Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clemens Gleich

Clemens Gleich

Titel: Clemens Gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pikmo und Jianna (German Edition)
Vom Netzwerk:
Magnus Palankin endlich zu ihm herüberkam. Er sah gut gelaunt aus. Vielleicht hat er ein Sternchen für seine Erdkundearbeiten bekommen, dachte Gramp genervt.
    "Und?", fragte der Hauptmann in gereiztem Ton. "Können wir jetzt endlich die Fahndung fortsetzen?"
    "Das müssen wir nicht mehr, denke ich", antwortete Palankin und ließ sich in einen Sitz neben ihm sinken.
    "Teilen Sie Ihre Infos auch mit mir, oder muss ich weiterhin Däumchen drehen?"
    "Ich teile. Wir müssen nicht fahnden, weil wir wissen, wo sie wieder auftauchen werden."
    "Und woher wissen wir das?"
    "Weil wir unser Hirn und unsere technischen Möglichkeiten benutzen, statt unsere Füße."
    "Wieso sind wir da draußen auf dem Feld nicht weitergegangen? Was war da, das ich nicht sehen sollte?" Magnus musste lachen.
    "Das konnten Sie gar nicht sehen, das war ja mit meiner Senkerbrille schon schwer genug zu finden."
    "Ja was denn jetzt?!" Gramp verlor langsam die Geduld. Nein, er verlor sie schnell.
    "Ein Tor."
    "Was? Tor? Wohin?"
    "In eine andere Welt. Eine Welt, die nicht weiter weg ist als ein Traum, und doch ganz anders."
    "Uh, sehr poetisch", höhnte der Hauptmann. "Und wieso sind wir da nicht hin und haben nach den Flüchtigen geforscht?"
    "Weil wir dort eine sehr feindselige Umgebung hätten und zu zweit gegen alle gewesen wären. Das überlassen wir lieber den beiden Flüchtigen."
    "Woher wollt ihr wissen, wo sie wieder raus kommen?"
    "Wir wissen, dass sie in Richtung Berge flüchten und in der Gegend um Paltberg vermuten wir seit kurzem ein weiteres Tor."
    "Warum stopft ihr die Dinger nicht zu?", fragte Gramp. Zum Fragezeichen haute er seine Faust gegen die Wand.
    "Weil sie wandern, irregulär und schwer zu finden sind und weil es keine Löcher im Boden sind, sondern eher Wirbel, Klatschen im Äther."
    "Aha. Klatschen. Soso. Naja, wie auch immer, eine Richtungsangabe wäre mir persönlich ja ein bisschen wenig, um so sicher zu sein."
    "Mir auch. Deshalb haben wir mit einem Seher eine gute Wahrscheinlichkeit dafür ausgerechnet."
    "Hmpf", machte Gramp und sah weg. Seher! "Mir gefielen die alten Zeiten besser, als man Spuren suchte und den Verbrechern hinterherrannte."
    "Das haben wir doch schon gemacht." Gramp gab auf. Mit so jemandem konnte man sich nicht in eine emotionale Diskussion hineinsteigern. Dafür fiel ihm etwas anderes ein:
    "Wieso haben Sie mich eigentlich draußen im Feld nach dieser Stimme des Ministeriums gefragt, von der Sie dieses Bild hatten?" Magnus zögerte nur kurz.
    "Tja, während meiner Ausbildung bot mir eine Stimme die Fortsetzung meines Maschinenkonstruktions-Studiums an einer Militärakademie an. Weil Waffen und Industrietechnik meine Steckenpferde sind und mich Haushaltsmaschinen nie sonderlich interessiert haben, nahm ich mit Handkuss an. Mit dieser Stimme hielt ich über meine Ausbildungszeit hinweg einen losen, aber freundlichen Kontakt. Danach ist der Kontakt natürlich abgebrochen. Aus den Augen, aus dem Sinn." Er hielt einen Moment in Reminiszenz inne.
    "Und das war Shardid Rooth?", fragte Gramp mit mühsam gezügelter Ungeduld.
    "Oh, nein. Nur kam mein früherer Gönner kürzlich auf mich zu, gab mir meinen jetzigen Auftrag und äußerte sich besorgt über die Stimme Shardid Rooth. Was hat der eigentlich vor?"
    Shardid Rooth hatte sich theatralisch auf einem Dach positioniert, wie er das liebte. Er beobachtete durch sein Weit-, Fern- und Überhauptallessichtvisier, wie Helwer Armenbrod und Salvin Huntgeburth zusammen Bier tranken, in einer gemütlichen Kneipe im äußersten von Romalas Ringen.
    Zooom:
    Helwer und Salvin hatten zweifellos einige Getränke hinter sich, denn die Koordination von Armen, Beinen und Zungen war bereits stark degeneriert. Die Werte für Intimität und Resonanz hingegen lagen weiterhin hoch. Manchmal trifft man Menschen, mit denen man einfach sofort eine Frequenz findet, und genau dieser Fall trat bei diesem Journalisten und diesem Altstudenten ein. Salvin fühlte sich sogar vertraut genug, vom Siebenring-Dienstmädchen zu erzählen, das er für einen weiteren Enthüllungsartikel einplante. Diese Diebstähle von früher könnten sie ja ihre Stelle kosten, so als kleines Druckmittelchen, hähä. Helwer gefiel diese Sache nicht. Er zweifelte daran, dass solche Kleinigkeiten Eindruck auf eine erwachsene Frau machen würden, aber Salvin hörte ihm nur mit halbem Ohr zu, während er seinem Gegenüber oder auch sich selbst versicherte, das sei schon alles in Ordnung, alles kein Problem, denn

Weitere Kostenlose Bücher