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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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also bin ich sicher.«
    »Die Götter mögen es nicht, wenn ein Mensch so redet«, warnte Aelis ihn. »Sie könnten es als Herausforderung ansehen.«
    Helgi verstand nicht viel von dem, was sie sagte, fing aber durchaus das Gefühl dahinter auf. Er schürzte die Lippen. »Bist eine gute Frau«, sagte er. »Tut mir leid. Ist der einzige Weg.«
    Aelis wandte sich ab, um ihm zu zeigen, dass es unter ihrer Würde war, weiter mit ihm zu debattieren. Sie ging zur Leiter und stieg hinab. Die Männer zogen die Leiter hoch und ließen die Körbe zu ihr hinab. Über sich sah sie nur noch einen grauen Lichtfleck. Helgi blickte noch einmal hinab.
    »Stollen sind weiter unten wärmer«, sagte Helgi. »Wirst leben, verspreche ich dir. Bist hier, um zu leben, nicht zu sterben.«
    Unten am Fluss heulte ein Wolf.
    »Und du wirst sehr bald sterben«, erwiderte Aelis. »Mein Versprechen gilt so wie deines.«
    Helgi wandte sich an die Krieger. »Wer bin ich?«
    »Helgi der Prophet!«, riefen sie aus einem Munde.
    »Was ist Helgis Schicksal?«
    »Von einem Pferd getötet werden!«
    »Wie viele Pferde besitzt Helgi?«
    »Keines.«
    »Wer kann sich dann gegen ihn stellen?«
    »Kein Mann vermag es!«
    »Wer kann sich ihm entgegenstellen?«
    »Kein Mann vermag es!«
    Unten am Fluss, jenseits der Stadt, ertönte ein lautes Krachen, dann waren Rufe zu hören. Leshii sah sich um. Helgis Männer hatten seine Freunde gefunden.
    »Wer kann sich ihm entgegenstellen?« Helgi hatte das Schwert gezogen und schwenkte es über sich in der Luft.
    »Kein Mann vermag es!«
    Die druzhina jubelten und heulten und trommelten auf die Schilde.
    Leshii trat hinter den khagan . Er zog das Messer, mit dem er früher Seide und schließlich Aelis’ Haar geschnitten hatte, aus dem Gürtel und trieb es Helgi in den Rücken.
    »Ich bin dein Maultier, khagan. So nennen mich die Männer«, erklärte er. »In Wahrheit bin ich aber nur ein kleiner Mann, den Könige und Helden nicht beachten.«
    Helgi griff sich in den Rücken und packte das Messer, konnte es jedoch nicht herausziehen.
    »Sváva.« Helgi wollte noch mehr sagen, brachte aber kein Wort mehr heraus. Einen Schritt tat er, bis er stolperte und in den Schacht stürzte.
    Dann machten die druzhina Leshii nieder.

74
    Der tapfere Dicke
    O faeti und Hugin saßen bei den Wächtern an der Kohlenpfanne.
    »Das ist ein komisches Schiff«, bemerkte Ofaeti. »Ein Schiff ohne Ruderer, aber auf den Brettern ist jede Menge Blut festgefroren.«
    Hugin starrte in den Nebel. Die Flussufer waren kaum mehr als Schatten, und auf der fernen Seite war noch ein weiterer Schemen zu erkennen. Kein Fels, er war ganz sicher. Er schnüffelte und roch es endlich. Ein Wolf.
    »Da draußen ist etwas«, sagte er. »Ein Wolf.«
    »Wo?«
    Der Rabe deutete hinüber, und drüben ertönte ein Heulen, das in dem undurchdringlichen Dunst gespenstisch klang.
    »Unser Freund, der Wolf?«
    »Ich glaube schon«, sagte Hugin.
    »Dann haben wir Glück, dass wir ihn so schnell gefunden haben. Wir können ihn töten und heimkehren.«
    Auf dem Eis bewegte sich etwas – schwarze Schatten, Gespenster im Nebel. Aber es waren keine Gespenster, sondern Bewaffnete. Zwanzig Schritte vor dem Schiff waren die druzhina gut zu erkennen. Sie waren furchtbare Krieger, riesige Gestalten in ihren Pelzen, der Atem strömte aus ihnen heraus, als seien sie selbst Geschöpfe des Nebels. Schweigend bauten sie sich in einer Reihe vor dem Schiff auf und betrachteten die Männer an der Kohlenpfanne. Der Rabe zog blitzschnell das Schwert, und die beiden Wächter starben.
    »Es ist wohl zu spät, sich Gedanken über das zu machen, was da draußen ist«, meinte Ofaeti, als er die Toten betrachtete. Dann starrte er in den Nebel. Nach wie vor konnte man nicht einmal so weit blicken, wie man einen Stein werfen konnte. Natürlich konnte er fliehen und in dem Dunst verschwinden. Vielleicht. Aber wahrscheinlich würden sie ihn niederringen, ehe er sich in Sicherheit bringen konnte. Ganz im Gegensatz zu dem Raben, der so leichtfüßig lief. Außerdem war er nicht zum Angsthasen erzogen worden. Weglaufen, das war nichts für Thiörek, genannt Ofaeti, Sohn des Thetmar, Stammhalter des Thetleif. Er sprang ins Schiff und zog das Schwert.
    Der Rabe warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Lauf, wenn du musst«, sagte Ofaeti, »aber erzähle meine Geschichte. Erzähle, wie der tapfere Dicke in Aldeigjuborg gegen eine Überzahl gekämpft und ein paar Frauen zu Witwen gemacht hat, ehe er

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