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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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alles zerstörende Woge fuhr die Kavallerie zwischen die Wikinger. Einige versuchten zu kämpfen und wurden von Lanzen aufgespießt, einige rannten weg und wurden von den rasenden Pferden niedergetrampelt.
    Aelis musste zusehen, wie die Männer niedergemäht, zerschmettert und zermalmt wurden.
    Bei dem Zusammenprall entstand ein schrecklicher Lärm wie von dem Hammer, der ein Stück Fleisch weich klopft, nur um ein Vielfaches verstärkt. Es war ein Zerstörungswerk, kein Krieg. Die Ritter arbeiteten gut zusammen. Auch nach dem ersten stürmischen Vorstoß ritten sie immer zu zweit oder zu dritt. Jeder Wikinger, der sich ihnen entgegenstellte, musste gleich mehreren Lanzen und den Hufen mehrerer Pferde ausweichen. Nur wenige blieben und kämpften. Die meisten rannten weg, suchten Deckung oder verstreuten sich wie die Mäuse vor der Sense im Feld.
    Dann erreichten die Pferde Aelis. Sie war starr vor Angst. Im Sand spürte sie die Erschütterungen der Hufe, ein dumpfes Trommeln, das beinahe schon ausreichte, um sie zu Boden zu werfen. Sie sah die verzerrten Gesichter der Pferde, die Lippen zurückgezogen, die Zähne gebleckt, die Augen weit aufgerissen, und hörte die irren Schreie der Reiter. Dann stürzte sie und trieb im Wasser.
    »Zum Boot! Lauf!«, kreischte Ofaeti.
    Er hatte sie im letzten Moment weggerissen und in eine tiefe Pfütze im Sand gezogen. Sie stand auf.
    Die Franken nahmen die Pferde herum und griffen abermals an. Ofaeti hielt sie am Hemd fest und trieb sie zum schützenden Langschiff. Dann verlor er sie, und sie stürzte wieder ins Wasser. Als sie aufblickte, sah sie Moselle, der gerade einem Wikinger die Lanze in die Brust jagte. Das Querstück zerbrach, und die Waffe durchbohrte das Opfer nicht in gerader Linie. Moselle ließ sie fallen, zog das Schwert und köpfte den fliehenden Gegner. Dann riss er sein Reittier herum, gackerte vor Entzücken und stürzte sich erneut in den Kampf.
    Nicht mehr als zehn Schritte entfernt hatte ein Reiter angehalten. Drei Wikinger umringten ihn. Einer war links, wo der Schwertarm des Reiters ihn nicht treffen konnte, und sprang ihn mit gezücktem Messer an. Auf einmal war er nicht mehr da. Ein zweiter Reiter war im Galopp gekommen und hatte mit der Lanzenspitze den Kopf des Wikingers abgerissen, als hätte er ein Ziel auf dem Übungsplatz aufgespießt. Im Handumdrehen waren auch die beiden anderen Wikinger tot, auf ganz ähnliche Weise von herbeirasenden Reitern ausgeschaltet.
    Einige Wikinger vermochten zu fliehen, zehn erreichten ein Langschiff und stießen es aufs Meer hinaus. Fünf andere stiegen die Dünen zum Kloster hinauf.
    »Sind das deine Leute?«, fragte Ofaeti. Sie kauerten in dem am Strand liegenden Langschiff.
    »Ja.«
    Sie sah ihm an, was er dachte. Er würde sie bedrohen, ihr einen Eid abnötigen und ihr erklären, er werde ihr gleich an Ort und Stelle den Hals abschneiden, wenn sie nicht schwor, ihn und seine Krieger zu schützen. Dann sah sie, wie er die Idee verwarf. Es war sowieso nutzlos. »Kannst du uns retten?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Ich habe dich hergebracht. Du hättest unter ihren Lanzen sterben können, wenn ich nicht gewesen wäre.«
    »Ich kann euch nicht retten.«
    Ofaeti nickte. »Dann greifen wir an, Männer. Lieber im Kampf fallen, als hier zu kauern wie die Spitzmäuse, wenn der Habicht kreist.«
    Aelis blickte zum Kloster. Die eiskalte Luft und das Schimmern wie von Hagel im Mondlicht, das sie schon vor der Landung bemerkt hatte, war wieder da. Sie sagte einen Namen: »Munin.« Nichts hatte sich verändert. Immer noch waren schreckliche Mächte hinter ihr her, immer noch griffen unsichtbare und gefährliche Feinde nach ihr. Sie musste zu Helgi. Der Wolfsmann war bei dem Versuch gestorben, sie zu dem Propheten zu bringen.
    Sie blickte Ofaeti an. »Bringt ihr mich zu Helgi?«
    »Sofern er Lösegeld bezahlt, ist er mir so recht wie jeder andere König.«
    »Ist das ein Ja?«
    »Ich schwöre es, wenn du uns rettest.«
    Sie nickte. Die Schlacht war vorbei, Gelächter wurde laut. Zwei fränkische Ritter jagten einen Wikinger am Strand hin und her. Der Mann hatte keine Waffe mehr, und die Reiter schnitten ihm immer wieder den Weg ab, schlugen ihn mit flachem Schwert und zwangen ihn ständig, die Richtung zu wechseln.
    Ein Reiter kam zu dem Boot und spähte hinein.
    »Moselle, ich bin es, Edelfrau Aelis. Ich bin es. Senkt das Schwert.«
    »Edelfrau, Ihr seid wirklich schwer zu finden. Irgendwo an der Somme haben wir Euch aus den Augen

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