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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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ihnen nach: »Kenne ich euch, Brüder? Ihr seid keine Dänen und steht nicht auf unserer Seite. Wohin wollt ihr mit der Edelfrau?«
    Alle starrten Ofaeti an. Er zog das Schwert.
    »Ich bin Thiörek, genannt Ofaeti, Sohn des Thetmar, Kriegsherr der Horda. Ich habe gut gelebt und viele Schlachten geschlagen, aber ich glaube, jetzt ist meine Zeit vorüber. Kommt schon, Burschen, tretet vor, damit wir uns gegenseitig in Allvaters Halle befördern.«
    »Thiörek? Was tust du hier?«
    Giukis Entsetzen war beinahe körperlich spürbar. Aelis nahm an, der dicke Mann galt als berühmter Krieger.
    »Schiffe stehlen, das Gleiche wie du«, gab Ofaeti zurück.
    »Und außerdem stiehlst du unsere Geisel«, sagte ein anderer Mann.
    »Das Mädchen ist als Wergeld versprochen«, warf Giuki ein. »Du darfst sie nicht nehmen.«
    »Trotzdem nehme ich sie«, erwiderte Ofaeti. »Aber vielleicht bist du eifersüchtig auf deine toten Freunde hier am Strand und möchtest ihnen bald in die Hallen der Toten folgen. Tritt nur vor. Der Allvater hat auch für dich einen Platz auf der Bank und einen Krug Met.«
    Ofaeti hatte drei Männer bei sich. Am Strand standen sechzig oder gar hundert Gegner. Sie waren erschöpft vom Kampf, viele Schwerter waren verbogen, viele Speere zerbrochen, viele Schilde geborsten. Dennoch waren es zu viele, um sich ihnen zu widersetzen.
    »Und ob wir kommen«, drohte Giuki. »Was sage ich euch, Dänen? Wir sind Brüder. Kaum haben wir darüber gesprochen, schon geben uns die Götter einen Grund, zusammen zu kämpfen.«
    Die Wikinger griffen nicht im Laufschritt an. Während des Kampfes hatten sie sich auf dem breiten Strand verteilt, und einige hatten sich sogar gesetzt, um den Verhandlungen ihrer Anführer zuzuhören. Jetzt standen alle auf, nahmen ihre Waffen oder deren Überreste an sich und marschierten zielstrebig auf Ofaeti und Aelis los.
    »Du gehörst der vala , Mädchen. Der Seherin. Du kannst nicht weglaufen«, sagte jemand.
    Aelis dachte daran, genau dies zu tun, doch es wäre vergeblich gewesen. Der Strand war zu lang, und die Wikinger waren vielleicht müde, würden sie aber früher oder später gewiss einholen. Die nächste Deckung boten das fünfhundert Schritte entfernte Kloster oder eine Baumlinie auf der Landzunge, die viermal so weit entfernt war. Der Weg ins Kloster war blockiert, und sie wusste nicht einmal, ob es einen Fluchtweg aus den Niederungen gab, wenn sie zu den Bäumen lief. Etwa zweihundert Schritte hinter Giuki erhoben sich Dünen, doch sie konnte nicht mitten durch die Reihen der Wikinger laufen.
    Die Wikinger bemerkten es zunächst nicht, aber Aelis hörte plötzlich den Ruf eines Pferdes. Sie erkannte die Stimme, obwohl das Tier noch weit entfernt war.
    »Tötet die Diebe«, sagte ein Däne gerade.
    »Dies sind die Schweinehunde, die im Kloster herumgeschlichen sind und unsere Männer ermordet haben«, fügte ein anderer hinzu.
    »Das war ich nicht«, erwiderte Ofaeti, »aber komm nur. Ich töte dich auch ohne Herumschleichen. Hol dir lieber vorher ein anderes Schwert. Deines hat ein paar üble Scharten abbekommen, Bursche.« Ofaeti und die drei Berserker an seiner Seite zogen die Waffen. »Kommt schon, Burschen. Ihr dürft mir im Nachleben den ersten Trunk kredenzen, denn dorthin werden wir heute Abend alle überwechseln.«
    Aelis’ Blick wanderte zu den zweihundert Schritt entfernten dunklen Dünen. Zuerst hielt sie es nur für ein Spiel des Mondlichts im Sand, als eine Welle durch die Dünen zu laufen schien. Dann wieherte das Pferd erneut, und es gab ein Donnergrollen, als würden viele Trommeln gerührt. Halblaut sprach sie ein Wort: »Moselle.« In diesem Augenblick setzten die Franken auf dem harten glatten Sand zum Angriff an.

52
    Der Angriff
    D ie Männer gerieten in Panik und konnten nicht mehr klar denken. Am einfachsten wäre es gewesen, zum Wasser zu laufen und mit den Booten zu fliehen, denn im Meer waren sie vor dem Angriff am besten geschützt. Doch sie schwärmten auf dem Strand aus, waren immer noch vom Kampf erschöpft und konnten nicht recht akzeptieren, dass ihnen schon wieder eine Schlacht bevorstand.
    Einige rannten tatsächlich zu den Booten, einige andere in die Dünen oder zum Kloster, einige drehten sich um und stellten sich dem Feind.
    »Zusammen. Die Schilde zusammen! Die Stellung halten!«, rief Giuki. Es nützte nichts. Die Ritter waren zu schnell. Im gestreckten Galopp kamen sie über den harten Sand heran, die Lanzen nach vorn ausgerichtet. Wie eine

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