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Clark Mary Higgins

Clark Mary Higgins

Titel: Clark Mary Higgins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schlaf Wohl Mein Sußes Kind
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Kleider für ganz spezielle Anlässe.
Neeve war sehr beliebt und angesehen. Vor ein paar Monaten
hatte sie Aufsehen erregt, als sie einen Designer fallenließ, der
Kinder in seinen Nähateliers beschäftigte. Neeve konnte eine
Kämpferin sein.
Er hatte Ginny auch nach Ethel Lambston gefragt, und sie hatte die Augen verdreht. »Bringen Sie mich bloß nicht auf dieses
Thema!«
Jack blieb gerade lange genug in seiner Wohnung, um sicher
zu sein, daß er keine Lust hatte, sich selber etwas zum Essen zu
machen. Er fand, daß eines der Nudelgerichte bei »Nicola« gerade das richtige für ihn wäre. Das Restaurant lag in der 84.
Straße zwischen Lexington und Third Avenue.
Es war ein guter Entschluß. Wie gewöhnlich warteten schon
verschiedene Leute auf einen Tisch, aber nachdem er einen
Drink an der Bar zu sich genommen hatte, klopfte ihm Lou, sein
bevorzugter Kellner, leicht auf die Schulter. »Ihr Tisch ist bereit,
Mr. Campbell.« Bei einer halben Flasche Valpolicella, einem
Salat aus Brunnenkresse und Endivien und bei einer Portion tagliatelle mit Meeresfrüchten konnte er sich endlich entspannen. Als er einen doppelten Espresso bestellte, bat er gleichzeitig um die Rechnung.
Beim Verlassen des Restaurants zuckte er die Achseln. Er hatte den ganzen Abend gewußt, daß er noch in die Madison Avenue hinübergehen und sich Neeves Boutique ansehen würde.
Wenige Minuten später stand er vor den geschmackvoll dekorierten Schaufenstern, während ein kühler Wind ihn daran erinnerte, daß es erst April war und das Wetter im Vorfrühling sehr
launisch sein konnte. Was er sah, gefiel ihm. Die ausgesprochen
weiblichen, weich fallenden Imprimé-Kleider mit den farblich
darauf abgestimmten Schirmen, die selbstbewußten Posen der
Kleiderpuppen, die fast arrogante Haltung ihrer Köpfe. Er war
überzeugt, daß sich in dieser Mischung aus Stärke und Sanftheit
Neeves Persönlichkeit ausdrückte.
Als er eingehend ein Schaufenster betrachtete, wußte er auf
einmal wieder, was Ethel zu ihm gesagt hatte, als sie ihn mit ihrem Buchvorschlag überfiel. Es war seinem Gedächtnis entfallen,
als er versucht hatte, es Neeve zu erzählen. »Es gibt Klatsch, es
gibt Aufregung, und es gibt die riesige Vielfalt der Mode«, hatte
Ethel ihm in ihrer hastigen, atemlosen Art mitgeteilt. »Um all das
geht’s in meinem Artikel. Doch nehmen wir einmal an, ich hätte
noch einiges mehr zu liefern. Eine Bombe. Dynamit!«
Da die Zeit für seine nächste Verabredung drängte, hatte Jack das
Gespräch beendet. »Schicken Sie mir einen detaillierten Buchplan.«
Ethel war hartnäckig und ließ sich nicht so leicht abschieben.
»Wieviel ist denn eine skandalöse Enthüllungsstory wert?«
Seine beinahe scherzhafte Antwort: »Wenn sie sensationell
genug ist, einen mittleren sechsstelligen Betrag.«
Jack blickte unverwandt auf die Schaufensterpuppen mit ihren
fröhlichen Schirmen. Dann wanderte sein Blick zu der elfenbein
und blau gestreiften Markise mit dem Schriftzug »Neeve’s Boutique«. Morgen wollte er Neeve anrufen und ihr genau erzählen,
was Ethel gesagt hatte.
Von neuem verspürte er das Bedürfnis, durch Bewegung eine
undefinierbare innere Unruhe loszuwerden. Er wandte sich zum
Gehen. Als er die Madison Avenue hinunterging, dachte er: Ich
such doch nur nach einem Vorwand. Warum bitte ich sie nicht
einfach, mit mir auszugehen?
In diesem Augenblick wurde ihm der Grund seiner Unruhe
klar. Er wollte auf keinen Fall zu hören bekommen, daß Neeve
an jemand anders gebunden war.
    Donnerstags war Kitty Conway sehr beschäftigt. Von neun bis
zwölf Uhr vormittags fuhr sie mit alten Leuten zum Arzt. Am
Nachmittag half sie unentgeltlich in der kleinen Verkaufsboutique des Garden-State-Museums. Beide Tätigkeiten gaben ihr
das Gefühl, etwas Nützliches zu tun.
    Vor vielen Jahren hatte sie im College Anthropologie studiert,
mit der vagen Vorstellung, vielleicht eine zweite Margaret Mead
zu werden. Dann war sie Mike begegnet. Während sie an diesem
Donnerstag gerade einer Siebzehnjährigen half, die Kopie eines
ägyptischen Halsschmucks auszuwählen, kam ihr der Gedanke,
daß sie sich für den kommenden Sommer eigentlich für eine
anthropologische Studienreise anmelden könnte. Es war eine
vielversprechende Aussicht.
    Auf der Heimfahrt an diesem Aprilabend spürte Kitty, daß sie
von ruheloser Ungeduld ergriffen wurde. Höchste Zeit, daß sie
wieder ihr Leben lebte. Sie bog von der Lincoln Avenue ab und
lächelte, als sie

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