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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Hrafn.«
    »Wo ist die Edelfrau?«
    »Verschleppt. Sie reist nach Osten, nach Ladoga.«
    »Auf dieser Straße?«
    »Über das Meer, auf der Straße der Wale.«
    »Dann bleibt uns nur noch wenig Zeit. Meine Schwester hat ihr eine Falle gestellt. Wenn dies keinen Erfolg hat, müssen wir sie in Ladoga fassen. Das Ende ist nahe.«
    »Was für ein Ende?«
    »Der Wolf kommt, und er will töten. Die Edelfrau, den König Helgi, mich und meine Schwester, wahrscheinlich auch dich und jeden anderen, der sich gegen ihn erhebt. Ladoga wird fallen, und wer weiß, was sonst noch alles geschieht. Die Edelfrau muss sterben, denn sie ist es, die den Wolf zu dem Gott führt.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, gestand Leshii.
    »Odin kommt. Der Totengott. Er kommt auf die Erde und sucht den Tod. Wir müssen das verhindern. Der Gott muss leben.«
    »Ich dachte, du bist sein Diener.«
    »Manchmal dienen wir ihm am besten, indem wir uns ihm widersetzen. Der Wille des Gottes ist eine vertrackte Angelegenheit. Möglicherweise ist Helgi die Verkörperung des Gottes, aber er weiß es nicht unbedingt selbst. Die Visionen meiner Schwester sind nicht klar. Wenn er Odin ist, müssen wir ihn vor der Edelfrau beschützen, die den Wolf ruft, obwohl Helgi selbst die Edelfrau zu sich holen lässt. Gerade dies aber könnte darauf hindeuten, dass er die Verkörperung des Allvaters ist. Der Gott wird erscheinen und sein Schicksal erleiden, wenn wir es nicht verhindern.«
    Leshii konnte ihm nicht ganz folgen. »Ich wünschte, mein Gott käme auch«, sagte er. »Am liebsten mit einem schönen Topf voller Geld.«
    Der Rabe sah ihn an, anscheinend war er sehr nervös.
    »Möglicherweise brauche ich in Ladoga deine Hilfe, wenn die Edelfrau dorthin gelangt«, gestand Hugin.
    »Willst mich bis Ladoga beschützen? Es ist ein weiter Weg.«
    »Ich kann dich begleiten, aber ich brauche deine Hilfe, um Zugang zu dem Prinzen zu bekommen. Du bist doch sein Diener, oder? Ebenso, wie es dieser Wolfsmann war?«
    »Ich bin sein Untertan, aber die Stadt ist ein Handelsplatz. Du kannst sie jederzeit betreten. Du siehst nicht aus wie ein Mann, der sich aufhalten lässt, wenn er irgendwo hingehen will.«
    »Der Prinz wird sie beschützen und alle Angriffe abzuwehren suchen. So viel hat meine Schwester vorhergesehen. Aber niemand wird einen Verdacht gegen dich hegen. Du kannst sie finden und mir sagen, wo sie ist.«
    »Deine Magie scheint schwach zu sein. Lassen dich deine Weissagungen im Stich?«
    »Wir bewegen uns nun im Reich der Götter, wo man das Wissen nicht so leicht gewinnen kann.« Er deutete auf sein Gesicht.
    »Warum sollte ich für dich mein Leben aufs Spiel setzen?«
    »Ich könnte dich auch gleich an Ort und Stelle töten.«
    »Wie soll ich dir dann dienen? Du musst mir die Abmachung schon etwas schmackhaft machen, Rabe.« Leshii staunte über seine eigene Kühnheit, doch sein Händlerinstinkt sagte ihm, dass er in der stärkeren Verhandlungsposition war.
    »Hier.« Der Rabe zog eine mit Rubinen geschmückte goldene Halskette aus seinem Packen. »Die gehört dir. Außerdem habe ich noch einmal hundert Dirham dabei.«
    Leshii nahm das Schmuckstück. Es war schön, so etwas hatte er noch nie gesehen. Zwei umeinander gewundene goldene Stränge, an denen dunkelrote Steine baumelten. Es war gut und gern zweitausend Dirham wert.
    »Behalte es«, sagte der Rabe.
    »Hast du denn keine Angst, ich könnte meinen Teil der Abmachung nicht einhalten?«
    »Du wirst sie einhalten«, erklärte der Rabe, und Leshii wusste, dass er es tun würde, weil ihm sein Leben lieb war.
    Leshii überschlug es rasch im Kopf. Das Geld reichte aus für zehn Jahre des Ruhestandes, oder vielleicht sogar für zwanzig, wenn er es mit den Tänzerinnen und dem erlesenem Wein langsam anging, wozu er andererseits aber keine große Lust hatte. Das Glück hielt an dieser Stelle nicht einmal inne. Dieses verrückte Wesen war gewiss kein Diener des Mithras, wie die Römer ihn genannt hätten. Offensichtlich verstand er nicht viel von Geld. Vielleicht war bei ihm sogar noch mehr zu holen. Leshii musste natürlich Helgi aus dem Weg gehen und vielleicht in Byzanz leben, aber ein Lebensabend im Wohlstand in der wundervollsten Stadt der Welt war nichts, wovor er sich hätte fürchten müssen.
    Im Stillen dankte Leshii Perun und schürzte die Lippen, als müsste er nachdenken.
    »Nun ja«, sagte er, »dann will ich mal sehen, was ich tun kann.«

51
    Freunde und Feinde
    A elis ging zum Heck des

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