Stimme zu dir, Santa?«, fragte er.
    »Ja.«
    Eine
Viertelstunde verging. Im grünen, verwaschenen Bild des Nachtsichtgeräts hielt
Tait plötzlich an. Über Funk meldete er: »Boss, vor uns freie Sicht - eine
Lücke im Fels. Ich sehe eine Zeltspitze.«
    Das erklärt den nervösen Gomer, dachte Driscoll. Er weiß von dem Lager. »Lebenszeichen?«
    »Gedämpfte
Stimmen - fünf oder sechs.«
    »Alles
klar, haltet die Position.«
    Fünfzig
Meter rechts vor ihnen im Tal leuchteten Scheinwerfer auf. Driscoll sah einen
UAZ-469-Jeep um die Ecke schleudern und auf sie zurasen. Die von den Sowjets in
Afghanistan zurückgelassenen UAZ waren bei den verschiedenen bösen Jungs unter
den Einheimischen besonders beliebt. Dieser hier war offen und mit einer
weiteren Hinterlassenschaft der Sowjetarmee ausgestattet, einem schweren
Maschinengewehr NSV 12,7 Millimeter. Dreizehn Schuss
pro Sekunde, 1500 Meter Reichweite, dachte Driscoll. Im selben Moment,
als er die Waffe erkannte, sah er auch schon das Mündungsfeuer. Geschosse
schlugen in Fels und Erdboden ein, schleuderten Gesteinssplitter und
Staubwolken hoch. Weiter vorn im Tal, auf der Klippe gegenüber von Tait und den
anderen, ebenfalls Mündungsfeuer. Petersons Gefangener begann auf Arabisch zu
schreien. Peterson verstand nichts, aber der Tonfall war unmissverständlich: Er
feuerte seine Landsleute an. Peterson schlug ihm den Kolben seiner M4 hinter
das Ohr, und er sank zusammen.
    Taits Team
eröffnete das Feuer, die M4 ratterten, das Echo hallte im Tal. Driscolls
restliches Team war in Deckung gegangen und nahm sich den UAZ vor, der zwanzig
Meter vor ihnen rutschend zum Stehen gekommen war, die Scheinwerfer auf die
Ranger gerichtet.
    »Tait, ein
paar Gewehrgranaten in diese Zelte!«, befahl Driscoll, duckte sich nach links
und ließ zwei kurze Feuerstöße auf den UAZ los.
    »Bin
dran!«, erwiderte Tait.
    Weiter
oben am Pfad hatte Barnes einen Winkel zwischen ein paar Felsblöcken gefunden
und das schwere Maschinengewehr des Trupps, eine M249, aufgebaut. Die Mündung
begann Feuer zu speien. Der UAZ setzte jetzt mit zersprungener
Windschutzscheibe zurück, das 12,7-mm-Maschinengewehr feuerte immer noch gegen
die Talwände.

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