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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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der Art, wie du mich würgst!
     
    Zwei weitere Kerle in Skimasken tauchten hinter ihm auf.

    - Komm schon, Mann, lass uns verschwinden, die Leute glotzen schon.
     
    Der Riese löste die Hand von meiner Kehle und starrte hinüber zu den beiden Obdachlosen.
     
    - Das sind nur beschissene Cracksüchtige.
     
    Ich rieb mir den Hals.
     
    - Hey, nur weil sie obdachlos sind, müssen sie noch lang keine Cracksüchtigen sein. Es könnte sich genauso gut um Junkies handeln, Arschloch.
     
    Er packte ein Büschel meiner Haare.
     
    - Immer noch so witzig, dass das Lachen mir im Hals stecken bleibt.
     
    Ich hustete blutigen Schleim.
     
    - Dingsbums?
     
    Er ballte die Faust.
     
    - Bum, du Sackgesicht!
     
    Die Faust schoss auf mich zu.
     
    - Nur Bum!
     
    BUMM!
    Ich erinnere mich noch daran, wie ich einen seitlichen Blick auf Bum und seine beiden Kumpel erhaschte. Sie stiegen
in einen Lieferwagen, dessen frisch lackiertes Vorderteil mit leuchtend gelben Farbklecksen übersät war. Kurz darauf jagte der Lieferwagen mit kreischenden Reifen die Gasse hinunter. Und ich weiß noch, wie das obdachlose Pärchen zu mir rüberkam und sich neben mich hockte. Das Mädchen goss Wasser aus einer Flasche auf einen Lumpen und wischte mir damit das Blut aus dem Gesicht.
     
    - Siehst du, das hat man davon, wenn man sich wie ein Arsch aufführt.
     
    Und ich erinnere mich, wie ich dachte, dass sie damit vielleicht gar nicht so unrecht hat.
    Dann machte ich ein kleines Nickerchen.
     
     
    - Ich kann das nähen.
    - Lass den Scheiß.
    - Echt, Mann, ist kein Problem. Ich flick dich wieder zusammen.
     
    Ich schlug Chevs Hand beiseite, und die Nadel und der Faden flogen ihm aus den Fingern.
    Er schüttelte den Kopf.
     
    - Jetzt muss ich sie neu sterilisieren, bevor ich dich nähe.
     
    Ich legte eine Hand über die klaffende Platzwunde auf meiner Stirn. Das Resultat von Bums Versuch, meinen Schädel auf dem Asphalt dribbeln zu lassen.
     
    - Du flickst mich auf keinen Fall zusammen. Ich lass dich nicht mal’nen Knopf an mein Hemd nähen. Bleib mir bloß mit dieser Nadel vom Leib, Mann.

    Er streifte die schwarzen Latexhandschuhe ab.
     
    - Wie du meinst. Keine Ahnung, wieso du dich so anstellst. Bei meinen Kunden verwend ich ständig Nadeln.
     
    Ich breitete die Arme aus.
     
    - Du Schwachkopf verwendest sie, um Löcher in ihre Genitalien zu bohren! Du schwingst deine Nadeln, um andere gezielt zu verstümmeln! Du schließt keine Löcher, du machst welche!
     
    Er warf die Handschuhe in den Abfallbehälter an der Wand.
     
    - Wie auch immer, Mann. Ich betrachte es jedenfalls so, dass die Haut mein Metier ist, meine Leinwand. Den Körper zu modifizieren, ist meine Kunst.
     
    Ich spähte durch eine Art Durchreiche in den Warteraum, wo einige Kunden unserem Streit lauschten. Ich musterte Chev und schloss dann die Läden vor dem kleinen Servicefenster.
     
    - Bist du bekifft?
     
    Er kicherte.
     
    - Absolut high, Mann.
     
    Ich stützte den Kopf in beide Hände.
     
    - Du bist zugedröhnt und willst meine Wunden verarzten?

    Er fischte eine American Spirit aus der Packung und zündete sie an.
     
    - Warum nicht? Beim Tätowieren bin ich meistens high.
    - Das ist nicht dasselbe, Mann. Ganz und gar nicht dasselbe.
     
    Er blies Rauchringe in die Luft.
     
    - Sagst du.
     
    Ich hob den Kopf und fixierte ihn. Dann öffnete ich den Mund, aber als ich seine roten Augen bemerkte, gab ich es auf.
     
    - Genau. Das sag ich.
     
    Ich erhob mich, der Raum kippte nach links weg, und Chev packte meinen Arm und drückte mich sanft auf den Stuhl zurück.
     
    - Brrr. Langsam, mein Alter. Immer mit der Ruhe.
    - Alles in Ordnung. Mir geht’s gut.
     
    Beim nächsten Mal stand ich etwas langsamer auf, schlurfte rüber zum Wandspiegel und musterte mein Gesicht.
     
    - Scheiße.
     
    Es klopfte an der Tür. Chev öffnete, und Dina, seine Auszubildende, steckte ihr gepierctes Gesicht herein.
     
    - Hey, ich mach grade das hier.

    Sie hielt die Skizze eines Teufels hoch, der eine brennende Forke schwang.
     
    - Was verwend ich da am besten?
     
    Chev warf einen Blick darauf.
     
    - Ein Siebener Liner für die Umrisse und ein Siebener Shader für die Farbe. Brauchst du’ne Maschine?
     
    Sie kniff die Augen zusammen, lächelte ein wenig.
     
    - Darf ich?
     
    Er nahm einen kleinen Plastikkoffer vom Tisch, ließ die Verschlüsse rechts und links aufschnappen und zog eine verchromte Tätowiermaschine heraus.
     
    - Wird Zeit, dass du dir endlich’ne eigene

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