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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Männer baumelten am Tempel des Svarog. Er war Odin, der Gott der Wölfe, der hier nur unter einem anderen Namen verehrt wurde. So weit kam der Herrscher den Slawen nicht entgegen, dass er auch den Namen seiner eigenen Götter änderte, die ihm so großes Glück gebracht hatten. Genau genommen hatte er die Männer sogar Odin geopfert, dem Herrn der Gehenkten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Einheimischen allerdings schon so betrunken gewesen, dass sie angenommen hatten, es sei ein Opfer für Svarog. Natürlich war Helgi so rücksichtsvoll gewesen, auch die einheimischen Götter zu ehren. Den Tempel des Perun schmückte eine neue Statue des Gottes. Er hob den mächtigen Hammer und schien bereit, die Schläge auszuteilen, die mit Blitz und Donner den Himmel spalteten.
    Die Religionen waren einander sehr ähnlich, besonders der Glaube an den Weltenbaum, auf dem die verschiedenen Ebenen des Daseins ruhten. Die Slawen lagen jedoch in einer Hinsicht falsch, denn es war keine Eiche, wie sie annahmen. Helgi wusste genau, dass es sich um die Weltesche Yggdrasil handelte, doch diese geringfügigen Unterschiede konnten nach Ansicht des khagan nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Völker im Norden und die Slawen gut miteinander auskamen und dem gleichen wahren Glauben anhingen. Sogar der Blöt war eine slawische Tradition. Sie nannten ihn bratchina – eine Verbrüderung – , doch es ging um ein und dieselbe Sache. Trinken, Frauen, Opferungen und eine ordentliche Balgerei, um das Fest gebührend ausklingen zu lassen.
    Ladoga wimmelte an diesem Tag vor Menschen. Es würde eine gute Ernte werden, der khagan hatte zehn prächtige Kühe gestiftet, die geschlachtet werden sollten, und das Heer war in bester Verfassung. Helgis eigene Männer aus Schonen hatten sich daran gewöhnt, dass die Slawen die Leibwächter des Herrschers druzhina nannten. Im Fluss und auf dem Ladogasee war eine ansehnliche Flotte vertäut, einige Khasaren hatten sich der Truppe angeschlossen, und die Bauern und Fischer aus der Umgebung standen hinter ihm. Alle brannten darauf, nach Süden und Osten zu ziehen, um das Land zu plündern. Nun hatten sich die Untertanen in der Stadt versammelt, warfen tagsüber fröhlich Blüten in den Fluss und soffen und hurten in der Nacht, um den Göttern gefällig zu sein.
    Helgi stolzierte durch die Straßen, verschenkte hier und dort ein paar Münzen oder Brotlaibe und machte allen deutlich, dass sein Erbe Ingvar ihm in nichts nachstand. Er musste sich auf diese Weise mit Ingvar zeigen, denn der Junge war nicht sein eigener Sohn, sondern nur sein Neffe. Die Abmachung, die ihm die Treue seiner druzhina sicherte – sie waren immerhin vierhundert Mann stark – , beruhte nicht zuletzt darauf, dass seine eigenen Söhne bei der Thronfolge übergangen wurden.
    Eine solche Abmachung war nichts Ungewöhnliches, und bei den Nordmännern gab es keine Überlieferung, die verlangte, der Erstgeborene oder ein anderer Sohn müsse als Nächster den Thron besteigen, wenn der König gestorben war. Helgi war jedoch bewusst, wie wichtig es war, dass der Erbe zweifelsfrei benannt wurde. Ingvar litt zum Glück nicht unter den besonderen Flüchen, welche die Götter den Königsmördern auferlegten. Ein leiblicher Nachkomme war möglicherweise geduldiger als ein ernannter Nachfolger, wenn es darum ging, auf den Tod des gegenwärtigen Herrschers zu warten. Ingvar zählte jetzt sechs Jahre. In zehn oder vielleicht sogar schon in sechs Jahren würde er sein Erbe antreten wollen. Helgi war nur dank der Slawen khagan geworden. Sie erinnerten sich an seinen Vater Rurik und hatten Helgi bei der Thronbesteigung unterstützt. Ingvar, das Kind seines verstorbenen Onkels, hatte ebenso viele Krieger aus Schonen wie Helgi, und die Onkel des Jungen hatten Helgi gezwungen, entsprechende Eide zu leisten und Ingvar als Thronfolger einzusetzen.
    Helgi legte die Hand auf das Heft des Schwerts und erinnerte sich an die Worte, die er bei der Geburt seiner Söhne gesprochen hatte: »Ich vermache euch keine Reichtümer, und ihr werdet nichts haben außer dem, was ihr euch selbst mit blankem Stahl erobert.« Damit hatte er ihnen das Schwert zwischen die winzigen Hände gelegt. Die Zeremonie war nur eine Formalität und eine Aufforderung an die Kinder gewesen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Helgi hatte freilich mit gar nichts begonnen und hoffte, er könne seinen Söhnen ein wenig mehr als nichts hinterlassen.
    Der König hatte gewisse Pläne. Die Städte

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