Clancy, Tom
wie Titten aussehen sollten?«
»Heilige
Scheiße«, murmelte Jack.
Alle
anderen brachen in lautes Gelächter aus.
»Jack«,
prustete Dominic, »du kleiner Perversling ... Hätt' ich nie von dir gedacht
...«
Brian
musste noch eins drauf setzen: »Na, Jack, wie viel Weiber entpixelst du denn so
in deiner Freizeit?«
Noch mehr
Gelächter.
»Sehr
komisch«, knurrte Jack.
Als das
Gelächter wieder verstummte, sagte Hendley: »Okay, Leute, lassen wir Mr. Hefner
in Ruhe an seinen Bunnys weiterarbeiten. Super Leistung, Jack.«
Um 16.00 Uhr weckte Jack Clark und Chavez. »Auf die Bühne, Jungs.
In fünf Minuten im Besprechungsraum.«
Sie
schafften es in vier Minuten, beide bewaffnet mit einem Maxibecher Kaffee. Alle
anderen saßen bereits am Tisch: Hendley, Granger, Bell, Rounds, Dominic und
Mary Pat. Clark und Chavez setzten sich. Rounds leitete die Besprechung. Er
blätterte in der Zusammenfassung, die Biery ein paar Minuten zuvor
hochgeschickt hatte. Schließlich blickte er auf.
»Das
meiste ist alltäglicher Kleinkram, der uns wahrscheinlich nur ein bisschen
weiterhilft. Aber es gibt drei Dinge, die für das Gesamtbild wichtig sein
könnten.« Rounds nahm die Fernbedienung und zielte damit auf den
TV-Breitbildschirm. Sofort erschien die Innenseite eines Reisepasses. »So sah
unser Mann noch irgendwann in den letzten sechs bis neun Monaten aus.«
Am Tisch
herrschte gespannte Stille.
»Hat eine
gewisse Ähnlichkeit mit den paar Fotos, die wir schon von ihm hatten«, bemerkte
Bell.
Rounds
nickte. »Das hier ist ein gefälschter französischer Pass. Hervorragende
Qualität. Stempel, Einband, Fäden ... alles absolut perfekt gemacht. Auf Masuds
Festplatte fand sich der Hinweis, dass der Emir diesen Pass vor drei Monaten
benutzte. Von Peshawar nach Dushanbe in Tadschikistan, dann weiter nach
A§gabat, Wolgograd, dann St. Petersburg. Danach: nichts.«
»Masud hat
ihn also bis dorthin gebracht«, fügte Dominic hinzu.
»Kann aber
nicht sein endgültiges Ziel gewesen sein«, meinte Jack. »Vielleicht hat dort
ein anderer Logistiker übernommen?«
Clark
sagte: »Diese Reisen führten ungefähr in nordwestlicher Richtung. Wenn man in
dieser Richtung weiterdenkt, kommt man nach Finnland oder Schweden.«
»Schweden«,
warf Mary Pat sofort ein. »War da nicht was mit plastischer Chirurgie?«
»Kann
sein«, meinte Granger.
»Passt die
Sache mit Hlasek Air irgendwie dazu?«, überlegte Chavez.
»Auch das
könnte sein. Wenn Masud ihn nach St. Petersburg gebracht hat, bedeutet das,
dass er dort den französischen Pass gegen einen anderen austauschte. Aber wenn
er mit einem neuen Pass nach Schweden oder Finnland gereist wäre, hätte er
danach nirgendwo mehr einreisen können — jedenfalls nicht legal.«
»Erklären
Sie uns das genauer«, bat Hendley.
»Sein
altes Gesicht konnte er nicht für das neue Passfoto verwenden, und er konnte
sich auch nicht mit all den Bandagen fotografieren lassen. Also musste er stillsitzen,
bis alle Schwellungen und Verfärbungen im Gesicht verschwunden waren - erst dann konnte er sich einen neuen Pass beschaffen.«
»Gehen wir
noch mal einen Schritt zurück«, warf Jack ein. »Wer übernahm in St. Petersburg
die Logistik? Das ist die Frage, die wir uns stellen müssen.«
»Nadel im
Heuhaufen«, meinte Bell.
»Vielleicht
nicht«, mischte sich Mary Pat wieder ein. »Masud war ein Ex-ISI. Der URC wählte
ihn aus, weil er ein Profi war. In Russland würden sie dieselben Anforderungen
stellen. Wir suchen also vielleicht nach einem Ex-SVR- oder Ex-KGB-Mann.«
»Oder
GRU«, fügte Rounds hinzu. »Der militärische Geheimdienst.«
»Richtig.«
»Lässt
sich die Liste nicht verkürzen, Mary Pat?«, fragte Clark.
»Vielleicht.
Es geht um ziemlich spezialisiertes Fachwissen. Wahrscheinlich könnte das auch
jemand machen, der früher Leute illegal aus dem Land schleuste. Von denen
laufen allerdings noch sehr viele herum.«
»Und wie
viele von ihnen sind schon tot?«, fragte Jack. »Wir reden von St. Petersburg.
Und von den letzten vier Monaten. Wahrscheinlich hätten sie Masud schon viel
früher umgebracht, wenn er nicht abgetaucht wäre. Der Mann war für sie zum
Risiko geworden. Das würde doch auch für den russischen Logistiker zutreffen.«
»Guter
Gedankengang, Jack«, lobte Hendley. »Können Sie damit etwas anfangen, Mary
Pat?«
»Geben Sie
mir ein paar Stunden.«
Sie kam schon nach zwei Stunden wieder vom NCTC zurück. »War eigentlich
nicht mal besonders schwierig.
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