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Clemens Gleich

Clemens Gleich

Titel: Clemens Gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pikmo und Jianna (German Edition)
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schräg nach vorne daran vorbeigegangen, unter dem Schirm seines Messers.
    "Nicht alles im Leben ist wie Sex, mein Bester", witzelte Pi, der sich auf diese kurze Distanz waffenmäßig im Vorteil fühlte. Als Antwort rammte sein Gegner ihm das Griffgewicht des Schwertes ins Gesicht, dass es krachte. Pi war darüber jedoch kaum traurig, weil er gleichzeitig die Arterie eines inneren Oberschenkels aufgeschnitten hatte, die sofort erfreulich stark blutete. Die Wunde sorgte außerdem für einen kleinen Fehltritt des Käpt'ns, der Pi erlaubte, eine Hand am Unterarm abzutrennen. Er erntete einen Hagel an Stichen aus der noch funktionsfähigen Hand. Er beobachtete die Muster dieser Hand interessiert, dann schnappte er sie sich mit seiner knorpeligen Kralle. Zwar kassierte er noch einen letzten Tritt, konnte sein Messer jedoch endlich im Kapitänsbauch versenken. Genüsslich riss er es bis ans Brustbein hoch.
    "So, jetzt wollen wir doch mal sehen, wie weit es der Schlüssel geschafft hat", sagte Pi. "Gute Nacht!" Das große Schwert fiel klappernd zu Boden, der große Mann auf die Knie. Pi mochte verrückt sein, aber nicht so verrückt, einen halbtoten Kämpfer zu unterschätzen. Er schnitt ihm also sicherheitshalber den Kopf ab, bevor er den Schlüssel aus den Innereien herauswühlte. Ob der Mann noch einen Hilferuf abgesetzt hatte? Egal. Er war auf dem schnellsten Weg gekommen, der restliche Konjunktiv war für die Protokolle des Schicksals egal. Pi lief weiter, das nächstwichtige Opfer suchen.
    Er fand den Steuermann, der auf dem Achterdeck immer noch engagiert am Ruder kurbelte, um den Schützen eine stets gute Schussposition auf den Drachen zu geben, obwohl kaum noch Schützen übrig waren. Auch die Segel flatterten ramponiert im Wind.
    "Nein!", schrie der Steuermann, als er Pi auf sich zusprinten sah. Pi steckte ihm das Messer ins Herz und fragte:
    "Was 'nein'? Nein, lass mich nicht leben? Natürlich nicht." Er sah nach vorne aufs Deck. Pako landete dort gerade und die letzen beiden Feinde sprangen ihn an. Einem riss er das Bein ab, der andere drückte sein Messer in den Drachenhals – bis ihn Pis geworfenes Messer in den Kopf traf. Der Kampf war vorbei. Fidi fingerte vorsichtig an dem Pflock, der ihr Bein mit dem Sattel verband, sodass sie fürchterlich erschrak, als sie aufsah und vor sich einen dunkelrot nassen Pi fand.
    "Wie siehst du denn aus?", fragte sie nach einigen stolpernden Herzschlägen.
    "Gut, nicht? Was so ein bisschen Blut ausmachen kann... Du siehst auch nicht schlecht aus, dieser Pfeil im Bein akzentuiert wunderbar modisch deine Schenkellinie."
    "Ich kümmere mich gleich um Pako und sie", sagte ein sichtlich zufriedener Telemann.
    "Und ich kümmere mich um den hier, bevor er verblutet." Pi beugte sich über den Mann, der ohne rechtes Bein unter Pakos linkem Bein fixiert lag:
    "Hallo!"
    "Du kriegst gar nichts aus mir raus!", stöhnte der Mann.
    "Ich will eher was reinkriegen", gab Pi ruhig zurück. "Sag brav Aah!" Er stieß ihm das Messer in die Beinwunde und holte einen schwarzen Ballen aus einer Hosentasche.
    "AAH!!"
    "Brav." Pi stopfte den Ballen in den offenen Mund und presste dann gegen alle Gegenwehr die Kiefer zusammen, bis sein Opfer schließlich still in seiner Umarmung lag wie ein Säugling. Mit geübten Bewegungen mischte Pi eine Paste mit seinem und dem Blut des Mannes, bestrich damit beide Stirnen und drückte dann die Schädel gegeneinander. "Was macht er da? Au!", fragte Fidi, während Telemann behutsam den Pfeil entfernte. "Er befragt ihn." Der Pfeil löste sich ohne weitere Komplikationen. Telemann gab ihr zwei der vorbereiteten Kräuterkompressen aus den Satteltaschen zusammen mit der Anweisung, diese mit Verband über beide offene Seiten des Beins zu legen. Die Wunde sei wunderbar glücklich für sie verlaufen, befand der Lotse. Dann begann er, Pako zu versorgen, der aus etlichen offenen Stellen blutete und insgesamt große Ähnlichkeit mit einem geflügelten Igel angenommen hatte. Als Telemann ihm ein Antidot verabreichte, von dem er hoffte, dass es half, weil Waffen wie diese Giftwanzen ständig modifiziert wurden, da warf Pi den Befragten vor Pako zum Fraß hin. Er sah enttäuscht aus.
    "Der hat nichts Brauchbares gesehen", murrte er.
    "Untersuchen wir die Lichtung von gestern nochmal", schlug Telemann vor. "Wenn jemand in der Gegend am Boden unterwegs war, ist das der wahrscheinlichste Schlafplatz." Pi sagte nichts, sondern kehrte übellaunig zurück zur

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