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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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folgerichtig Bait-n-Liquor nannte.
     
    - Wo steht der Container?
    - Um die Ecke. Wir machen nur’nen kurzen Zwischenstopp.
     
    Er stieß die Tür auf, und ich packte ihn am Arm.
     
    - Glaub bloß nicht, dass ich hier warte, während du deinen Vorrat an Maliburum aufstockst und dich wieder ins Koma säufst.

    Er betrachtete meine Hand.
     
    - Kumpel, wenn ich will, kann ich dir die Scheiße aus dem Leib prügeln.
     
    Ich umklammerte weiter seinen Arm.
     
    - Ja. Kannst du. Na und?
     
    Er riss sich los.
     
    - Dann komm eben mit rein. Was kümmert’s mich. Aber halt bloß die Klappe. Ich hab wichtige Geschäfte zu erledigen.
     
    Also begleitete ich ihn.
    Der Laden hatte, wie angekündigt, sowohl Angelköder als auch Spirituosen im Sortiment. Wobei die Alkoholika zu überwiegen schienen.
    Jaime nickte einem alten Seebären zu, der aussah, als wäre er von Central Casting für die Rolle des Ladeninhabers besetzt worden.
     
    - Homero.
     
    Homero blickte von seinem Laptop auf, auf dem er gerade eine Partie Free-Cell spielte, schob den Schirm seiner Anglerkappe nach hinten und nahm die Pfeife aus dem Mund.
     
    - Jaime.
     
    Er streckte die Hand aus. Jaime musterte sie kurz, bevor er sie schüttelte.

    Homero lächelte.
     
    - Bist du zum Fischen hier, mein Junge?
     
    Jaime senkte den Kopf.
     
    - Nein, nein, Mann. Nur mal eben hallo sagen. Du weißt ja, das Geschäft ruft. Nie hat man Zeit zum Verschnaufen.
     
    Homero nickte und wedelte eine Fliege beiseite, die vor seiner Nase herumschwirrte.
     
    - Klar, Mann. Muße findet man erst im Alter. Ein junger Mensch sollte immer in Bewegung bleiben. Einfach nur rumhocken, mit’ner Angelrute in der Hand, das ist was für alte Männer wie mich. Musst ziemlich ranklotzen da oben, was? Ist ein richtiges Haifischbecken, das Geschäft, oder?
    - Wem sagst du das, Mann. Und je mehr Erfolg du hast, desto höher musst du die Ärmel raufkrempeln. Alle wollen was von dir.
    - Klar. Ganz oben wird die Luft verdammt dünn.
     
    Homero lächelte und nickte.
    Jaime verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere.
     
    - Homero, das Zeug? Weißt du noch?
     
    Der Alte rieb sich mit dem Mundstück der Pfeife über die Lippen.
     
    - Ja, ja.
    - Ich brauch’s jetzt. Ist es fertig?
     
    Homero zupfte am Kragen seines ausgeleierten V-Ausschnitt-Unterhemds.
     
    - Ja, ja.
     
    Er wandte sich wieder dem Laptop zu, beendete das Kartenspiel, öffnete einen Browser und tippte eine Adresse ein. Unter der Theke zerrte er ein Kabel hervor und steckte es in den Laptop. Sein Zeigefinger glitt über das Touchpad, sein Daumen drückte ein paarmal die Taste darunter, dann begann der Drucker zu jaulen, während der Druckkopf hinund herjagte. Nach zweimaligem Piepen verstummte der Drucker wieder, und der Alte langte unter die Theke, um ein paar Seiten hervorzuziehen.
    Er hielt die dicht bedruckten Blätter hoch und deutete auf einen Strichcode.
     
    - Den hier müssen sie scannen. Dein Fahrer muss seinen Führerschein vorzeigen, aber das hier scannen sie ein. Okay?
     
    Er trat hinter seiner Theke hervor und reichte Jaime die Papiere.
    Jamie beäugte sie kurz und faltete sie dann in der Mitte.
     
    - Und der andere Kram?
     
    Homero nickte und ging zu einer Reihe von Kühlboxen aus Styropor, die auf Obstkisten entlang der Seitenwand aufgebaut waren.
    Er wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht.

    - Mach Platz, mach Platz.
     
    Ich wich ihm aus, und er schlurfte an der Reihe mit Kühlboxen vorbei, bis er die letzte erreicht hatte.
    Er hob den Deckel ab, legte ihn zur Seite und spähte zurück in den Laden zu Jaime.
     
    - Sprichst du gelegentlich mit deiner Mama?
     
    Jaime starrte auf die Rumflaschen hinter der Theke.
     
    - Klar, ständig.
     
    Der alte Mann steckte seine Hand in die Kühlbox.
     
    - Gut. Bist ein guter Sohn.
     
    Er zog die Hand wieder heraus, und die Tentakel eines Tintenfischs umklammerten seine Knöchel. In den Fingern hatte er eine tropfende Plastiktüte.
     
    - Deine Mama hat sich früher um dich gekümmert, jetzt kümmerst du dich um sie. Viele Söhne begreifen das nicht.
     
    Er pulte vorsichtig die Arme des Tintenfischs von seiner Haut und blickte dann zu mir.
     
    - Haiköder. Grauer Glatthai. Leopardenhai.
     
    Er ließ den Tintenfisch zurück in den Kühler fallen.
     
    - Manchmal auch Geigenrochen.
     
    Er hob den Deckel wieder auf die Kühlbox und kehrte mit
dem tropfenden Beutel in den vorderen Teil des Ladens zurück.
    Ich machte ihm Platz, und er schob sich an

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