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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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mir vorbei, die Hand an seinem Unterhemd abwischend.
     
    - Makrele geht auch. Ein schönes blutiges Stück Makrele ist perfekt für Haie und Rochen.
     
    Er umrundete die Theke und entknotete den Beutel.
     
    - Jaime, was hab ich dir über Adlerfisch beigebracht? Als deine Mama dich bei mir zurückgelassen hat? Was hab ich dir da eingeimpft?
     
    Jaime starrte unverwandt auf das Schnapsregal.
     
    - Muscheln. Rote Mückenlarven. Garnelen. Lebende Garnelen für Adlerfische.
     
    Homero lächelte, schob eine Hand in die Tüte und holte einen Plastikumschlag mit Reißverschluss hervor.
     
    - Muscheln findest du überall. Einfach ausgraben.
     
    Er zeigte Jaime den Umschlag.
     
    - Aber Garnelen funktionieren am besten.
     
    Jaime griff nach dem Umschlag, aber der Alte zog ihn zurück.
     
    - Schuldest mir noch’nen Hunderter.
     
    Jaime rieb sich den Mundwinkel mit den Fingerknöcheln.
    - Du hast schon’nen Tausender gekriegt.
    - Ja, ja. Den Tausender hast du bezahlt. Aber das war für den Papierkram.
     
    Er nickte in Richtung der Box mit den Tintenfischen.
     
    - Für die Aufbewahrung ist ein weiterer Hunderter fällig.
     
    Jaime blickte zu mir.
     
    - Hast du’nen Hunderter?
    - Was?
    - Was ist? Willst du, dass der Deal über die Bühne geht, oder nicht? Ich brauch hundert Scheißdollar.
     
    Ich kramte in meiner Tasche nach dem Rest des Gelds, das mir Po Sin ausbezahlt und das ich noch nicht ausgegeben oder an Chev weitergeleitet hatte.
     
    - Ich hab nur neunundsiebzig und bisschen Kleingeld.
     
    Ich ging zu ihnen rüber und legte es auf die Theke. Jaime beäugte das Geld und dann den alten Mann.
    Der Alte zuckte mit den Achseln und streckte Jaime den Umschlag hin.
     
    - Den Rest schuldest du mir.
     
    Er sammelte das Geld ein.
     
    - Und vergiss nicht, Garnelen für Adlerfisch.
     
    Jaime marschierte in Richtung Tür. Ich folgte ihm.

    Homero öffnete seine Registrierkasse und warf das Geld hinein.
     
    - Und richte deiner Mama schöne Grüße von mir aus.
     
    Jaime stürmte durch die Tür, die Lippen fest aufeinandergepresst, und wartete vor dem Pick-up auf mich, bis ich ihm die Tür aufschloss. Dann riss er sie auf und kletterte hinein.
    Ich umrundete den Wagen, hockte mich hinters Steuer und schob den Schlüssel ins Zündschloss.
     
    - Ein Onkel von dir?
     
    Er schüttelte den Kopf.
     
    - Moms erster Zuhälter.
     
    Er blickte mich an.
     
    - Adlerfisch ist der beschissenste Fisch auf der Welt. Da würde ich lieber Scheiße fressen.
     
    Er starrte aus dem Fenster zu dem Alten, der ihm aus dem Laden zuwinkte.
     
    - Lieber Scheiße fressen wie ein verdammter Hund.
     
     
    - Was ist schiefgelaufen?
     
    Jaime wandte sich vom Wasser ab, während der Apache die steile Rampe der Brücke erklomm, vorbei an einem zweifarbigen schwedischen Kreuzfahrtschiff, das rechts von uns am Kai lag.

    - Scheiße, was soll schiefgelaufen sein? Der alte Bastard hat sie auf den Strich geschickt. Das ist schiefgelaufen. Geht mir doch am Arsch vorbei. Wenn die Schlampe rumhuren will, ihr Problem. Nicht, dass sie lang dabeigeblieben ist. Mom ist Schauspielerin. In Erwachsenenfilmen. Hat sich da’nen Namen gemacht.
     
    Da mich diese Offenbarung zugegebenermaßen leicht unangenehm berührte, klärte ich das Missverständnis rasch auf.
     
    - Nein, ich meine, was ist bei dem Mandeldeal schiefgelaufen? Warum hast du Talbot über den Tisch gezogen? Der Kram.
     
    Er spielte mit dem Reißverschluss des Plastikumschlags.
     
    - Ach, die Scheiße. Was schief gelaufen ist? Soledads Dad hat die Sache vermasselt. Hat sich nicht ans Drehbuch gehalten, frei improvisiert und sich’ne Kugel verpasst.
    - Aber du bist doch erst in die Sache eingestiegen, als er schon...
    - Trotzdem, wenn der Blödmann noch am Leben wäre, wäre alles wie geschmiert gelaufen.
     
    Ich schwieg einen Augenblick, angesichts dieser durchschlagenden Logik.
    Dann brachte er selbst Licht ins Dunkel.
     
    - Ist nicht mein Geschäft, der Scheiß. Ich verkauf den Menschen Träume, klar? Warenhandel ist nicht mein Ding. Ein bisschen Ecstasy, okay, aber keine Lebensmittel. Also hab ich eine Zeit gebraucht, um jemanden am anderen Ende aufzutreiben.
    - Am anderen Ende?
    - Nen Käufer, Mann. Harris war seinen Abnehmer losgeworden, den Typen, mit dem ihn sein Cousin zusammengebracht hatte. Also hat er in L.A. nicht nur ein Schiff, sondern auch einen neuen Käufer für die Ware gesucht. Und Soledads Dad hatte da natürlich gleich einen in petto.
    - Und?
    - Was und ? Kurz

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