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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Apfelwein aus Spaß an der Freud über seinen Arm. Du bist wie Lilian Chatworth. Diese Frau liebt es, anderen Schmerzen zuzufügen. Hätte ich gewußt, daß du so bist wie sie… «
    Hier ballte Clarissa ihre Hand zur Faust und rammte sie in Raines Magen. Während er sie betroffen anblinzelte, zog sie das Messer aus der Scheide an ihrer Seite. »Erspart mir die Geschichte Eurer stupiden Familie«, brüllte sie und setzte ihm die Messerspitze auf den Bauch. »Ich werde Jocelin erklären, was ich tat und warum ich es tat; doch Euch eitlem, aufgeblasenem Großmaul schulde ich keine Erklärung. Ihr richtet und verdammt, ohne vorher die Tatsachen zu untersuchen. «
    Ungeduldig schob Raine ihren Arm zur Seite, um ihr das Messer zu entwenden, doch Clarissas Reflexe hatten sich in den letzten Wochen verbessert, und Raine war noch benommen von dem überstandenen Fieber. Die Schneide wetzte ihm den Handrücken auf, und sie hielten beide inne, um das Blut zu betrachten, das aus der Wunde quoll.
    »Du dürstest nach Blut, wie? « sagte Raine. »Nach meinem Blut oder dem meiner Freunde. Ich werde dir zeigen, wie das ist, wenn man Schmerzen verteilt. « Er griff nach ihr, doch sie wich ihm aus.
    Noch zweimal mußte er zupacken, ehe er sie hatte, und dann krampften sich seine Hände um ihre Schultern und schüttelten sie heftig. »Wie konntest du das tun? « forschte er. »Ich vertraute dir. Wie konntest du mich verraten? «
    Es war schwer für sie, ihn anzuhören, wo ihr doch der eigene Kopf vor Wut platzen wollte; doch endlich begann sie zu begreifen, was er ihr sagen wollte. Jocelin war in seiner Obhut, und er nahm seine Verantwortung sehr ernst.
    »Rosamund, Rosamund, Rosamund«, begann sie zu singen.
    Als er ihr endlich zuhörte, ließ er ihre Schultern los. »Sag es mir! « brüllte er ihr ins Gesicht.
    Ihr war ganz schlecht von der vielen Schüttelei. »Rosamund ist in Jocelin verliebt, und ich dachte, sie könne Constance ersetzen; jedoch nicht, wenn sie getrennt blieben. «
    Für Raine ergaben diese Worte keinen Sinn. Seine Finger spannten sich um ihre Schultern, und sie fragte sich, wie lange ihre Haut seinen Nägeln standhalten konnte. Rasch erzählte sie ihm die Geschichte von Joss und Constance, ließ aber den Namen Chatworth weg.
    Verblüfftes Schweigen war Raines Antwort darauf. »Du bist ein Kuppler? « krächzte er. »Du hast Jocelin verwundet wegen irgendeiner idiotischen Vorstellung von Liebe? «
    »Was würdet Ihr schon von Liebe wissen? « schnaubte sie. »Ihr wißt so wenig von Frauen, daß Ihr nicht einmal eine erkennt, wenn Ihr eine seht. «
    »Richtig«, konterte er rasch. »Wenn ich sehe, welcher hinterlistigen, heuchlerischen Mittel sich Frauen bedienen, bin ich ein Unschuldsengel. «
    »Nicht alle Frauen sind Heuchlerinnen. «
    »Nenne mir eine, die es nicht ist. «
    Sie lechzte danach, sich selbst zu nennen, konnte es jedoch nicht. »Rosamund«, stotterte sie. »Sie ist eine gute, liebenswürdige Person. «
    »Nicht, wenn sie solche Methoden benützt, um sich einen Mann zu angeln. «
    »Zu angeln! Wer möchte sich schon so etwas Abscheuliches wie einen Mann einfangen? «
    Sie unterbrach ihre Tirade, als sie das Funkeln in Raines Augen entdeckte. »Ihr wißt Bescheid«, keuchte sie. »Du weißt es! «
    Sie verlor nicht viel Zeit mit Spekulationen, ob sie die Wahrheit erraten hatte, sondern erhob sich vom Boden und ging mit geballten Fäusten auf ihn los. »Du«, begann sie wütend, doch Raine schlug die Arme um ihren schmächtigen Leib, drückte sie an sich und zog ihren Mund an seine Lippen. Er küßte sie hungrig, die eine Hand in ihrem Nacken, die andere um ihre Taille, während sie mit beiden Beinen in der Luft schwebte.
    »Denke daran, daß ich ein schwacher Mann bin«, flüsterte er, »und ein langer Tag auf dem Übungsfeld hat mir… «
    Clarissa biß ihm in die Schulter. »Wie lange hast du es gewußt? «
    »Nicht so lange, wie ich es gerne hätte. Warum hast du es mir nicht gleich gesagt? Ich verstehe ja, warum du dich als Junge verkleiden mußtest; doch ich hätte dein Geheimnis bewahrt. «
    Sie drückte ihr Gesicht an seinen Hals, an diese weiche, süß duftende Haut. »Ich kannte dich ja nicht. Oh, Raine, bist du wirklich, wahrhaftig so schwach? «
    Raines Lachen rüttelte durch ihren Körper, während er sie von sich weghielt und in die Luft warf. »Du hast den ersten Geschmack von Liebe bekommen und kannst nun nicht mehr davon lassen, nicht wahr? «
    »Es ist wie Musik«, sagte sie

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