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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Eindruck. Er begriff nur, dass sie ihn hasste, und fühlte sich verpflichtet, ihr zu folgen, wohin auch immer sie ging.

42
    Das zerstörte Land
    A elis musste vorsichtig sein, während sie nach Norden ritt. Sie musste ein Boot finden und flussabwärts zur Küste gelangen, um sich von dort aus nach Osten zu wenden. Ihre einzige Hoffnung war, dass der Wolfsmann die Wahrheit gesagt hatte. Sie musste es einfach glauben. Zweimal hatte er sich für sie geopfert und war inzwischen vielleicht schon tot. In ihm konnte sie nichts Unaufrichtiges spüren, ganz im Gegensatz zu dem kleinen Mann, der neben ihr ritt.
    Natürlich ließ sie Vorsicht walten. Leshii durfte nachts nicht in ihrer Nähe schlafen, sondern musste die Pferde bewachen, während sie sich ein Versteck suchte. Wenn er sie nicht fand, dann konnte er sie auch nicht töten, ganz egal, wie viele Raben kamen und ihn um den Verstand brachten. Ein größeres Problem war es, ein Boot zu finden. Sie mussten eines kaufen und allein reisen. Ihr seltsames Verhalten konnte sie niemandem erklären, und sie konnte nicht zusammen mit Händlern oder Pilgern lagern, auf die sie vielleicht stoßen mochten.
    Glücklicherweise fiel Leshii eine Lösung ein. Er machte mit einer am Fluss wohnenden Familie aus, ihr Boot zum Meer zu nehmen. Da für die Pferde kein Platz war, verkaufte er sie zu einem, wie er immer wieder betonte, unverschämt niedrigen Preis. Das Problem bestand darin, dass es nur einen einzigen Käufer gab. Er lebte eine Tagesreise entfernt und besaß nur wenige Denier. Sie mussten nehmen, was er hatte, oder es bleiben lassen. Der Mann wollte das Maultier nicht, und Leshii war schon drauf und dran, das Tier einfach freizulassen, damit es behalten mochte, wer es fand. Schließlich bugsierte er es doch noch an Bord, und nach ein wenig Schmeichelei legte es sich tatsächlich nieder. Ein Knabe und seine beiden Onkel folgten in einem anderen Boot. Sie würden das erste Boot zurückführen, wenn sie das Meer erreicht hatten. Die Männer waren Fischer und keine Bauern, deshalb hatten sie im Frühling nicht viel mit der Aussaat zu tun und nahmen die Bezahlung gern an.
    Leshii erklärte, Aelis sei ein junger Mönch, der nach Osten reisen und sich auf ein Leben als Einsiedler vorbereiten wolle. Man müsse ihn in der Nacht in Ruhe lassen, damit er allein beten könne. Die Fischer waren keine neugierigen Leute und stellten keine Fragen, auch wenn sie argwöhnisch das Schwert betrachteten, das Aelis an der Hüfte trug.
    Das Wetter schlug um, während sie nach Norden reisten. In eisengrauen Wolken flammte hier und dort das Sonnenlicht auf, dann zogen sie ab, und ein klarer, kalter Tag mit blauem Himmel begann. Das Schmelzwasser war abgeflossen, und der Fluss strömte langsamer dahin, aber immer noch rasch genug, um sie mit ordentlicher Geschwindigkeit zu ihrem Ziel zu tragen.
    In den Mantel gehüllt, hockte Aelis im Boot. Inzwischen war ihr bewusst geworden, wie sehr sich ihr Leben seit der Flucht aus Paris verändert hatte. Sie wiegte sich hin und her und bibberte nicht nur vor Kälte.
    Der Fluss wurde schmaler und wieder breiter, verlief gekrümmt und gerade. Sie kamen durch kleinere und größere Siedlungen, wo neugierige Dörfler am Ufer standen und ihnen nachblickten. Viele Einwohner wirkten sehr arm, die Kleidung war zerfetzt und zerrissen, einigen fehlten Gliedmaßen, oder sie stützten sich auf ihre Gefährten. Auch die Häuser waren mehr als bescheiden. Sie waren wacklig, es gab auch viele ausgebrannte Gerippe. Die Nordmänner waren hier gewesen und hatten das Land zerstört. Warum hat König Karl die Wikinger zu kaufen versucht? , wunderte sie sich. Er hätte sie vertreiben sollen.
    Leshii war verwirrt. »Auf diesem Fluss gibt es doch viele Händler. Ich frage mich, warum sie uns anstarren, als hätten wir so viele Köpfe wie Svantovit.«
    »Wer ist Svantovit?«
    »Ein Pferdegott meines Volkes. Er hat vier Köpfe, wird allerdings nicht mehr angebetet. Helgi verabscheut Pferde und kämpft lieber zu Fuß. Er will nicht, dass in seinem Land Tiere angebetet werden.«
    »Was weißt du über Helgi?«
    »Er ist ein Wikinger, stammt aber nicht aus der gleichen Gegend wie jene, die deinen Bruder belagern.«
    »Wie viele hat er abgeschlachtet, um die Krone zu ergattern?«
    »Niemanden. Seine Vorfahren haben Ladoga erobert, dann haben wir sie bezwungen und unseren eigenen König eingesetzt oder sogar mehrere. Unser Volk ist leider sehr zerstritten, Edelfrau. Es gibt viele

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