Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund
mit kurzem Abstand zum Hund an. Eine Zwei-Meter-Leine ist dazu völlig ausreichend. Die Leine kommt an den Hund, um ihn zu sichern und auch Kontrolle darüber zu haben, dass er sich nicht selbstständig in der Umwelt belohnt.
In ruhiger Umgebung beginnen Sie wieder mit Ihrem Namensspiel. Es darf eine abgelegene Wiese sein, weil wir ein wenig Platz benötigen.
Klappt das Umorientieren mit dem Namensspiel sehr gut, kommt Ihr Power-up-Signal zum Einsatz. Um noch mehr Dynamik und Folgebereitschaft beim Hund zu erzeugen, laufen Sie rückwärts vom Hund weg. Ist Ihr Hund bei Ihnen angekommen, clicken Sie, und es folgt ein tolles Spiel mit dem Lieblingsspielzeug oder Futter oder etwas anderes, was für Ihren Hund sehr bedeutsam ist.
Wenn Sie alle drei Elemente sicher in der richtigen Reihenfolge schaffen, Ihr Hund auch weiß, worum es geht, können Sie beginnen, das Signal wieder zu generalisieren: Beginnen Sie in ruhiger Umgebung, die Distanz zu erhöhen: längere Leine benutzen, Hund ableinen.
Erst wenn das gut klappt, steigern Sie die Ablenkung. Dabei beachten Sie Folgendes: Je größer die Ablenkung, desto geringer sollte die Distanz sein! Fangen Sie erst wieder mit einer Zwei-Meter-Leine an. Haben Sie Ihr vorbereitendes Training gewissenhaft aufgebaut, sind die Distanzvergrößerungen schnell wieder erreicht.
Übersicht über die drei Elemente eines erfolgreichen Rückruftrainings:
1. Namensspiel,
2. Power-up,
3. Bedürfnisbefriedigung.
Maria hat Maya mit Namen angesprochen, Maya dreht sich um – Click – und Belohnung.
Maya bekommt auf dem Weg ihr Leckerchen von Maria als Schnüffelbelohnung zugeworfen.
Maya nach erfolgreicher Umorientierung auf dem Weg zu Maria. Maria läuft rückwärts und unterstützt Maya mit ihrem Power-up-Signal.
Für Maya ist es das Größte, mit Frauchen ein Zerrspiel mit dem Fleece tau zu machen.
Click – Maya ist da!
Tipp!
Für das Trainieren eines wirklich zuverlässigen Rückrufs sollten Sie Zeit investieren – es lohnt sich!
Hat Ihr Hund den Rückruf wirklich verstanden, können Sie nach der Belohnung eine kleine ruhige Übung einbauen: Sitz, Platz, Touch. Danach darf Ihr Hund wieder tun, was er mag. Sie geben ihn mit einem „Lauf“ und einer ausladenden Bewegung wieder frei. Variieren Sie auch damit, dass Sie nach der Belohnung den Hund anleinen und mit ihm ein Stück an der Leine laufen.
Wichtig!
Ein Hund, der noch keinen sicheren Rückruf gelernt hat, gehört in unübersichtlichen Gebieten grundsätzlich an die Leine beziehungsweise Schleppleine. Haben Sie alles im Blick, ist natürlich Freilauf erlaubt.
Versuchen Sie nicht, den Hund zurückzurufen, wenn die Ablenkung zu hoch ist und Sie noch nicht genügend trainiert haben.
Unerwünschtes Verhalten – Fehlverhalten?
Wenn Hunde in gewissen Situationen nicht so „funktionieren“, wie der Mensch es wünscht, wird vielfach von unerwünschtem Verhalten oder Fehlverhalten gesprochen. Manchmal sogar davon, dass der Hund mit dem unerwünschten Verhalten die Macht über seinen Menschen anstrebe oder ihn gar lächerlich machen möchte. Glauben Sie wirklich, dass ein Hund darüber nachdenkt, in welcher Situation er Sie zum Gespött der Öffentlichkeit machen kann? Hunde tun, was sie tun. Sie sind Hunde und reagieren auf ihre Umwelt. Dabei blenden sie manchmal ihren Menschen aus, weil ihnen etwas interessanter oder gefährlich erscheint. Verhalten wird durch seine Konsequenzen bestimmt.
Reagiert ein Hund in gewissen Situationen immer gleich, so hat er in diesen Situationen gelernt : Es ist für ihn gut so, wie er reagiert.
An der Arbeit mit dem Clicker/Marker wird immer kritisiert, man könne damit „unerwünschtes“ Verhalten nicht „abstellen“. Wie schon in den vorhergehenden Kapiteln beschrieben, wird Verhalten durch darauf folgende Konsequenzen in großem Maße beeinflusst. Also muss in Situationen, in denen der Hund gelernt hat, sich „unerwünscht“ zu verhalten, ein erwünschtes Verhalten eingeübt werden. Wie wollen Sie das ohne Clicker/Marker bewerkstelligen?
Bei der konventionellen Methodik wartet man darauf, dass der Hund in der entsprechenden Situation „falsch“ reagiert, und dann wird er „korrigiert“. Das heißt nichts anderes, als dass der Hund bestraft wird, um das Verhalten zu unterbinden beziehungsweise zu unterdrücken. Im Kapitel über Lerngrundlagen (siehe hier ) haben Sie erfahren, dass man bei Bestrafung
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