Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clemens Gleich

Clemens Gleich

Titel: Clemens Gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pikmo und Jianna (German Edition)
Vom Netzwerk:
Hinblick auf die Relevanz, die Sie und Ihre Arbeit bekommen haben, ein bisschen kindisch." Gramps Kopf ruckte hoch. Was?
    "Ja, kindisch", fuhr Magnus fort. "Sie sind bei der Wache. Damit steht Ihre Meinung in den Ohren des Ministeriums ohnehin maximal bewertet da. Sie gilt um Welten mehr als die eines normalen Bürgers, von den Massen, die ihre Bürgerprüfung nicht machen oder nicht schaffen, mal ganz abgesehen. Ich sage es nochmal: Sie sind bei der Wache. Durch Ihren Militärdienst haben Sie bewiesen, dass Sie das Wohl der Gruppe über Ihr eigenes zu stellen in der Lage sind, dass sie sogar für die Gruppe zu sterben bereit sind. Das Imperium ehrt Sie dafür – und Ihre Meinung. Das Imperium informiert jedoch nicht jeden Knoten der Kommandokette über die Hintergründe jeder Entscheidung. Es verlangt Vertrauen. Vertrauen darauf, dass Sie idealerweise alle Informationen erhalten, die Sie zur bestmöglichen Erfüllung Ihrer Pflicht benötigen; nicht mehr, nicht weniger. Erinnern Sie sich doch an Ihre Dienstzeit an den Grenzen. Da haben Sie auch nicht die Befehle hinterfragt oder geschmollt, wenn Sie einen nicht vollumfänglich verstanden haben. Nehmen Sie ein bisschen Haltung an!" Gramp war getroffen. Er war völlig unvorbereitet auf derart offene Worte in einer derart entspannten Situation, doch das Schlimmste war: Der Mann hatte recht. Der Hauptmann schämte sich. Er wurde rot. Er musste sogar verschämt grinsen, womit er Magnus ansteckte.
    "Na also", sagte der Major, da schellte die Glocke für das Schallkopplersystem. Magnus gestikulierte vor seinem Ohr, dann sagte er zu seinem Glas:
    "Ja?"
    ...
    "Mm-hm."
    ...
    "Was?! Das ist nicht Ihr Ernst! Wir sollen also einen von diesen Schmierfinken unterstützen?"
    ... ... ...
    "Ja. Nein."
    ...
    "Ja, schicken Sie die entsprechenden Ausgaben gleich rum, aber mit Schnelllesezeichen."
    ...
    "Ach, na gut! Er soll vorbeikommen. Wir sind angetrunken und haben schlechte Laune. Sagen Sie ihm das. Er soll mit Samt an Händen und Füßen herkommen, sonst tun wir ihm Gewalt an."
    ...
    "Ja, wirklich. Oh, möchten Sie uns zum Abendessen Gesellschaft leisten?"
    ...
    "Gut. Wir treffen uns bei uns im Quartier. Bis dann."
    Hinterländer warf die Kopplereinheit achtlos hinter sich, wo sie sich langsam einmal überschlug, bevor unsichtbare Arme das Teil auffingen und in ihre Wandmulde zurückzogen. Das runde Gesicht des Eisenbahners grinste fröhlich:
    "Hat geklappt! Hier, nehmen Sie noch diesen Packen Zeitungen mit. Das ist Ihre Zeitung. Die Artikel habe ich schon markiert."
    "Danke", sagte Leonard. Vor der Tür zündete er sich eine Zigarette an und schlenderte los. Das lief doch gar nicht schlecht.
    "Das läuft ja großartig", schnaubte Fuzz sarkastisch. Sie kamen kaum noch vorwärts im immer verwunschener werdenden Wald. Dickes Moos bedeckte den Boden und die Steine, die dort lagen. Zähe, dornige Beerenbüsche zerkratzten nicht nur die Beine, sie machten stellenweise ein Weiterkommen unmöglich. Immer wieder bildeten sie zusammen mit anderem Gestrüpp Quasisackgassen, die das Trio zu Umwegen zwangen. Obwohl sie getragen wurde, sah selbst Jianna ebenso zerrupft und müde aus wie die anderen. Das Licht des Tages ging zur Neige, doch weit hatte es sie nicht gehen sehen. Ein Stück weiter war durch Lücken im Unterholz eine Lichtung mit einem großen, scheibenförmigen Felsen darauf erkennen. Es war ein Lichtblick, ein regelrechtes Erlösungsversprechen. Pikmo beschleunigte seinen Schritt, doch Fuzz hielt still und gebot Pikmo mit Gesten, es ihm gleichzutun.
    Pako rauschte durch das letzte, schwach blaue Licht des Tages. Telemann deutete auf eine Lichtung unter ihnen:
    "Die Lichtung ist leer", sagte er, "aber es wäre ein perfekter Rastplatz, wenn sie hier durchgekommen sind." Pi lenkte Pako in einen Bogen, damit er die Lichtung besser unter sich sehen konnte. Er überlegte.
    "Merk dir die Stelle", sagte er dann. "Wir kommen vielleicht hierher zurück, wenn wir das Schiff haben."
    "Wir könnten kurz landen", schlug Telemann vor. "Lange dauert das nicht."
    "Genau, es dauert nicht lange, den Felsen zu untersuchen, das können wir nämlich von hier sehen, dass da nichts drauf ist", gab Pi zurück. "Eine richtige Suche müsste dieses schamhaarfilzige Buschwerk mit einschließen, und wenn wir diese ebenso schwierige wie erfolgsunwahrscheinliche Aktion ausführten, kämen wir in tiefste Dunkelheit, bevor wir unseren geplanten Schlafplatz erreichen." Er pausierte für den Effekt. "Ich muss dir

Weitere Kostenlose Bücher