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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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fiel.«
    »Lauf mit mir. Wir erreichen vor ihnen das Ufer, und dann kannst du meine Geschichte erzählen.«
    »Soll ich auf den Ruhm verzichten? Such dir einen anderen Skalden, der deine Lieder singt, Krähenbalg.« Grinsend hob Ofaeti das Schwert. Die Krieger näherten sich gemächlich. Sie hatten sich Schnüre um die Stiefel gebunden und kamen in dem Schnee, der auf dem Eis lag, gut voran.
    »Gleich sind sie da. Nur Mut.« Der Rabe streckte die Hand über das Dollbord. Ofaeti schlug ein. »Erzähle meine Geschichte«, sagte er. Hugin nickte und war sofort verschwunden, ein schwarzer Fleck, der sich im grauen Nebel rasch verlor.
    Ofaeti wandte sich an die druzhina . »Nun, meine Eisjungfern, wer von euch tritt im Einzelkampf hier auf dem Schiff gegen mich an? Was haltet ihr davon, mir euren besten Mann zu schicken, und wenn ich ihn töte, klopft ihr mir auf die Schulter und lasst mich nach Hause gehen?«
    Ofaeti lockerte die verkrampfte Hand, mit der er die Streitaxt hielt. Er dachte an den Sieg, den er auf dem Boot errungen hatte, nachdem der Händler die Kette geopfert hatte.
    Die Krieger näherten sich weiter und liefen jetzt schneller. »Kommt nur her! Aber ich warne euch – ihr seid viele, und ich bin nur einer, und doch habe ich Lokis Glück auf meiner Seite!«
    Die druzhina griffen an, und Ofaeti war bereit zu sterben.

75
    Blindes Vertrauen
    D ie Grube hatten sie hinab bis zu einem Stollen gegraben, der mit Pfeilern aus Stein und gebrannten Ziegeln abgestützt war. Vor und hinter Aelis verlor sich der Tunnel in der Finsternis. Tagsüber konnte sie im Schacht stehen und etwas sehen, solange es hell war. Um sich vor Regen oder Kälte zu schützen, musste sie ins Dunkle kriechen.
    Aelis schlug den Feuerstein an. Der kleine Blitz zeigte ihr nicht viel. Es war, als verschluckte der Tunnel das Licht wie ein gieriger Schlund. Wieder schlug sie den Feuerstein an, entfachte den Zunder und dann die kleine Lampe, die man ihr gegeben hatte.
    Zunächst blieb sie eine Weile sitzen und betastete den Anhänger. Nach wie vor konnte sie ihn nicht abnehmen und ihre Finger nicht dazu bewegen, ihn über den Kopf zu heben oder den Knoten zu lösen. Sie blickte zum Himmel hinauf. Das Grau wurde stumpf, bald würde es Nacht. Sie konnte nicht klar denken. Wie komme ich hier heraus? Sie hatte zu große Angst, um sich zu konzentrieren.
    Nur langsam wurde sie ruhiger. Solange sie Angst hatte, fand sie ganz sicher keinen Ausweg. Helgi hatte gesagt, es sei ein altes Bergwerk. Wenn das zutraf, dann musste es Holz oder sonst etwas geben, das sie in die Wand des Schachts treiben konnte, um hinauszuklettern. Ja, es wäre leicht, in dem Schacht hinaufzusteigen, wenn sie nur etwas Holz fände. Sie verstaute Feuerstein und Zunder in dem Beutel und schob alles zusammen unter ihr Hemd. Die Lichtquelle durfte sie auf keinen Fall verlieren.
    Auf einmal gab es einen Knall, etwas traf ihr Gesicht und riss ihr die Lampe aus der Hand. Sie tastete umher und spürte etwas. Ein Arm! Im Schein der spuckenden Lampe, die auf den Boden gefallen war, konnte sie ihn gerade eben erkennen. Aelis zog sich vor dem Toten bis an die Wand zurück. Über sich hörte sie Schreie, einige in der norwegischen, andere in der romanischen Sprache.
    »Hexe!«
    »Sie hat den Händler verhext!«
    »Tötet sie!«
    »Er ist tot, Helgi ist tot!«
    »Troll-Hexe, böse Vettel!«
    Vor ihr lag ein Toter. Helgi! Sie hatte keine Zeit, entsetzt zu sein oder sich zu freuen. Sie musste sich selbst retten. Also überwand sie sich und kroch weiter. Im Rücken des toten Prinzen steckte ein Messer. Sie kniete sich auf die vom Blut feuchten Pelze und zog daran. Es löste sich. Als sie es betrachtete, wusste sie, wer den khagan getötet hatte.
    Aelis nahm die Lampe und kroch weiter durch den Stollen. Sie musste auf allen vieren kriechen und die Lampe vor sich herschieben. Bald verengte sich der Gang noch weiter, und sie geriet in Panik. Schließlich stieß die Lampe gegen einen Stein, und der Behälter zerbrach. Jetzt brannte die Lampe nur noch mit dem Öl, das sich im Docht befand. Sobald es verbraucht war, würde es dunkel. Sie war kaum mehr als eine Körperlänge vorangekommen, als die Flamme spuckte und erlosch. Danach tastete sie sich aufs Geratewohl weiter. Es ging steil bergab, doch sie ließ sich nicht beirren, schürfte sich die Knie auf und schrie, wenn sie mit dem Kopf gegen die niedrige Decke prallte.
    Männer stiegen die Leiter herab. Wieder hörte sie das nordische Wort, das sie

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