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Clemens Gleich

Clemens Gleich

Titel: Clemens Gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pikmo und Jianna (German Edition)
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links oder rechts." Langsam erhoben sich Gramp und Palankin, verabschiedeten sich und verließen das Zimmer. Der alte Mann schloss die Tür hinter ihnen. Er starrte die Tür an. Irgendwann murmelte er zu sich selber: "Shardid, was hast du vor?" Er sah sich um. "Besser, ich war nie hier. Noch kann ich mich nicht mir dir anlegen. Noch..." Damit ging er zum Fenster und sprang hinaus.
    Genau in dem Moment, als Hauptmann Gramp und Major Palankin aus dem Hotel in den gleißenden Sonnenschein von Romala traten, erreichte Palankin eine Nachricht. Seine Augen tanzten über den Briefdämon, dann lachte er einmal trocken:
    "Eine Botschaft von Shardid. Er räumt uns hier weitere Anrechte auf Maschinen, Material und Männer ein, falls wir die brauchen sollten. Was bezweckt er damit?"
    "Hm", machte Gramp. Er wollte so schnell wie möglich zurück zum Schiff, weil ihn das Gefühl plagte, flüchtige Verdächtige entwischen zu lassen. Auf einmal stellte sich den beiden ein sehr weißhäutiger und etwas feister niedriger Offizier in den Weg und sagte:
    "Ähm, Entschuldigung..." Die beiden blieben stehen. Die Farbe und Gestaltung der Uniform wies ihn als der Imperialen Eisenbahn zugehörig aus. Sein Gesicht war rund, freundlich, vom Rennen verschwitzt und so offen, dass man kaum anders konnte, als mindestens ein bisschen Sympathie mit dem Menschen dahinter zu haben. Mit so einem Gesicht war er wahrscheinlich ein schlechter Kartenspieler, aber gute Gesellschaft.
    "Hallo, äh", schnaufte der Eisenbahnmann. "Mein Name ist Hinterländer, ich bin von der Eisenbahnabteilung der Wache. Ich, äh, habe Sie erkannt, Herr Palankin, und ich bin ein großer Verehrer Ihrer Arbeit."
    "Danke", sagte Magnus.
    "Ja, und, äh, ich habe eben zufällig aufgeschnappt, dass Sie beide nach Paltberg wollen." Magnus wäre ein guter Kartenspieler. Sein Gesicht sagte dazu gar nichts. Sein Mund auch nicht.
    "Naja", hastete Hinterländer weiter. "Und ich wollte Sie fragen, ob Sie vielleicht mit der Eisenbahn fahren wollen. Wir, äh, haben eine Menge Fellige an Bord, und, äh, vielleicht würde es ein Zeichen setzen, wenn sich Major Magnus Palankin in denselben Zug setzt."
    "Hm", sagte Magnus. "Es könnte zum Beispiel das Zeichen setzen 'wichtige Militärs fahren mit, also ist der Transport gefährlich'."
    "Das könnte es, ja", seufzte Hinterländer mit gesenktem Haupt. "Aber, äh, es sind ein paar dieser Felligenverrückten an Bord und ich habe diesen schmierigen Reporter vom Täglichen Echo gesehen, wie er in der ersten Klasse an einem Getränk genippt hat. Ja, und, vielleicht, Sie wissen schon, könnten Sie da einen Gegenpol bilden. Es war nur so ein Impuls, vielleicht ist es doch keine gute Idee." Er hob die Hand zum Abschied. "Gut, es war eine dumme Idee. Entschuldigen Sie meine Aufdringlichkeit."
    "Warum findet dieser Transport überhaupt jetzt statt?", fragte Palankin. "Wenn diese Verrückten und die Presse unbedingt mitwollen, scheint es mir kein guter Zeitpunkt zu sein."
    "Die Produktionsstätten waren übervoll von stornierten Exemplaren", erklärte Hinterländer. "Und man wollte sie nicht alle ins ohnehin überlastete Biorecyclingsystem überführen. Also haben sie noch eine Konditionierungsschleife angehängt, um sie der Randarmee als Verstärkung zu schicken. Die Unterweltlinie transportiert ja nicht nur Güter aus den und in die Agrarzonen des Vorgebirgslands, sondern ist auch die billigste Versorgungslinie der imperialen Randbefestigung." Magnus rieb sich das Kinn, weil ihm das bei der Entscheidungsfindung half.
    "Mit dem Zug, hm?", sagte er schließlich und sah Gramp an. "Ich glaube, wir haben so viele Angebote für schweres Gerät zur Unterstützung, dass es eine erholsame Abwechslung und Freude wäre, mit der Eisenbahn zu fahren. Was sagen Sie, Hauptmann Gramp?"
    "Die Idee gefällt mir immer besser, je länger ich über sie nachdenke", sagte Gramp grinsend.
    "Die Bahn für die Unterwelt-Linie wird gerade beladen", half Hinterländer.
    "Wenn wir diesen Zug gleich nehmen, sind wir wahrscheinlich nicht langsamer, wohl aber um einiges komfortabler unterwegs", sinnierte Magnus. Er zeigte auf den Eisenbahner: "Wir benötigen Laderaum für einen Libellepter und ein Abteil mit Kommunikationstechnik."
    "Sie tun es wirklich?", fragte Hinterländer strahlend. "Das ist alles kein Problem. Es hat so viele Abbestellungen gegeben, dass wir mehr als genug Platz haben."
    "Außerdem würde ich mir gern Ihre technischen Büros ansehen", sagte Magnus. "Dort gibt es

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