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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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bestraft.« Sie sprach humorvoll und hatte durchaus die Absicht, den Händler für den Verlust seiner Waren zu entschädigen. Unterdessen zog sie den Mantel hoch, um den geschorenen Kopf zu verbergen, doch Moselle nahm sofort sein Seidentuch vom Hals ab und reichte es ihr, und damit war der Sittsamkeit Genüge getan. Dann machte sie sich daran, die große Rüstung abzulegen. Sie ging zu den Reitern und reichte Moselle das Schwert.
    »Gebt dies von dem wilden Mann meinem Bruder«, sagte sie. »Es gehörte dem Wikingerkönig.«
    Moselle zeigte sich beeindruckt. »Er war ein starker Mann«, sagte er.
    Sindre lag inzwischen am Boden und atmete kaum noch. Fiebras, der eine große Zange mit langen Griffbacken aus der Satteltasche geholt hatte, kniete neben dem Wolfsmann nieder.
    »Er wird es nicht mehr lange machen, Edelfrau«, bemerkte der Franke. »Das Beste ist wohl, den Pfeil drinnen zu lassen, damit er in Frieden sterben kann.«
    »Könnte er denn überleben, wenn der Pfeil herausgezogen wird?«
    »Das weiß niemand genau, aber möglich ist es«, antwortete Fiebras.
    »Dann zieht ihn heraus.«
    Fiebras trug seinen Gefährten auf, ein Feuer zu entfachen, ging zum Fluss und rupfte einen Schilfhalm aus, den er mit einem Messer zerteilte. Die Stücke legte er sich in die Kappe und kehrte damit zu dem Wolfsmann zurück. Die anderen Männer hatten Sindre bereits mit einem Seil die Arme und Beine gefesselt. Zusätzlich hielten ihn die beiden größten fränkischen Ritter fest. Einer legte sich über die Beine, der andere auf die Brust.
    »Warum tut ihr das alles?«, fragte Aelis.
    »Möglicherweise muss ich am Schaft des Pfeils vorbeigreifen und die Widerhaken zerstören«, sagte Fiebras. »Das wird ihm nicht gefallen, aber es ist der richtige Moment, denn die Wunde eitert stark.«
    »Ist das ein gutes Zeichen?«
    »Unsere Ärzte behaupten es. Die Araber sehen das anders.«
    »Und Ihr?«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Fiebras näherte sich dem Wolfsmann. Aelis konnte erkennen, dass dessen Augen glasig waren. Er schwitzte stark.
    »Haltet ihn fest«, sagte Fiebras.
    Er schob das gespaltene Stück Schilf in die Wunde, bis es sich um den Schaft des Pfeils legte. Der Wolfsmann bäumte sich auf, doch die Männer hielten ihn fest.
    »Was macht Ihr da?«
    Fiebras unterdrückte seine Gereiztheit. Immerhin war es die Schwester seines Herrn, die ihm diese Fragen stellte.
    »Ich bedecke die Pfeilspitze. Wenn wir das Fleisch zur Seite schieben können, bekommen wir sie vielleicht heraus. Das Schilf sorgt dafür, dass die Spitze nicht noch mehr Schaden anrichtet.« Er zog sachte an dem Schaft, worauf Sindre sich wand. »Haltet ihn ruhig«, sagte Fiebras. »Sonst wird es für ihn nur noch schlimmer.«
    Er versuchte es noch einmal. Dieses Mal dachte Aelis, Sindre werde die beiden Männer sogar abwerfen. Zwei weitere Franken kamen und hielten ihn nieder.
    »Der ist stark«, sagte der Dicke, der auf den Beinen lag.
    »Habt ihr keinen Wein für ihn?«, fragte Leshii. »In meinem Land geben wir den Verletzten Wein, ehe wir so etwas versuchen.«
    »Wein ist für Franken, nicht für Fremde«, erwiderte Fiebras. Er zog wieder am Pfeil, und Sindre schrie auf. »Nein«, sagte er. »Er sitzt fest.« Er zog das blutige Stück Schilf heraus und warf es weg. »Seid Ihr sicher, dass er das durchmachen soll, Edelfrau?«
    »Wenn er überleben kann, dann soll er leben.«
    Fiebras nahm die Zange. Sie war lang, und die Spitze war wie ein Entenschnabel geformt. »Die hat mein Vater vor zwanzig Jahren von einem Araber gekauft. Es ist das beste Werkzeug für diese Arbeit. Malger, erhitzt etwas Öl.«
    Ein stämmiger Franke goss aus einer Flasche ein wenig Öl in eine Pfanne und hielt sie über das Feuer, das sie entfacht hatten.
    »Und jetzt haltet ihn so fest ihr könnt«, sagte Fiebras.
    Die Männer drückten Sindre nieder, während Fiebras die Zange in die Wunde einführte. Sindre war im Delirium und rief etwas auf Norwegisch, das nicht einmal Leshii verstand.
    Fiebras bugsierte die Zange um die Pfeilspitze. Sindre verlor das Bewusstsein, worauf der stämmige Franke »Dem Herrn sei Dank dafür« murmelte und die Beine des Wolfsmanns losließ. Der stärkste Mann, den sie hatten – er war ein wahres Ungetüm und trug einen gelben Rock – , drückte so fest er konnte die Zange zusammen. Fiebras rief nach dem Öl und übernahm wieder. Während er den Pfeil herauszog, gossen sie das Öl in die Wunde.
    Aelis mochte nicht zusehen und wandte sich ab. In

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